Porto-Cal

Salvete discipuli, seid gegrüßt Schüler!

 

 

Beginnen wir unsere heutige Lateinstunde. Was heißt gleich noch „calidus“ auf Deutsch? Hm, ja Lisa bitte in der letzten Reihe? Nein? Okay, Karl aus der Ersten? Genau! Calidus heißt warm! (Kurz: Cal) Und Porto? Vielleicht versuchen wir es gleich im Chor, ist ja nicht soo schwer Kinners? „HAFEN!“ Ja, dann haben wir’s doch, oder?

 

PORTO-CAL (aus dem Römischen) = warmer Hafen! Lisa, setzen, 6!

 

 

Portugal = warmer Hafen? Das passt wie die Faust aufs Auge zu Portugal! 20 Grad im Januar und wunderschöne Hafenbecken oder Strandbuchten. Okay, vergessen wir mal Albufeira, unsere erste Station. Da sind wir ja nur versehentlich auf der Durchreise gelandet. Ohne zu ahnen, dass das der Ballermann von den in die Jahre gekommenen Engländern ist! Und die bestätigen mal wirklich JEDES Klischee: fett, rot gebrannt und all over tätowiert (ob da jedes Tattoo noch die ursprüngliche Bedeutung hat?). Dafür gibt’s einen wuuunderschönen Strand, den die Jungspunde, der nachmittags schon besoffenen Engländer gleich mal mit einem in den Sand gemalten Riesenpimmel verschönern. Wie gesagt: JEDES Klischee ;)

 

 

Also schnell weiter ins ECHTE Portugal: Lissabon. Auf der Autobahn werden wir direkt von „Christo-Rei“, der dem brasilianischen Vorbild nachempfundenen Christusstatue, begrüßt, die 113 Meter hoch gewachsen die Schäl Sick von Lissabon bewohnt. Groß genug also, um sie quer über den Tejo vom Miradouro de Santa Catarina, einer der beliebten Chillout Hügel in Lissabon, in allen Rot- und Lilatönen zu bestaunen. Das betört die Stimmung, es ist Party angesagt: hier wird getrommelt, gesungen, getrunken und gekifft. Die Lissabonner, ein Partyvölkchen. Mit Essen haben sie dagegen leider nicht so viel am Hut. Während man schon ab 1 € im Kneipenviertel Bairro Alto Bier, Cocktails & Co schlürfen kann, ist Essen richtig  richtig teuer. Wahrscheinlich sind Restaurants hier nur was für diese Langweiler, die arbeiten gehen ;) So macht es zumindest den Eindruck.

 

Auch die Hostelmitarbeiter sind dermaßen verpeilt, dass man meint, sie würden mit Gras bezahlt: Die  Check-In Prozedur  dauert eine Stunde, zweimal landen wir im falschen Bett, der Free-Walking-Tourguide versetzt uns und das Abendbuffet eröffnet um 23, statt 21 Uhr. Es ist zum Totlachen. Vor allem weil man meinen könnte, dass wir nach so vielen Monaten Travelling an so etwas gewöhnt sein müssten.

Hm, nein, eigentlich falsch. Backpacken ist schon lange nichts mehr für verplante Kiffer: W-Lan everywhere, GPS-Handys und der ach so „lonely“ Planet machen high-standard Reisen möglich! Irgendwie erfrischend also, dass wir das ursprüngliche Backpackerfeeling so kurz vor der Heimreise noch einmal erleben dürfen.

 

 

Und so heimsen wir sogar noch eine tolle Empfehlung ein. „Sintra“, nur 40 Minuten von Lissabon, soll ein absolutes Märchen sein. Hoch in den Bergen, verzaubert durch die vielen Schlösser, den dichten Wald und die nah angrenzenden Surferstrände. Dazu Lissabon gleich um die Ecke, the perfect place eben! Zum Glück hat unser Hostelmate nicht nur halluziniert, sondern völlig Recht behalten, wir landen im grünen Märchenwald! Und der Zufall setzt noch einen oben drauf, denn wir checken in einen Papageien-Zoo ein. Das ist zwar tierisch laut, aber auch wunderschön bunt und lebendig! Genau wie das Umland. Mal wieder ein absoluter Geheimtipp.

 

 

Völlig klar, diese Highlights sind nicht zu toppen! Dabei wurde auch von Coimbra, dem kleinen Studentenstädtchen, etwa in der Mitte des Landes, so geschwärmt. Doch als wir kommen, ist es kalt und nass. Als Entschädigung stolpern wir in eine urtypische portugiesische Kneipe, die uns mit schön deftiger Hausmannskost versorgt. Ja, ganz gut. Trotzdem vermissen wir unsere süßen kleinen Haute-Cuisine-Tapas! Ein Glück, dass der Rückweg noch einmal durch Spanien führt :)

 

Aber dazu, liebe Schüler, mehr in der nächsten Stunde…

 

Karl: „Äh und was ist mit Hausaufgaben??????“

 

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Ma-Rocco Stark

...härter als jede Dschungelprüfung

 

Wie kleine Sonnenkönige freuen wir uns auf unser letztes großes Abenteuer, Marokko. Viele möchten vielleicht meinen, dass umso länger unterwegs, desto stärker die Drahtseilnerven. Ähm, nein! Zumindest gilt das leider nicht für uns. Vielleicht weil es uns in den letzten Monate einfach viiiel zu gut ging. Und so stellt uns Marokko unerwarteter Weise auf diverse Geduldsproben.  

Erste Geduldsprobe: Wir entscheiden uns, die Fähre von Almeria aus zu nehmen. Denn hier sind die Tickets bestechend günstig, nur 105 € für Bruno, Thomi, mich. Am Abend zuvor suchen wir den Hafen auf, um uns noch mal persönlich zu vergewissern. Am nächsten Morgen dann die unschöne ‚Surprise, Surprise‘, nur heute (und bestimmt nur für uns) kostet das Ticket 215€ - mehr als das doppelte??? Es hilft nichts, wir müssen 70 km weiter in den nächsten Ort, Motril, düsen, wo wir es für 108€ über den Straße von Gibralta nach Melilla schaffen. Jippie! Trotzdem, wir sind immer noch nicht in Marokko, denn Melilla gehört zu Spanien. Trotzdem sehen wir nur Araber, die sich anscheinend über den spanischen Summersale freuen. Und so erleben wir die City als big Outlet-Städtchen a la Maasmechelen. Zugegeben, mit einer viel viel schöneren Altstadt on top.

Wir wollen das echte Marokko kennenlernen und machen uns am nächsten Tag in aller Ruhe auf zur Grenze. Und fünf Stunden später dürfen wir sie dann auch schon passieren. Et voilá: Geduldsprobe Nummer zwei! Denn davor ist die Hölle los. Alle Einkäufe müssen hier unter Dach und Fach gebracht werden: im Motor, der Unterhose, unter den weiblichen Gewändern.. frei nach dem Motto: „Alles kann, alles muss!“  Zur Not hilft nur noch eins, den Zoll bestechen. Und der lässt’s freudestrahlend über sich ‚ergehen‘. Während ich das bunte Treiben aus dem Auto beobachte, absolviert Thomas eine Dschungelprüfung nach der anderen (naja, laufen kann er ja ;)) vom Zollbeamten, zur Autoversicherung, zu bereits geschlossenen Ämtern und hebt in großer Aufregung versehentlich auch noch 1000€ statt 100€ ab. Lacoste die Welt?!
Als wir endlich weiter kommen, ist die Stimmung auf dem Nullpunkt, die aber sofort wieder erhellt wird, als wir auf der anderen Seite von deutschsprechenden Marokkanern mit einem „Herzlich willkommen“ lauthals begrüßt werden.
Wie wir später erfahren, ist das Hinterland durchs kleine Atlasgebirge  und im Riffgebirge eigentlich besser zu meiden, denn hier wird im großen Stil Marihuana angebaut. Dadurch verirren sich hierhin gerne mal zwielichtige Gestalten. Gott sei Dank erleben wir hier aber nichts Zwielichtiges, sondern ausschließlich neugierige, freundliche Menschen, die uns winkend hinterherlaufen. Und der Hotelmanager aus unserer ersten marokkanischen Bleibe, lädt Thomas sogar prompt auf ein Ründchen Joggen am Strand ein. Gefällt, gefällt.

Erst am zweiten Tag schlägt die dritte Geduldsprobe wie eine Bombe ein. Wir haben Hunger! Und weit und breit ist kein Laden zu finden. Erst Stunden später stranden wir in einem kleinen Dorf, in dem mich beim Aussteigen gleich eine tote Ratte im Müllberg begrüßt. ‚Wenigstens im Schlaraffenland abgesegnet‘, denke ich noch, beschließe  vorsichtshalber aufs Fleisch im Mittagessen zu verzichten. Einer von uns muss ja zur Not Autofahren. Thomas wohl eher nicht, denn der schiebt sich unbesorgt ein halbgares Hühnchen rein! Jetzt darf man trotzdem 3x raten, wer die darauffolgende Nacht im eklig bepieselten Plumpsklo eines Minus-3-Sterne -Hotels verbringt?! Ich! Zwar mit treuer Unterstützung von Thomas ‘Saumagen‘ Wandt. Trotzdem, diese Nacht hat’s für mich auf den Thron des schwärzesten Tages der ganzen Reise geschafft.

Mir zu Liebe müssen wir bei der nächsten Hotelwahl in Fès auf Nummer sicher gehen und uns ins good old Ibis Hotel einbuchen (da weiß man, wat man hat!). Der Himmel auf Erden: weiches Federbett, warme Dusche und sogar RTL! Zum Dschungelcamp fühle ich mich besonders verbunden, jetzt wo ich durch meine vergangene Nacht locker bei diversen Prüfungen mithalten könnte. Nach der ersten Nacht wollen wir uns putzmunter gepflegt ins sogenannte „Little Marrakesch“ begeben. Geduldsprobe vier lauert hier hinter jeder Ecke: mindestens fünf kaum abzuwimmelnde official Tourguides wollen uns durch die Stadt führen, während geschäftswütige Verkäufer versuchen, uns mit Händen und Füßen in ihre Läden zu ziehen. Puh! Da vergisst man fast, sich die wunderschöne Altstadt – Medina – anzusehen. Hier tobt das Leben: bunt, laut und fröhlich. Fliegende Verkäufer, farbenfrohe Schuhläden und Teppiche, soweit das Auge reicht. Sowie viel mehr nette als unnette Menschen, die uns das Bestaunen der Stadt herrlich versüßen.

Frohen Mutes können wir also weiter nach Rabat. Eine Stadt mit wunderhübsch bunter Medina. Rote, gelbe, blaue Türen und Blümchen verzieren hier die Häuserwände. Wir können gar nicht anders, als uns die Finger wundknipsen. Das macht Thomas ein bisschen übermütig. Und so kommen wir zur Minigeduldsprobe Nummer fünf: Da sich eine Riesentraube um den kleinen Suppenstand sammelt, will Thomas natürlich auch etwas vom Kuchen abhaben (ich bin raus, versteht sich von selbst!) und staunt nicht schlecht, als es für ihn eine ördentlische Portion gibt: einen großen Haufen schwarz-brauner Schnecken, dazu Stinkesuppe. Was nun? Denn „all eyes“ sind auf Thomi gerichtet! Nichts zu machen, Thomas muss passen. Hallo-ho, im Dschungelcamp isst man Kängurupimmel und Thomi kriegt nicht einmal die Schnecken runter? Genau so machen wir Touristen uns bei den Marokkanern wahrscheinlich höchst unbeliebt. Trotzdem gehen wir von nun an lieber im Restaurant essen und speisen dort leckerste „Tajines“ (Hühnchen-, Rind- oder Fischeintöpfe mit Backpflaumen & Co). Hmmmm!

Aus Zeitgründen machen wir an dieser Stelle schon den U-Turn Richtung Spanien. In Assilah machen wir auf einen Tipp hin noch einmal Halt und erleben den fast schönsten Stopp der Marokkoreise. Hier erinnert uns von den weißen Häuschen, dem schönen Strand, den Fischerbötchen bis hin zu den bunten Fassaden alles ein bisschen an Griechenland – wunderschön! Deshalb switchen wir hier die sechste Geduldsprobe und heben sie uns einfach für Tanger auf - unser letztes Ziel in Marokko. Dort kommen alle Fähren und somit alle Wohnmobile und Tagestouristen an und leider leider merkt man das auch. Der eine nennt uns „scheise Arschloch“, weil wir keine Stadtführung möchten, der zweite erklärt uns wütend, dass wir hier verdammt noch mal in Marokko sind und uns benehmen sollen, als wir ihm keine seiner Bananen abkaufen  und die dritte bewirft uns mit Geld, als wir fragen, ob wir ein Foto von ihr machen können. Oh, oh, Geduldsfaden gerissen :(

Aber was beschweren wir uns eigentlich? Wir wollten doch ein echtes Abenteuer! Und genau das haben wir eben mit all seinen Höhen und Tiefen in Marokko auch bekommen!!! Jawoll ja! Und sind die Dinge, die nicht so glatt laufen, am Ende nicht die spannenderen Urlaubsgeschichten? Und trotzdem rufen wir nun im Chor: „Wir sind drahtseillose Travel-Stars, holt uns hier raaaaaaus!“ ;)

PS: Wir entschuldigen vielmals die Verspätung des hiesigen Blogeintrags, aber wir waren im tollen Sevilla einfach zu busy mit wohlverdienten Tapas- und Weinkonsum. Berichterstattung  folgt!

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Fiesta, por favor!

Spanien? – Da denkt doch jeder "normale Mensch" gleich an Ballermann, LLorett de Mar und Sangria! Rischtisch! Wir natürlich auch! Endlisch normale Leute (Hallo-ho Ballermann 6 - der Film???)! Heißt also für uns: von Frankreich direkt ab nach Llorett! Party, Palmen, Weiber und n Bier? Von wegen! Hier ist gerade die Ultranebensaison und somit außer uns nur eine Horde russischer Ed-Hardyletten-Vokuhilas zu Gast.

Zum Glück haben wir ja noch eine sehr viel mehr versprechende Invitation in der Nähe von Barce! Pünktlich zum „Buones Festes“ erreichen wir dort unser lange gestecktes Ziel: Petras und Hansis 5*- Domizil. Gut, die Vokuhilas mussten wir schweren Herzens eintauschen, dafür haben wir eine, tolle feuchtfröhliche family&friends Clique, inklusive speisen auf Sterne-Niveau, dazugewonnen. Die Vorzeigegastgeber servieren non-stop den in Spanien so typischen Cava und Moritz Bier. Uns und die geladenen VIP-Gäste Papa Horst und die liebe Silke freut‘s!
Doch der eigentliche Star der Manege ist ganz klar der namenlose Garfield-Kater! Allmorgendlich beeindruckt der nämlich unsere Kater durch diszipliniert frühes Erscheinen und halsbrecherische Yogaübungen. Streber!

Welcome to MIAMI and we need a yummi yummi? Während Will Smith noch trällert, lassen wir es uns in "Miami" (so wirklich der Nachbarortsname) mal so richtig verwöhnen. Und ganz nach dem Motto "The show must go on" ruft nach der fröhlichen Xmas-Siesta auch schon die nicht weniger spritzige Silvester-Fiesta, featuring DJ Blaura from Köllefornia & life on stage Performance von Freddy and Addi, ein Köln-Barca-Duo.

Und von wegen keine Böller in Spanien, hier werden Explosionen und Geräusche erzeugt, die einem den Sekt aus dem Glas katapultieren… aber Nebensache, wenn man innerhalb von 12 Sekunden, 12 Trauben wegschnabulieren muss, um 12 Hammer-Monate zu garantieren! Wir geben uns echt alle Mühe, aber uns ist auch klar: Wie wollen wir unser 2011 Superjahr bitte toppen? Denn wenn‘s nur halb so ereignisreich wird, wie das vergangene Jahr, ja dann PRO-HOST!

Das müssen wir natürlich begießen, ordentlich, bis 07:30 Uhr in the morning! Und so verjuchen wir auf den vielen Privat- und Clubpartys unser gesamtes Weihnachtsgeld, bis auch der letzte Cent verramscht ist und wir pleite, aber glücklich mit leeren Taschen in die Bahn steigen. Doch die Täsch ist schon wenige Minuten später wieder prall gefüllt, denn ab jetzt haben wir statt Euros einen ausgeraubten und orientierungslosen Holländer im Partygepäck. Gute Tat für 2012 schon mal abgehakt! Ohne Kohle, iPhone und Orientierung sind wir tatsächlich seine letzte Hoffnung. Dazu kann er sich an nichts erinnern. Waren da KO-Tropfen im Spiel? Eins wird uns jedenfalls immer mehr bewusst, so vielfältig und bunt die Stadt auch ist, hier treffen Touris auf Taschendiebe und Partyjecken auf Kleinganoven. Heißes Pflaster!
Unser Holländer wird am nächsten Tag von seinem Kumpel abgeholt: mit blauem Auge und ebenfalls ohne Geld und Handy! Jaa und da warne uns doch noch mal jemand vor Bukarest oder Sarajevo!?

Aber auch jede coole Party geht einmal zu Ende und unser Lauri-Starlet muss wieder back home. Ersatz ist schnell gefunden, denn die xmas-VIPs geben sich noch einmal die Ehre: mit Silke und Horst gibt’s dann noch ne Big Barce Afterparty!  

Nach den harten Feierwochen in Barcelona finden wir dann in Valencia zum Glück auch noch ne echte Chill-Out-Lounge mit cooler Streetart und krasser Architektur rund ums Expo-Gelände. Die Stadt: ein absoluter Geheimtipp!

Und so ist Spanien am Ende doch das, was wir uns erhofft haben: Party, Palmen, viele lustige Leute und ein Cerveza, por favor! Nur eben auf 5*-, statt Ballermann-Niveau!

 

PS: In diesem Sinne alkoholfreie Greetz aus Marokko. Denn hier weilen wir schon seit 4 Tagen auf dem Trockenen. Die Fastenzeit hat begonnen ;)

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Leben wie Gott in Fronkreisch

Mit prallen Froschschenkeln, Venusmuscheln, heißen Schneggen? So wird in Frankreich genascht und vernascht. Zum Frühstück gibt’s dann zuckersüße Croissants oder herzhafte Baguettes. Hmm.. ja, genauso haben wir uns unsere fünf Tage bei den Franzosen vorgestellt. Aber, all dies gibt’s nur für göttlich gefüllte Geldbeutel, oh pardon Portemonnaies, und nicht für Voyage du Budget! Exemple? In einer schicken Crêperie gibt’s für den ‚schmalen‘ Taler für 8,50€ lediglich einen braunen Lappen serviert, einfach so, ganz ohne Chichi! Und für 5 Teuro mehr gibt’s die Version Deluxe:  brauner Lappen mit noch halb tiefgekühltem Hack, äh Tatar. Merde! Was nun? Rien ne vas plus? Müssen wir etwa verhungern? Die Lösung: in den prall gefüllten Delikatess-Supermärkten leckerste Zutaten günstig erwerben und wie die Ratte in Walt Disney’s „Ratatouille“, en garde (!), selbst den Kochlöffel schwingen! Touché, liebe Franzosen! Unser Liebling: Triple B = Baguette avec  Brie & Birne!  

 

Wie steht’s mit dem Übernachten im göttlichen Paradis? Sagen wir’s mal so: comme ci comme ça! Ist klar, denn wir sind in Südfrankreich! An der Cote d’azur! Monaco*, Cannes, St. Tropez… noch Fragen? Vielleicht hilft’s ja, wenn wir uns an den Straßenrand stellen und „Voulez vous coucher avec moi ce soir“ trällern, um uns eine Unterkunft zu sichern? Vielleicht kriegen wir ja auch eine superbezahlte Gastrolle bei den Geissens in Monaco? Letzte gute Eingebung: Wir tauschen mon chéri Bruno einfach gegen ne dicke Yacht und düsen von Hafen zu Hafen! Wer würde das nicht wollen? Une petit Lada Niva mit Dachzelt??? No? Schade… les Misérables!!!

 

Und so müssen wir erneut umdenken. Nachts in terrible Autobahnmotels nächtigen, die trotzdem unser komplettes Tagesbudget fressen. Und tagsüber einen auf dicke Hose machen und bei lachender Soleil die Noël-Märkte der VIP-Städte abchecken. Tres jolie! Klar, vorher noch etwas Prêt-à-Porter-schicket antrekken und den armen Bruno lieber ein bisschen außerhalb parken. Et voilà! Und schon, mit ein bisschen Augenzwinkern, lebt es sich wie Gott in Frankreich. Vive la Illusion, vive la France!

 

*Monaco? Jaja, gehört nicht zu Frankreich, aber so groß ist das Herzogtum jetzt leider auch wieder nicht, als dass es genug Stoff für einen eigenen Blogeintrag hergeben würde ;) Und wenn ihr was über Prinz Albert und seine Charlene wissen wollt, dann schlagt die Bunte auf!

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! MERRY XMAS EVERYONE !

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Deutsche fa(h)r niente

Pierro der Pate
Pierro der Pate

Italien = dolce far niente – das süße Nichtstun… aber leider nicht mit uns: Wir sind zwar im Land des Slowfoods angekommen und haben auch schon die Einheimischen beim genießen des dolce vitas beobachtet, aber wir sind immer noch ‚fast‘ unterwegs: Die stressige letzte Woche hat uns so in Schwung gebracht, dass das Entspannen nicht mehr unsere Stärke ist… außerdem macht uns das Ruckeln und Klappern in Brunos Getriebe doch langsam Sorgen. Also wieder mal nichts mit Durchatmen, sondern ab auf Werkstattsuche in Florenz. Meine erste Anlaufstelle ist Otoficcina Bruno, ein gutes Ohmen, wie mir scheint, aber der italienische Bruno stellt sich nach und nach als Fahrzeugelektriker heraus als er zuerst einmal die Zündkerzen prüft. Ich erkläre ihm mit Händen und Füßen, dass ich scheinbar falsch bin bei ihm bin, woraufhin er mich an Maurice verweist. In dessen Werkstatt bin ich richtiger: Die Probefahrt lässt keine Fragen mehr offen: Hier besteht Handlungsbedarf! Wir einigen uns darauf, dass ich abends wieder kommen soll, dann besprechen wir den Preis und die Dauer der Reparatur. Es sollte schlimm werden.

Unbeschwert fotografierten wir uns aber erstmal durch die Straßen von Florenz. Insgeheim schon mit der Hoffnung, dass Bruno sei schon wieder fit, gehen wir also schon eine Stunde früher in die Werkstatt, aber dort treffen wir auf lange Gesichter: man sagt uns etwas von Reductore und grande Problema, ein netter Kunde übersetzt, dass das Ersatzteil äußerst schwer zu bekommen ist, dass die Lieferung Monate dauern kann und sie nicht sicher sind, ob sie das Problem überhaupt beheben können weil es sich um ein grande problema im Getriebe handelt! Jetzt setzt der Chef noch einen drauf: Übermorgen ist Feiertag und dann verlängertes Wochenende, in den nächsten sieben Tagen würde sich eh erstmal gar nichts tun… Päm, das sitzt! Ist Bruno jetzt ein wirtschaftlicher Totalschaden? Was machen wir mit unseren Reiseplänen? Auto verkaufen und Bahn fahren? Wie kommen wir nach Barce zur lang geplanten Weihnachtsfeier? Wie weiter? Uns stehen die Tränen in den Augen, aber die Werkstattjungs tun was sie können: Wir hören Telefonate, in denen häufig Reductore, Lada Niva und vieeele weitere italienische Vokabeln genutzt werden und am Abend erklärt uns Maurice, dass es wohl eine Werkstatt in der Nähe von Arezzo geben soll, die sich mit Lada auskennen. Arezzo? Das ist doch da wo wir herkommen… naja was solls… Maurice schraubt also alles wieder fest und schüttelt uns aufmunternd die Hände. Als wir das Portemonaie zücken, gibt er uns mit wilden Gesten zu verstehen, dass da noch genug auf uns zukommt und wir eingeladen sind. Mille grazie! ; trotzdem können wir uns nicht allzu sehr freuen…

Am nächsten Tag also wieder zurück… das Konto noch einmal gecheckt und dann zockeln und ruckeln wir nach Rigutino, einem Vorort von Arezzo. Hier im Industriegebiet ist der Hund begraben, alle scheinen sich auf das lange Wochenende vorzubereiten. Die 4x4 Werkstatt lässt uns dann aber hoffen: Ladas vor der Türe und eine moderne Halle empfangen uns, sowie Simone, der fließend Englisch spricht. Er sagt sowas wie: 'jaja heute Abend um 18:00 Uhr ist der Wagen fertig'. Wir glauben kein Wort?! Lena fragt noch einmal nach und ich dann auch noch einmal ungläubig: ‚Man hat uns was von ‚grande Problema‘ gesagt‘, erkläre ich. ‚Lada Niva? Nada grande Problema!‘ antwortet er einfach.

Fantastico! Fantastico! Und wir haben schon alles Mögliche ausgemalt…

Die Wartezeit verbringen wir in Rigutino, im ‚Zentrum‘. Dort erleben wir statt ‚grande problema‘ ein ‚grande feste‘ mit den stattbekannten Dorfalkis: Ein Grappa nach dem nächsten wird uns in der Bar Central spendiert, dazu Bier und Pizza von Mittag bis Abend, ausgegeben vom voll mit Goldklunkern behangenen Dorfmafiosi Pierro! Der Pate höchstpersönlich… Die Italiener freuen sich, dass endlich mal was los ist in ihrem Kaff und wir können so langsam aber sicher auch entspannen.

Als wir abends den frisch reparierten Bruno in Empfang nehmen und läppische 180€ für die Reparatur zahlen, wissen wir, dass ab jetzt für uns auch das dolce far niente beginnt.

La dolce Vita, wir kommen!

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Mit Highspeed ins Slowfood Land

28.11.: Beirut und Marathon adé! Mission impossible, here we come! Äh.. nur wohin? Das Problem: Die Türkei ist aktuell eine Sackgasse! Im Osten (Armenien & Co) herrschen Minusgrade, in Libanons Nachbarländern ist das politische Klima auf dem Nullpunkt. Ganz zurück? Jetzt schon? Ganz nebenbei ist die Türkei auch kein Futziland wie z. B. Albanien oder so. Da wird noch echt Strecke gemacht und das in dem bisher teuersten Spritland! Der rettende Plan kommt vom Papa: wollen wir nicht zusammen Weihnachten und Silvester in Barcelona feiern? Liebend gern! Grobe Richtung: von Zypern in die Türkei, nach Griechenland und dann Italien. Dazwischen ein enger Zeitplan und mindestens ein halbes Dutzend Fähren. Mission Impossible, here we come, jetzt aber wirklich!

 

29.11.: Kaum auf Zypern angekommen, geht uns gleich das Vollgas flöten. In gewohnter Manier bremsen uns hier die Zoll-, Grenz- und Hafenzeremonien aus, bis wir das Land mit der 10 Stunden-Fähre endlich wieder dorthin verlassen können, wo wir sie auch geentert haben: in die Türkei. Der 2. Highspeed Tag wäre geschafft, der Startpunkt immer noch in Sichtweite.

 

30.11.: Von hier aus geht’s in 2 Tagen unglaubliche 935km (!) nach Cesme, der einzigen türkischen Stadt, von der laut Internet eine Fähre nach Griechenland geht. Dass diese Fähre nur ein Auto transportieren kann, wussten wir vorher nicht. Aber zu unserem Glück ist sie noch nicht ausgebucht, als wir am Ende unserer Kräfte dort ankommen!

 

31.11. .. gibt’s leider nicht, also noch ein Tag verloren ;)

 

01.12.: Und wieder ab in den Behörden-Dschungel – diesmal mit schwereren Geschützen! Mit Drogenhund und Dachzeltkontrolle. Als wir Fotos schießen wollen, werden wir dann aber doch schneller, als gedacht aufs „Fährchen“ geschickt – war ihnen wahrscheinlich zu unverdächtig. Nach 45 Minuten landen wir mit der putzigen Powermaschine auch schon auf der griechischen Insel Chios. Und sind zum Warten verdammt wie Tom Hanks in „Cast away“ – denn die nächste Fähre geht erst in 48 h. Da hilft nur Gyros-Frustessen. Und siehe da: wirkt Wunder ;)

 

03.12.: 48 hours later geht’s von hier aus in 6h nach Athen. Hallo? Déjà-vu! Allerdings ein kurzweiliges, denn wir müssen weiter nach Patras - 200km – um die 20 Stunden (!) Fähre nach Ancona (bella Italia) zu erwischen. ‚On deck‘ – Plätze sind die günstigsten, jekooft! Hätte man sich aber denken können, dass die auch nicht die komfortabelsten sind!!! Statt Gyros steigen wir auf Rotwein im menschenleeren Restaurant um und machen einfach so lange weiter, bis wir todmüde in die Sitze plumpsen und uns das laute Schnarchen der vielen LKW-Fahrer wie Harfenklänge von Engeln vorkommen.

 

04.12.: Kaum in Italien gestrandet, sind wir alle gerädert. Und ich meine ALLE! Denn auch Bruno lässt seinem Frust Dampf: irgendetwas mit dem Antrieb scheint zu haken... die erste Werkstadt schürt schiere Angst in uns und spricht von „very very big problem!“. Das bevorstehende verlängerte Wochenende lässt uns noch mehr bangen.

 

05.12.: Es hilft nichts: wir müssen den Rückwärtsgang einlegen und nach Arezzo, ca 80 km südlich von Florenz. 

 

Was hier abgeht nennen die Italiener „dolce far niente“ – das süße Nichtstun. Wir lassen uns anstecken und nehmen den Bleifuß vom Gas, während Bruno in der 4x4-Werkstatt wieder fit gemacht wird.

Ab jetzt heißt’s slow down im slow food Land, da lassen wir uns gerne anstecken – e basta!

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Bye Bei-rut

Über den Wolken - ai ai ai
Nach zypriotischer ‚Gefangenschaft‘ haben wir es doch noch in den freiheitsbringenden Flieger nach Beirut geschafft. „Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein“ trällern Lenny und ich fröhlich, aber schon zum Ende der ersten Strophe – also nach gerade mal 35 Minuten (Sink)-Flug, landen wir bereits im mittleren Osten.

 

LIBA-NON smoker

Eine andere Welt und das direkt vor der Haustüre der EU: Wir verlassen uns auf unseren gefundenen Reiseführer, der von einer abenteuerlichen Bustour ins Zentrum berichtet… dass es in Beirut de facto weder TÜV noch Nichtraucher gibt oder eine Straßenverkehrsordnung, erfahren wir auch ohne Reiseführer schon in den ersten Stunden im sogenannten ‚Van-Taxi‘. Ein farbloses rostiges Beulenmonster ohne Hintertüre, in dem ich meinen Koffer und die Lenny festhalten und hoffen muss, dass uns niemand rammt. Der Fahrer fährt hupend und rauchend durch ein Gewusel von anderen Verkehrsteilnehmern, muss einmal 5 Liter Benzin tanken (Dieselfahrzeuge sind übrigens im Libanon verboten!?)  und bremst dann hupend unseren Anschluss-Van aus. Wir wechseln im Flug auf einer riesigen Kreuzung und die nächste Abenteuerfahrt beginnt!

 

Jung, Touri, blond sucht … Taxi?!

In der Innenstadt angekommen, werden wir interessiert angeschaut und von fast allen Libanesen mit einem freundlichen ‘Welcome to Libanon’ empfangen. Diese Gastfreundschaft soll bis zu unserem Abflug nicht mehr abflauen, genauso wie die hupenden Taxifahrer, die uns von weitem schon als Touris erkennen, abbremsen und uns mit ‚Taxi Taxi‘ – Schreien eine Fahrt andrehen wollen.  Lenas blonden Haare sind der Taxifahrermagnet, keine 50 Meter ohne Hupe oder ‚Taxi Taxi‘!!!

 

Back to the roots ‘VART mal –  wo kommst du noch mal genau her?‘

(Achtung! Autorenwechsel ;) ): Thomas‘ und meine Ankunft? Extrem spontan (siehe Zypernblog), besonders für Vart, meine Holländischkurs-Kommilitonin aus Maastricht. Und so müssen wir zunächst auf ihren Feierabend warten. Zeit, einzelne Puzzlestücke wieder zusammen zu fügen… aber es scheitert schon daran, dass ich mich bloß daran erinnere, dass Vart Armenierin ist. Was also macht sie hier in Beirut?! „Genau das fragt mich meine Mutter auch immer!“, lässt Vart uns nachher wissen. Denn schließlich hat sie Vart und ihren Bruder damals aus Armenien nach Beirut gebracht, um später vor den Unruhen nach Deutschland zu fliehen.  Jetzt, ca. 20 Jahre später,  findet Vart ihre Wurzeln nicht in Deutschland, nicht in Armenien, sondern ausgerechnet in ihrer 2. Heimat, dem Libanon.  Warum? „Aus unendlich vielen Gründen!!! Und die werde ich euch in den nächsten Tagen alle zeigen!“ Und so beginnt für Thommy und mich eine 5-tägige Pauschalreise, wie sie JEDER einmal erlebt haben sollte! Merciii Liebes!

 

Grenn Mile

Warum ich jetzt französisch spreche? Weil mich hier so viel an Frankreich erinnert! Und das macht sogar Sinn. Denn das Land war von 1918 bis zur Gründung der ‚Republik Libanon‘ 1943, von Frankreich besetzt. Direkt neben die alten französischen Gemäuer türmen sich ultramoderne Hochhäuser. Die wiederum stammen von den vielen steinreichen Saudis, die die Küste Beiruts als Luxus-Urlaubsdomizil nutzen. Steinreiche Saudis?! Gar nicht mal so unklug.. unsere Vart… dass sie also gerade hier  in Beirut ihren Beruf als Architektin ausübt ;) Aber auch die Mitgestaltung dieser bunten Metropole stellen wir uns extrem spannend vor.  Und so bunt die Stadt, so bunt auch seine Menschen: Hamra, die belebte Innenstadt von Beirut, wird von Muslimen bewohnt, während im neuen hippen, an Hamra angrenzenden Stadtteil Gemmayze ausschließlich Christen leben. Zwischen den beiden Vierteln verläuft die symbolische „Green Line“, die Beirut lange  Zeit in Ost und West gespaltet und Schauplatz für blutige Auseinandersetzungen geboten hat. Heute (oder sollte man es vielleicht vorsichtiger mit „im Moment“ ausdrücken?), ist von den religiösen und politischen Disputen nichts zu spüren! Abends treffen wir Varts super netten und offenen Freunde zum Thanksgiving in einer belebten Bar. Ein Freundeskreis - viele verschiedene Religionen.

 

 LI(E)BE-nesisch geht durch den Magen

Völlig einig ist man sich auch im Essen. Eine Person, ein Gericht? Das gibt’s im Libanon nicht! Einer bestellt für alle, z. B. Houmus, Auberginencreme, Salat mit frischem Granatapfeldressing, mit Reis gefüllte Weinblätter, orientalisch gewürzte Hähnchenspieße und und und… gespeist wir in stylischen Decors, am Sandstrand oder am Hafen. Fragt man hinterher nach einem Visitenkärtchen, gibt’s stattdessen ‘ne Telefonnummer. Warum nicht wie bei uns üblich die homepage? Aufgrund bisher üblicher Korruptionen gibt’s High-Speed-Internet tatsächlich erst seit wenigen Monaten… Unvorstellbar! Aber all das ändert sich gerade. Die Beiruter wollen raus, sich emanzipieren – und das merkt man! Die Stadt ist im Aufschwung und wir swingen mit, verlieben uns und verzehren fleißig weiter.

 

007- ‚Beirut ist nicht genug‘

Aber ganz nach dem Motto „Die[se] Welt ist nicht genug“, steigen wir schon am nächsten Tag in eine 80er-Jahre Kapsel im James Bond-Stil und werden schon wieder in eine andere Welt katapultiert. Die 007-Seilbahn bringt uns on top zur heiligen Maria, die der Christusstatue in Rio ähnelt, und zurück. Und das in im mm-Abstand zu monströsen Hochhäusern. Das ist nicht nur beeindruckend, man kann auch interessante Einblicke in private Wohnzimmer erhaschen. Wieder unten, geht’s nach Byblos. Ein Ort, in dem schon in der Bronzezeit der Handel tobte. Wunderschön sind die kleinen alten Gässchen, die ihrer Neueröffnung einem Mann, „Ede“, verdanken, der hier alles aufgekauft und renoviert hat. Die Stadt bedankt sich, indem ALLES seinen Namen trägt: „Ede Cafe“, „Ede Restaurant“, Ede Hafen“, „Ede Mode“ usw. ;) Und auch wir sagen: danke Ede! Was für ein schönes Städtchen.

 

Bye-Bei Rut, my love

In diesem schnellen und wunderschönen Rhythmus verfliegen die Tage in Beirut und Umland viiiiel zu schnell und können auch nur mit einem Marathon für Thomas getoppt werden (siehe Marathömchen Blog). Was für eine Pauschalreise!

Und so trällern wir auf dem Rückflug:

“Bye-bei (my) Rut, mach et jot,bes zom nächste Mol. Bye-bei (my) Rut, du wors jot, un eines, dat es klor, ich weed dich nie, niiiiiemols verjesse, denn die 5 Tage met dir worn schön, Bye-bei (my) Rut, auf Wiiiiiiederseeeeehn.“

Und mit dem letzten Ton landet der Flieger auch schon wieder in Europa, in einer anderen Welt. 

 

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Mara”thömchen”

27.11.11 - DER Marathontag! Der Tag, den ich sooo herbeigesehnt habe.. jetzt da wir in Beirut sind, bin ich ziemlich aufgeregt!

 

Deshalb halte ich schon Tage vorher alle ganz schön auf Trab: „Wie komme ich am besten zum Start?“, „Können wir noch anhalten und Bananen kaufen?“, „Ich muss noch in die Apotheke (Montezumas Rache! Auch das noch!)...“

 

Heute Morgen war's dann endlich soweit: 05:45 Uhr (!) klingelt der Wecker, der Startschuss soll schon um 07:00 Uhr sein. Keine gerade humane Zeit?! Kaffee, Bananen und Nutellawrap reinschieben und dann los! Hier gibt's zum Glück ordentlich Partystimmung zum Wachwerden. Ungewohnte Partygäste: Militär, soweit das Auge reicht: Maschinengewehre, Panzer, Hubschrauber und Sandsackbunker! Allem Anschein nach gibt’s die gesamten 42,195 km mehr Offizielle, als Läufer.. immer wieder bewaffnete Soldaten, Polizisten, Sanitäter, Volunteers, Schiedsrichter und fleißige Müllmänner - dazwischen dann hin und wieder mal ein Läufer :-)

 

Das Publikum schaut verdutzt, aber interessiert auf die vermeintlich bekloppten Sportler, denn laut unserer Freundin Vart wird selbst das Spazierengehen in Beirut möglichst umgangen. Die Einheimischen, die sich trotzdem zum Lauf durchgerungen haben, machen einen eher unvorbereiteten Eindruck: Viele treten in Sneakers (!) an. Die ersten sind schon nach 5 km aus der Puste. Für einen Sprint vor den Kameras werden aber letzte Reserven noch mal rausgeholt. Ab km 18 dünnt das Läuferfeld dann stark aus, auch das Interesse des Publikums richtet sich wieder eher auf das Stadtleben neben der Strecke... die Läufer motivieren sich gegenseitig!

 

Nach dreiviertel der Strecke dünnt dann auch meine Kondition aus: Die Waden und Leisten wollen sich nur noch verkrampfen, auch die Knie tun weh. Ich war schon mal besser vorbereitet. Aber mein Ass im Ärmel: Am Wendepunkt bei km 32,715 warten Lenny und Vart! Motivations- und RedBull-Schub pur! Letztlich muss ich trotzdem ab km 40 wandern und zähle zähneknirschend die Schritte bis ins Ziel. In Richtung Innenstadt schaukelt sich die Stimmung am Wegesrand zu meiner Freunde wieder auf. Schließlich tragen mich die hier wieder zahlreichen Zuschauer mit ihrem anspornenden Jubelgeschrei ins Ziel: Ich bedanke mich durch einen Sprung über die Ziellinie - nach 4:48 Std. (mein Negativrekord) - und bezahle meinen Übermut mit einem bösen Krampf... aaah!

 

Jetzt – auf der Fähre zwischen Zypern und der Türkei – habe ich Zeit für ein Resümee: Schön, dass ich dabei war!!! Der Marathon war die Leiden wert, die wir auf Zypern auf uns genommen haben. Der Muskelkater hält sich in Grenzen, die Medaille hängt am Rückspiegel und ich habe ein T-Shirt erhalten auf dem steht „Marathon Beirut and proud!“. Hey, aber so was von! Vor allem proud auf meine Spitzenplatzierung: 327.! Bei vorherigen Läufen war ich immer so 2000.er. Ich lasse das mal unkommentiert, nur so viel:

In der Igelzeitung war zu lesen: „Während der Hase nur den vorletzten Rang belegte, erreichte der Igel einen hervorragenden zweiten Platz!.“

 

In diesem Sinne schwelge ich in schönsten Erinnerungen an einen unvergesslichen Marathon in Beirut!

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Die Leiden des jungen W.(andt) auf Z.(ypern)

„Wie froh bin ich, daß ich weg bin! Bester Freund, was ist das Herz des Menschen! Dich zu verlassen, den ich so liebe, von dem ich unzertrennlich war, und froh zu sein!“ (Werther)

 

 

Das sind die ersten Zeilen von Werther an seinen guten Freund Wilhelm. Das könnten auch Zeilen an euch sein: Wie froh wir sind, dass wir weg sind, dass wir diese Reise machen können, dass wir so viel Schönes sehen. Doch während der Reisevorbereitungen nach Zypern haben wir das alles mal kurz angezweifelt. Denn gegen die Tortur, die wir auf der kurzen Überfahrt von der Türkei nach Zypern erleben, ist der Liebeskummer von unserem alten Homie Werther ein Witz oder wie der Sänger „Winson“ Werther verklickern würde: "Liebeskummer ist Luxus, Baby!" Hier UNSER Leidensweg:

 

„Beste Freunde, unser ‚Wahlheim‘ soll Zypern sein. Das ist das Herz des Menschen, haben wir uns sagen lassen. Doch für uns eigentlich nur Mittel zum Zweck. Unser heimlicher Plan ist nämlich, so schnell wie möglich in den Libanon zu kommen, denn da wohnt nicht nur unsere liebe Freundin Vart, sondern dort findet auch der von Thomas heiß und innig ersehnte Libanon-Marathon statt. In der Türkei dürfen wir aus Zollgründen den Bruno nicht stehen lassen. Deshalb: ab nach Zypern und von da weiter nach Beirut. Denkste!

 

Eine Faustregel, beste Freunde, die wir erst noch lernen müssen: Die Grenzbeamten hier antworten ausschließlich auf das, was sie auch gefragt werden. Zusatzinfos = Randinfos, bzw. wurde danach ja nicht gefragt?!

 

Erste (Nicht-) Antwort: Wir erkundigen uns in der Rederei interessehalber nach möglichen Fährverbindungen. Statt einer Antwort erhalten wir die Tickets. Ok, irgendwie ja auch ne Antwort?! Danach hat die Dame Feierabend, den sie schleunigst und pünktlich beginnen will. Wir erfahren gerade noch, dass die Überfahrt nach Zypern noch am gleichen Abend sein soll. Ab 'ca.' 19:30 Uhr soll‘s los gehen und um ‘ca.‘ 23:00 Uhr legt dann die Fähre ab.

Zweite (Nicht-) Antwort: Was wir nicht erfahren: Es fallen sowohl Hafengebühren von 25€, als auch eine nötige Versicherung von 60€ für Zypern an. Randinfos (s. o.)!

 

Um ca. 19:30 geht‘s dann auch los, nach drei Stunden dumm rumstehen geht’s um 22:30 Uhr weiter, bzw. heißt es dann: 'Wait there' .. ah ok, also nicht mehr ‚here‘ warten, sondern ‚there‘.. alles klar: 'How long?' - 'Wait!!!!'. Ok ok wir sind ja geduldig, die 5 Minuten können wir jetzt auch noch ‚there‘ warten.

Nach einer Stunde stellen wir den Motor dann doch aus, nach der zweiten fragen wir ganz kleinlaut noch mal nach... die dritte (Nicht-) Antwort kommt uns bekannt vor: 'Wait!!!!' So langsam beschleicht und das Gefühl, dass der Typ uns auf dem Kicker hat. Das Gefühl soll sich bestätigen, als wir als letzte (!) um 02:00 Uhr nachts dann doch noch auf die Fähre dürfen! Randinfos (s. o.)!

Einzig positiver Effekt an Bord: Trotz Uringeruch und schnarchender Kerle (ich bin die einzige Frau auf dem Schiff!) schlafen wir binnen Sekunden auf einem Vierersitz ein und ratzen durch bis Zypern.

 

Kaum wach, starten ‚Die neuen Leiden des jungen W.(andt): Im Hafen werden wir auf Stempelschnitzeljagt geschickt. Immer wenn wir gerade einen neuen Stempel bekommen oder eine neue Rechnung bezahlt haben und uns ins Auto setzen, heißt es an der Schranke wieder: ‚Go there, pay that‘ usw.! Warten, unsere Besten, bekommt auf diesem Spießroutenlauf eine ganz neue Dimension und Zeit wird ein sehr sehr dehnbarer Begriff. Stunden später dürfen wir endlich die Schranke passieren und geben Vollgas! Was wir ‚gelitten‘ haben für gerade mal 70 km von Tasucu in der Türkei nach Girne auf Zypern!!!

 

Bloß schnell weg hier … und ab in den Gegenverkehr! What the hell??? Hier gilt Linksverkehr!!!!!!! Randinfo (s. o.)!!!!!!!!!!!

 

Ungeschickt und gegen viel Protest an der Grenze zu Südzypern, lenken wir uns zum nächsten Fährhafen, von dem wir nach Beirut wollen und erfahren prompt die ‚brandneuen Leiden des schnell alternden W.(andt)! JEDER behauptet etwas anderes: 'You are not allowed, to leave the country without your car, you get arrestet' / 'You are not allowed to leave the South, when you entered from the North' / ‘There is a ferry to Malta' / '..to Athens for sure'!!


Daß das Leben des Menschen nur ein Traum sei, ist manchem schon so vorgekommen, und auch mit [uns] zieht dieses Gefühl immer herum‘ (Werther). In unserem Fall bitte das Wort ‚Traum‘ gegen ‚Albtraum‘ tauschen. Danke!

 

Ok, wollt ihr die Wahrheit wissen, unsere Besten? Hier unsere vor Ort Recherche in Kurzfassung: Tatsächlich kann man das Auto nur per Containerschiff verladen, das kostet allerdings 400€ und wir, die Fahrer, sind an Bord nicht gestattet. Dann vielleicht einfach nach Beirut fliegen? Aber dürfen wir nun das Land aus dem Süden verlassen?

 

Lasst uns das kurz erklären, unsere Besten: Zypern ist seit 1974 geteilt. Im größeren Südteil wird von Griechen bewohnt, die ‚Republik Zypern‘. Der Nordteil dagegen ist von der Türkischen Republik ‚Nordzypern‘ besetzt. Dieser Teil wird übrigens ausschließlich von der Türkei als Republik anerkannt. Zwischen dem Nord- und Südteil liegt eine Pufferzone, die von Friedenstruppen der Vereinten Nationen überwacht wird. Das scheint auch nötig, denn die Fronten sind extrem verhärtet und die erste Frage, die uns von JEDEM gestellt wird ist: „Where did you arrive?“, gefolgt von bösem Geschimpfe über den jeweils anderen Teil.

 

Wir recherchieren einfach wieder vor Ort und fahren zum Flughafen. Gleiches Spiel, gleiche (Nicht-) Antwort: Wir erkundigen uns nach Zollbestimmungen, statt einer Antwort bekommen wir die Flugtickets. Ok, wir scheinen das Land verlassen zu dürfen. ‚When?‘ – ‚Now!!!!!‘

 

‚Eine wunderbare Heiterkeit hat [unsere] ganze Seele eingenommen, gleich den süßen Frühlingsmorgen, die [wir] mit ganzem Herzen genieße[n]. [Wir sind] allein und [freuen uns unseres] Lebens in dieser Gegend.‘ (Werther)

 

Puh, jetzt heißt‘s aber auf jeden Fall SCHNELL HANDELN. Denn was machen wir mit Bruno? Ein Parkwächter nimmt sich seiner an. Und so erleben wir trotz aller Heiterkeit doch noch waschechten Werther-Liebeskummer, denn auf uns warten 5 Tage ohne Bruno… buhuuu

 

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„Heyyy ab in den Süden, der Sonne hinterher“

Und ich sag: ey! AB IN DEN SÜDEN!

Der Sonne hinter her "He Yo! Was geht?" Der Sonne hinter her "He Yo was geht?" Ja ich sag: Ey! AB IN DEN SÜDEN! Der Sonne hinter her "He Yo! Was geht?" Der Sonne hinter her "He Yo was geht?"

Sommer, Sonne, Sonnenschein,

Sommer, Sonne, Sonnenschein,

Sommer, Sonne, Sommer, Sonne, Sommer, Sommer ,Sommer“ (Buddy vs. Dj the Wave)

 

 

Auf geht’s:

 

ISTANBUL

-Laut Lonely Planet nicht nur im Sommer toll, sonandern auch ein „Winterwonderland“… also ich könnt auf den Winter noch ein bisschen verzichten! Vor allem weil sich seit Istanbul Schnupfen und Besuch in fröhlicher Rotation abwechseln. He ho, was geht? Es hilft alles nix, ich MUSS mich auskurieren, ich brauche Ruhe. Das sieht das Personal unseres neuen Hotels offensichtlich anders: Ich im Krankenbett, aber nicht allein! Handwerker, Personal, Hotelmanagement – allesamt in unserem Hotelzimmer vereint, um den kaputten Boiler (zuständig fürs Nachbarhaus?!) zu beäugen. Aaah! Doch dank täglicher Granatapfelsaft-Dosis konnten wir doch ENDLICH weiter! Heeey aaaab in den Süüüüden

 

IZMIR

Zunächst mit der Fähre nach Bursa. Der Sonne hinterher! Eigentlich ganz easy, nur knappe 2 Stunden Fahrt. An Bord: türkisches Fernsehen.. Bilder von Fähren.. wir verstehen nichts, versuchen zu schlafen. Später erfahren wir den Hintergrund: Eine andere Fähre, die nicht weit von uns zur gleichen Zeit gestartet ist, wurde von einem PKK-Anhänger gekidnappt. Die Geiselnahme konnte nach erst 10 Stunden von einem Einsatzkommando, das für den Entführer tödlich endete, gestoppt werden. He ho, was geht??

Und schnell weiter aaab in den Süden! Eine weitere Odyssee des Schreckens, wie sich noch herausstellen soll! Denn auf halber Strecke streikt unser Mutterschiff und bleibt auf der Autobahn liegen. An der nächsten Tankstelle werde ich wie gewohnt mit Granatapfelsaft ruhig gestellt, während Thomas mit dem Abschleppdienst dem Gegenverkehr auf der Autobahn ausweicht – eine Abkürzung, he ho, was geht? Die dabei gutgemachte Zeit wird vor Ort aber erstmal ganz gechillt mit einem „Chay“ (türkischer Tee) angegangen. Diagnose: Die Batterie muss ausgewechselt werden. Schon wieder? He ho, was geht? Jepp und dann auch noch die Zündspule. Die ist dadurch gleich auch noch kaputt gegangen. Das entsprechende Ersatzteil gibt’s erst wieder in Izmir. Also ächzen und krächzen wir auf den letzten drei Zylindern noch 90 km über Berg und Tal aaaab in den Süüüüden. Die superfreundlichen und hilfsbereiten Izmirer helfen, wo sie nur können, eine neue Zündspule zu organisieren, die Thomas eigenhändig (!) wieder einbaut! Und so hat die „Tor-TOUR“ endlich ein Ende!

 

EPHESUS

Jetzt aber: Vollgas weiter aab in den Süden , und zwar so schnell, dass wir fast an Ephesus vorbeirasen. Hoplla! So hätten wir fast die best erhaltene antike römische Stadt im gesamten Mittelmeerraum verpasst! He ho, was geht? In der Antike war sie eine der größten und wichtigsten griechischen Orte Kleinasiens und war mit dem Tempel der Artemis stolzer Besitzer eines der Sieben Weltwunder!!!

 

PAMUKKALE

Weiter der Sonne hinterher… dort kommen wir erschöpft und hungrig an und beschließen für kleines Geld in unser erstes und für die Türkei so bekannten „all inclusive Hotel“ zu gehen. Es duftet nach Bohnerwachs und ja, auch nach Spießigkeit.. stelle ich kurz fest, während Thomas dem Duft des Buffets folgt und sich so übermütig darauf stürzt, dass ihm der Vorspeisenteller auf den Boden plumpst. Wenigstens hat er so die vielen Omis aus dem Wachkoma gerissen, die allesamt im Chor schreien: He ho, was geht? Wir essen peinlich berührt und verziehen uns dann in den Thermalpoolbereich. Dort gibt es einen Vorgeschmack auf die heiße Quelle, die auch die berühmten Kalkbecken von Pamukkale nährt. Herrlich! Wir freuen uns auf mehr und werden belohnt: mehrere Dutzend Terrassen, die über Jahrtausende durch kalkhaltige Thermalquellen entstanden sind. So atemberaubend, dass sie UNESCO Weltkulturerbe sind. Schnell ziehen wir uns die Hosenbeine hoch und watscheln mit nackten Beinen durch die natürlichen Kneipkur-Becken!

Dieser Badespaß wäre fast von den Türken selbst getrübt worden, denn vor gar nicht allzu langer Zeit wollten die Türken eine praktische Schnellstraße durch die Mitte der Salzbecken bauen. He ho, was geht? Von der Idee konnte man sie nach begonnener Arbeit aber zum Glück noch abbringen und so endet der Saltyway kurz vorm Spektakel. Puh! Mukkale!

 

ANTALYA

Kurze Verschnaufpause, bevor wir weiterträllern: Heyyyy ab in den Süden, der Sonne hinterher…. Hier ist’s keine Frage schön. Historische Altstadt, dementsprechend viele Touris und Kellner, die damit werben: „Ah, komme aus Deutschland? Ganz viele Deutsche bei uns in Restaurant, sehen Sie!“ He ho, was geht? Vielleicht sollte man die Herrschaften mal darauf aufmerksam machen, dass genau das ein Grund ist, dort NICHT einzukehren?!

 

BELEK

Heyyy und weiter ab in den Süüüden, denn wir haben ein Date in Belek! Mit Elke und Hans, Thomas‘ Tante und Onkel. Wir werden behandelt wie echte VIPs und dürfen uns in ihrem Club die Bäuche mal so richtig vollschlagen. Fällt uns gar nicht soooo leicht, denn wir selber sind auch in einem schnieken *****- Sterne „ultimative all inclusive Hotel“ (= 24 h vollmampfen) untergekommen. Da der Laden am Wochenende schließt, haut er die letzten Tage Doppelzimmer für 45 Tacken die Nacht raus, inkl. Innen- und Außenpool, Fitnesscenter und Hamam! He ho, was geht? Hach, armseliges Backpacker-Leben!

 

SIDE

Und es geht noch ein Stückchen weiter aaab in den.. ups.. Osten – nach Side (= Granatapfel). Ordentlich was los hier! Deswegen kostet der heiß geliebte Granatapfelsaft keinen 1 TL (40 Cent), sondern 1€ - He ho, was geht? Wucher ;) Trotzdem kann Side mit einer antiken und einer neuen Flaniermeile, einem uralten Hospital und Riesensäulen absolut punkten!

 

ALANYA & ANAMUR

Aber wir müssen weiter der Sonne hinterher… He ho, was geht? Der Sonne hinterher, He ho, was geht? Alanya erreichen wir erst im Dunkeln, erkennen vom 6. Stock unserer 10€ Übernachtung aber eine wunderschön beleuchtete alte Stadtmauer – wow! Anamur können wir nur aus dem Autofenster bestaunen: hier gibt’s Bananen, soweit das Auge reicht! Vom Granatapfel- ins Bananenland! He ho, was geht? Und schließlich haben wir die Sonne eingeholt:

 

TASUCU

Von hier geht die Fähre nach Zypern und dort gibt’s endlich wieder:

 

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Wir lernen türkisch: "Keks, alter Keks"

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(N)immer in Istanbul

Kölle alaaaf am 11.11.11 dem absoluten Jeckensupergau! Da wird man selbst als Reisender neidisch :-)

 

"Na, wo treibt ihr euch mittlerweile herum?" "Ihr seid ja bestimmt schon auf einem anderen Kontinent!"... hm.. nunja.. ja wir haben Asien jetzt mal betreten.. aber ja, Schande über unser Haupt, wir sind tatsächlich immer noch in Istanbul! Ihr erinnert euch an die 1001 Gründe nach Istanbul zu fahren? Ja? Denn genau diese 10001 Gründe haben uns hier behalten, aber auch noch 3 weitere tolle:

1. Robin und Micha waren hier

2. dann ist Lenas Ex-Kollege und Kumpel Thomas janz spontan einjeflogen

3. und als VIP kam auch noch Lenas Papa auf einen 1a fünftägigen Städtetrip vorbei

Danke euch allen für die schönen Erkundungstage und die feuchtfröhlichen Abende! 

 

Zeit für ein Istanbul in Zahlen:

Wir haben insgesamt 9(!) x die Betten, 6x den Kontinent (hin und her), 4x den Parkplatz und mindestens 1x die Meinung über Istanbul gewechselt: Hier kann man (doch) nicht ewig bleiben :-)

 

Daher haben wir uns für morgen früh ein Fährticket organisiert, werden somit dem Straßenverkehrschaos ein Schnippchen schlagen und auf dem Seeweg in Richtung Süden tuckern.

 

Ab jetzt geht die Fahrt wieder richtig los und die Berichte kommen wieder regelmäßig. Großes Travellerehrenwort! Hau, ich habe gesprochen...

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1001 Gründe Istanbul zu lieben!!!

10 + 1 Nacht... so viel Zeit hatten wir für Istanbul ursprünglich eingeplant. Jetzt zählen wir schon knapp zwei Wochen und bisher kein Ende in Sicht. Was passiert ist? Wir wurden verzaubert! Gaanz heimtückisch, denn trotz anfänglichem Eisregen und Temperaturen unter 10 ° (ihr sollt ja nicht immer neidisch sein) haben wir uns Hals über Kopf verliebt, in eine 2600 Jahre alte Stadt, die vor Facettenreichtum nur so glänzt:

1/1001)
Das wohl Faszinierendste: Istanbul ist die einzige Stadt der Welt, die auf zwei Kontinenten liegt: Europa (Thrakien) und Asien (Anatolien). Und darauf sind die Städter mächtig stolz! Ein Beispiel: Kaum angekommen, erfahren wir, dass am nächsten Wochenende der "Istanbul Marathon" stattfinden soll. Thomas ist begeistert und mailt dem Marathon-Komitee wann und wo er sich anmelden kann. Die enttäuschende Antwort: die Deadline ist bereits überschritten. Thomas stellt sich dumm und antwortet, er sei nur wegen des Marathons (wenn die wüssten ;)) aus München angereist und dort könne man sich noch einen Tag zuvor anmelden. Die recht arrogante Antwort des Organization-Teams: “Oh sorry, we didn’t know that Munich also lies on two continents?!” Jaaa mit diesem “Zwei Kontinente” Argument gewinnen sie sicher immer! 1:0 (0:1 ?) für Istanbul!

Doch Thomas holt den Ausgleich, indem er den “8km fun run” (immerhin auch auf beiden Kontinenten) ausfindig machen kann. Noch besser: Er und unsere Münchner Freundin Micha werden sogar 2. und 3., denn kurz vor dem Ziel sprintet der Marathonerste, gefolgt von einem Helikopter, an ihnen vorbei. Ein dickes “Cheese” in die TV-Kamera und schon feiert einen die ganze Stadt, auf beiden Kontinenten. Bähm!

2/1001)
Istanbul ist nicht nur gefühlt eine Mega-Metropole, sie ist mit über 13 Millionen Einwohnern auch die viert-bevölkerungsreichste Stadt der Welt! Kaum zu glauben, aber 1945 waren es nicht einmal eine Millionen! Istanbul hat also nicht nur für uns magische Anziehungskräfte… und so wuseln wir uns hypnotisiert durch die vollen Straßen, bis ich mitten in der Stadt jemanden meinen Namen rufen höre. Ich reagiere nicht, denn wer kann mich hier in Istanbul schon suchen?! Völlig absurd! Und wenn mich jemand suchen würde, wer könnte mich finden, bei 13 Millionen Einwohnern?! Total absurd! Trotzdem höre ich meinen Namen wieder, keine zwei Sekunden später steht Volker vor uns - ein Kumpel aus München. Der Wahnsinn! Mit ihm ziehen wir gleich los zu Punkt:

3/1001)
Shisha rauchen - zum Beispiel ‘Wodka Apfel’ zum Ziehen und zum Schlürfen? "Shalep" - ein Nationalgetränk, hergestellt aus getrockneten Wurzelknollen und serviert mit einer Brise Zimt. So lecker, das es gleich Punkt 4/1001) abdeckt, wie ich finde ;)

5/1001)
Ach, bleiben wir doch einfach beim leckeren Essen, denn davon gibt es in Istanbul nun wirklich genug: "Meze" sind zum Beispiel leckere Vorspeisen, bestehend aus gefüllter Paprika, Humus, scharfer Tomatensoße und und und.. diese Vielfalt durften wir zu allererst in einem ehemaligen Knast mitten im Partyviertel Beyoglu kennenlernen: Dort gibt es jedes Wochenende 'all you can eat - Meze' + 'all you can drink whatever' (wirklich alles? Der Himmel auf Erden, deckt also automatisch 5/1001 - 986/1001 ab!) + typisch türkische Instrumente + Musikantentruppe + Bauchtänzerin ab Mitternacht.

987/1001)
Kugelfischbrot* (*alle Namen von der Redaktion geändert und sinnbildlich angeglichen ;)), unter den Türken wohl eher als "Lavash" bekannt... oder "Pide" 988/1001) wie Pizza nur länglich und türkisch gewürzt.

.. ach und 989/1001) "Köfte" (auch als Cevapi bekannt.. hallo? Wir werden verfolgt? Irgendwo muss es eine “Hackfleischsticks”-Mafia geben! Wie kann ich beitreten?)

… und 990/1001) Fischbrötchen, direkt aus Booten auf dem Bosphorus gereicht, dazu 991/1001) frisch gepresster Granatapfelsaft. Zum Nachtisch "Baklava" - Blätterteig mit gehackten Mandeln und Pistazien (schon beim bloßen Anblick schwingt der Hüftspeck wie beim Bauchtanz)

.. und um Gottes Willen, wie konnte ich nur 992/1001) one and only Döner vergessen? Übrigens vielleicht auch ein Grund, weshalb ich mich so wohl und wie zu Hause fühle: jeder vierte Türke kann deutsch! Und zwar hat er Verwandte in Deutschland, deutsch in der Schule gelernt oder aber hat mit vielen German-Touris zu kämpfen. Lieblingsspruch der Dönerverkäufer also: “Döner macht schöner!” (Weiß ich ja schon lange! Mein Jungbrunnen-Geheimnis quasi ;))

Oh mein Gott (oder eben Allah), langsam komme ich den Türken auf die Schliche.. von wegen Zauber! Die mästen uns, damit wir wieder kommen! Trotzdem bitte nicht aufhören!

Denn nach dem großen Fressen wird weiter verwöhnt! 993/1001) im Hamam! Ein türkisches Dampfbad. Am Eingang steht geschrieben: Badehosen & Co. nicht benötigt, Handtuch zur Verfügung. Wir lassen unsere Klamotten also in der Umkleidekabine, binden uns Handtücher um, werden prompt getrennt (jetzt geht’s weiter in den Frauenbereich) und in das Dampfbad geführt. Ich begrüße alle nett und bekomme während ich meinen Arm zum Winken hebe, das Handtuch vom Körper gerissen! Alle gucken mich schmunzelnd an und dann sieht man mir die türkische Mast wohl schon an. Danach werde ich aufgefordert, mich mit heißem Wasser zu begießen. Irgendwann kommt eine dicke Mutti - auch nackt (im Nullkommanix vergesse ich alle Figurprobleme - merci!!), zieht mich in den Nebenraum, legt mich auf die Liege und fängt an, mich mit Schaum zu massieren. Ab und zu hängt mal eine Brust in meinem Gesicht, aber ich fühle mich trotzdem bestens aufgehoben. Waschtag bei Mutti eben. Nebenan geht es bei den Männern dagegen zu, wie beim Metzger auf der Schlachtbank: ab und zu ein lauter Schrei, ein Knaksen.. Hier werden die Mastopfer durchgeknetet und zu Hackfleisch (Köfte?) verarbeitet. Am Ende bekommen beide Parteien noch die Haare gewaschen, die Ohren geputzt und einen Tee serviert. Was für ein einmaliges Saunaerlebnis!

994/1001)
Ok, jetzt haben wir ausgiebig gemampft und gebadet, jetzt wirds ganz langsam mal Zeit für die Sehenswürdigkeiten, die ja in Istanbul auch nicht gerade zu verachten sind: der Baustil der Metropole vereint Elemente der Griechen, Römer, Byzantiner, Osmanen und natürlich der Türken. Kein Wunder, Istanbul ist UNESCO Weltkulturerbe. 995/1001) Moscheen über Moscheen (Blaue Moschee, Hagia Sophia), 996/1001) diverse Zisternen, die 997/1001) Bosphorus Brücke, 998/1001) üppige Bazare den 999/1001) Topkapi Palast u. v. m.

Puh! Und jetzt waren wir immer noch nicht in Asien: 1000/1001), die ja eigentlich viel authentischere Seite von Istanbul..

1001/1001) innovative Restaurants (z.B. mit eigener Weinmarke: ‘Desperate Housewines’), ein unendlich freundliches Volk, türkischer Tee, bunte Gallerien, günstige Straßenstände (Muscheln, Maronen, Dürüm...), der singende Muezzin (5x täglich), Bosphorus Schiffsfahrten... die Liste ist ganz sicher bis “1,000.001/1.000.001 Gründen Istanbul zu lieben”, weiterzuführen. Und dann hatten wir ja auch zweimal ganz tollen Besuch aus München: Micha&Robin und den spontanen Schwab Thomas (aka Gruppo)!
Wie sollen wir da also hier wegkommen? Am besten stehlen wir uns in der 1001. Nacht heimlich davon, mit Bruno als 'unauffälligen' und 'besonders leiesen' Fluchtwagen! In der großen Hoffnung, dass der Rest der Türkei nur halb so viel zu bieten hat! Sonst sehen wir uns ja erst in 1001 Jahr wieder! Und das wollen wir ja alle nicht :)

 

 

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Hellas! Petros, alter Grieche...

.. hier schreıbt Hhhheleeena!

 
Wenn man das aktuelle Griechenland mit nur einem Wort beschreiben sollte, dann wäre das wohl: STREIK. Überall und andauern! Am Flughafen, am Bahnhof, Taxis, Busse und und und.. und wir immer so: 'Oh ja, ihr Armen... nein, damit haben wir nichts am Hut, wir sind ja mit dem Auto unterwegs!' Denkste!
 
Gerade an DEM Tag, an dem wır dıe Grenze passieren wollen, streiken die Zollbeamten. Ende? unbekannt...! Mit Engelszungen reden wir auf die Grenzbeamten ein, flunkern sogar, dass wir unseren Flug in Athen bekommen müssen. Voerst kommen wir mit dieser Strategie nicht weiter... und überlegen bereits wie wir die Nacht an der Grenze überstehen sollen. Im Duty Free Shop werden wir fündıg: eine 3l Ouzo Flasche für nur 8 Euro! Jeschenkt! Aber bevor wir uns die griechische Grenze schön trinken, fragen wir wohl lieber noch mal nach und siehe da: die nette Beamtin öffnet für 3 Minuten die Schranken! Das ist wirklich mehr als nett, wenn man bedenkt, dass sie seit dem neuen Monat ihr Gehalt um 50 % (!) gekürzt bekommen haben.
 
Die Griechen sind ganz klar durch die Krise geschüttelt - aber das wir das sogar in unserem Bett spüren, wundert uns doch sehr!? Das ganze Bett wackelt hin und her - ganze 10 Sekunden! Im Nachthemd suchen wir den Rezeptionisten auf und erfahren: 'Ganz normal hier ın Griechenland!'
 
Erdbeben? Normal? Ne, das können wir uns beım besten Willen nicht schön trinken, nicht dass es dann noch mehr wackelt! Plan B: GYROS! Ein Preis-Leistung-Verhaeltnis, das ın Griechenland so richtig stimmt! Für 2,20 Euro bar auf dir Kralle, ordentlich gefüllt mit goldenen Pommes! Alles andere geht richtig ins Portemonnaie... ALLES kostet: Bis zu 12 Euro Maut (Brücke nach Patras) zum Beispiel! Klar, die Griechen brauchen Geld und um daran zu kommen, gibt es viele weitere innovative Methoden, hier eıne kleine Auswahl:
 
- Wir feıern und trinken mit unseren neuen französischen Freunden- Irgendwann sind sie müde, bezahlen ihre Rechnung und gehen. Zu unserer großen Verwunderung stehen ihre Getränke trotzdem sie bereits gezahlt haben, auch auf unserer Rechnung... Ganze 10 Euro zu viel.. bestimmt ein Versehen? Doch die Kellner - wie so oft - uneinsichtig.. Aber am Ende gewinnen wir und bekommen sogar noch einen Ouzo aufs Haus :)
 
- Wir möchten uns einen Kaffee auf die Hand holen, dazu ein Sandwich. Thomas erkundigt sich nach den Preisen, klingt fair. Wir sollen uns doch bitte kurz setzen. Wır: 'No thanks, it's for take away!' Nur bis es fertıg ist, könnten wir uns kurz setzen.. Das Bestellte kommt nach wenigen Minuten mit der Rechnung: doppelter Preis! Hä? Wir fragen nach und erfahren, dass die angeschriebenen Preise nur für Take away sind.. is klar!
 

usw...

Ok ok, haben wir die Anti-Schokoladen-Seite der Griechen nun also abgespeist und kommen jetzt zu den guten und schönen Dingen (und da von gibt's viele! Hallo? Griechischer Wein.. Gyros.. Ouzo?!?!)
Wirklich, jeder dritte Passant fragt uns, wo wir herkommen, jeder vierte lädt uns zu einer Runde Raki (der geheime National-Shot der Griechen) ein! Damit sind dann wirklich alle Sorgen über Bord geworfen...
 
... zack über die Rehling des Dampfers, der uns nach Mykonos bringt. Eine tolle İnsel oder, um Max zu zitieren, "das bestimmt schönste Inselstaedtchen der Welt". Da stimmen wir gerne zu! Weiße Häuschen, enge Gassen (eınst gebaut, um sich vor Piraten zu schützen), relaxte Menschen/Künstler, innovative Restaurants und das beste Maskottchen alive: Petros, der Pelikan. Zur Wiederholung, so kam es zu seinem Status: siehe Max' Gastspiel.
 
Mein Herz Thomas, mein Bruderherz Max und ich sind noch einmal mehr von der Insel verzaubert, als wir unsere liebe Noni + family auf der İnsel treffen, inkl. Urlaubsflirt, denn für mich ist's Liebe auf den ersten Blick: der kleine 3 Monate alte Louis und ich sind für einander bestimmt, kein Zweifel! Warum sonst sollte mein Herz so laut klopfen?
 
BOOM BOOM... aber leider kein Wirtschaftsboom in Sicht, wie wir von Nonas Gastgeber Jorgo, ein gebürtiger Grieche, der in Deutschland lebt, erfahren. Er klärt uns über korrupte Politiker auf, die Geld veruntreuen und ungeschulte Sprösslinge von Verwandten und Bekannten in den Vorstand befördern. Posten, die wichtig, aber völlig fehlbesetzt sind. Jorgo macht es noch anschaulicher: 'Wie kann es sein, dass wir mit 3000 İnseln, 300 Sommertagen und genug Touris im Land sowas von pleite gehen?' Ein Rätsel, das keiner von uns lösen kann... Jorgos Ansatz: 'dem Euro den Laufpass geben!'
 
Nach knapp vier Tagen gibt auch Mykonos uns den Laufpass, zurück nach Athen. Was für ein Pflaster! Groß, nein großartig, laut und auch beängstigend... bestimmte Ecken passieren wir nur im Eilschritt - müssen aber immer wieder stoppen, weil wir so geflasht von den vielen Grafitti sind! WOW! Athen: ein lebendes New Art Museum! Nur an ganz wenigen Stellen schummelt sich mal ein weniger originelles Grafıtto dazwischen, das da lautet: 'Love Music, hate Germany!' Also bitte! Wir kehren dem Tag den Rücken und laufen schnurstracks gen Szeneläden mit Jazz-Events, Open-Air Kinos und urigen griechischen Tavernen. Letzteres lässt uns ein letztes Mal unseren Greece-Song "Griechischer Wein" anstimmen, denn heute verabschieden wir Maximus - efaristo für die tolle Zeit---
 
... und düsen weiter zu unser langen herbei gesehnten Destination 'Meteora'. Mystisch! Und nicht umsonst ein Unesco-Kulturerbe! Einst thronten hier 24 Kloster, heute stehen noch sechs. Auf Felsvorsprüngen, die man so noch nie gesehen hat... Wie in Avatar! Oder war es James Bond? Genau, der war's und deswegen auf TO-WATCH-LIST: "In tödlicher Mission". Sehet, staunet und neidet ;)
 
Hach, wir lieben Griechenland.. Aber Moment mal, was ist mit all den Abzockversuchen, der bebenden Erde, den völlig überteuerten Restaurant, die Anti-Deutschland Graffitti? Alles vergeben und vergessen? Ja? Da muss doch ein Gott seine Finger im Spiel haben? Vielleicht sogar viele Götter?
Ein fettes "Danke" also an unsere neuen alten göttlichen Homies Zeus, Amor, Eros, Chaos, Elektra, Herakles usw. für eine unvergesslich tolle Zeit in Griechenland! 

 

 

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GASTSPIEL: Max T. live in blog!!!

Am 19.9. war es endlich soweit! YEAH (alle Anm. d. Red. in rot :))

 

Das Warten auf den langersehnten Urlaub nahm ein Ende! Endlich sollte ich nach Griechenland reisen. Endlich ein Teil werden der imposanten Fotostrecke, die Lena und Thomas vorgelegt hatten und welche zuvor viel Bewunderung, als auch ein bisschen Neid hervorgerufen hatte.

Der Koffer war also voll gepackt und die Haare noch prompt kurzgeschoren (fast Glatze!). So konnte ich nun meinen Flug zur unchristlichen Zeit von 6:20 am Köln-Bonner Flughafen antreten.

Die Landung in Lenas und Thomas Armen war nicht zuletzt wegen des holprigen Fluges, sondern auch aufgrund der zerrenden Zeit des langen Nichtsehens mehr als willkommen.

Und als hätten die beiden das Knurren aus meiner Magengrube schon beim Abflug vernommen, wurde ich mit einem griechischem Frühstück an der Küste überrascht..

So hatte ich mir das vorgestellt! Die Odyssey konnte also beginnen. (Ganz eigennuetzig mussten wir die typisch griechischen Knofifahnen in EInklang bringen!)

 

Als erstes Etappenziel stand Paros, eine Insel nördlich der Zykladen, an. Und alle, die das Paros in Muenchen kennen, wissen warum wir da UNBEDINGT hin mussten!!! So buchten wir noch am selben Abend unsere Fähre und mussten Bruno schweren Herzens auf einem etwas zwielichtigen Parkplatz zrücklassen. Auch das Halteverbotsschild weckte nicht mehr Vertrauen, als der Herr aus dem Booking Büro, der uns mit Händen und Füßen versichterte, dass alles mit rechten Dingen zugehe, durch die Buchung in seinem Buero wuerden wir jetzt zur Familie gehoeren.

 

Aber im Süden läuft ohnehin alles ein bisschen anders!

Auf der Fähre schlugen wir uns die lange Überfahrt mit Kritzelbüchern tot, und Thomas entdeckte seinen surreal-psychedelischen Malstil. Unterstützung erhielt er hierbei von der zuvor kennengelernten Französin Clara (ein bis dato moeglicher Urlaubsflirt fuer Max), die wohl in die selbe Malschule gegangen war wie Thomas.

Auf Paros angekommen erwartete uns ein echt gemütliches Appartement und zuvor leider auch Claras Freund.. so ein Pech. Weiß und mit blauen Holzläden traf es unsere Erwartungen, die wir an eine griechische Unterkunft stellten. Einen besonderen Vorteil der exponierten Lage bot der nahe gelegene Strand, der sonst nur von ein paar Einheimischen besucht wurde und zum Lesen, Klettern und natürlich Schwimmen einlud.

Die zwei Abende wurden natürlich stilecht bei griechischem Wein (ist so wie das Blut der Erde lalala) und viel gutem Essen verbracht.

Am folgenden Abend trafen wir außerdem unser Bootsmaskotchen Clara mit ihrem Freund wieder.. Der griechische Wein blieb umso mehr unser treuester Begleiter.

 

Am 3. Tag setzten wir nach Mykonos über. Diesmal per Schnellboot!!! Mit so einem hatte Lena zuvor schon unangenehme Erfahrungen gemacht (keine schmutzigen Details bitte!). Aber diesmal verlief alles gut und der Seegang konnte uns trotz Katerkopf nichts anhaben.

Auf Mykonos angekommen, begann das große Suchen nach einer geeigneten Unterkunft. Unser Budget ließ uns nicht gerade die große Auswahl. Aber nach einigen Absagen und Augenrollen standen wir plötzlich in „Vassos“ Garten und blieben (wegen zuckersuessen Hauskaetzchen Chippy, lieber Gastmama, Balkon und Kueche - die uns zu Max' koestlicher Frutti di Mare verholfen hat) sogar einen Tag länger als ursprünglich geplant.

 

Grund hierfür war natürlich neben der malerischen Kulisse aus weißen, labyrinthartig, engen Gassen (urspruenglich um sich vor Piraten zu schuetzen!) und den kleinen bunten Läden auch unsere liebe Kölner mittlerweile Wiener Freundin Nona und ihrer Family. Sie waren ja sogar der eigentlich Beweggrund, nach Mykonos zu kommen und das Treffen am ersten Abend war bereits fest eingeplant. Aber als wäre die Vorfreude auf Nona, Ronnie, Beata, Jorgo und natürlich auf den kleinen 3 Monate alten Louis nicht schon genug gewesen, wurden wir mit einem Festmahl verwöhnt, das keine Wünsche offen ließ. Lena verliebte sich zudem sichtlich in Mr. Petit Louis (big love!) und ich glaube auch, er war recht angetan, doch er schwieg wie ein Gentleman (ganz der Papa ;)) und genoß Lenas Umarmungen.

 

So gestärkt erkundeten wir die folgenden Tage die zahlreichen Galerien, Geschäfte und Bars der Inselhauptstadt. Vibrant Nightlife! Ein besonderes Highlight bot Petros der Pelikan und seines Zeichen Star und Aushängeschild der Insel. Dieser tiefen-entspannte Riesenvogel ließ sich ohne weiteres fotografieren und selbst ruppige, handgreifliche Japaner konnten sein ruhiges Gemüt nicht weiter erhitzen. Thomas war sichtlich angetan und hätte wohl gerne eine 3D Kamera sein eigen genannt, um Petros in seiner ganzen skurrilen Pracht einzufangen. Zur Info: In den 50ern wurde da real Petros durch einen schweren Strum halbtot auf Mykonos angespuelt und wurde dort liebevoll von einem Urgestein aufgepeppelt... um wenig spaeter von einem Auto toetlich verletzt zu werden - that's life?!?! Jedenfalls hat irgendein Zoo einen neuen Pelikan gespendet und seitdem lebt der Mykonos-Mythos wohl bereits in der 4. Generation weiter :) Doch ein Happy End!

 

Am letzten Abend hieß es dann nochmal Vollgas geben und wir stürzten uns ins berühmte Nachtleben von Mykonos. Wie die letzten 3 kleinen Jägermeister zollten wir in Reihenfolge dem Alkohol und der Müdigkeit unseren Tribut und so war ich der letzte der die „Feierehre“ oben hielt und musste „zum Trost“ mit sieben Spanierinnen um die Häuser ziehen... R.E.S.P.E.C.T.

 

Übernächtigt von der Nacht zuvor war ich heil froh, dass Thomas schon alles für die Weiterfahrt nach Athen in die Wege geleitet hatte und bereits ein Hotel in Athen gebucht hatte.

Die Lage des Hotels sollte sich als wahrer Insider im neuen heimlichen Szeneviertel erweisen und wir wurden von der lebendigen Straßenkultur Athens in Empfang genommen. Die zahlreichen Graffiti als Wegweiser führten uns schließlich vorbei an stylischen Bars und Restaurants (und Gangstas und Fixern! Wie gesagt, Szeneviertel noch im Aufbau!). In einer der coolen Bars wurden wir zwar freundlich, aber auch etwas verwundert empfangen, da sich wohl sonst nicht all zu viele Touristen dorthin verirrten. Zeit sich ein neues incognito Szeneviertell zu suchen, wa!? Jedoch schienen wir den Aufnahmetest bestanden zu haben und der Smalltalk mit den coolen Einheimischen wurde mit zwei Spendierrunden Raki besiegelt.

 

Der letzte volle Tag stand an und führt über einen großen Flohmarkt dirket zum Fuße der Akropolis. Diese erklammen Thomas und ich auch. (Ey, muss ja nicht jeder wissen, dass ich Sightseeing lieber von weitem mache ;)) Zeus selbst führte uns - vorbei an den offizellen Eingänge direkt durch den kostenlosen Hintereingang zu seinem Tempel. Das war schon ein erhabener Anblick, standen hier schon tausende Jahre zuvor die großen Philosophen und Denker, die den Weg für unsre abendländische Kultur ebneten. Ob die sich auch umsonst durch den Hintereingang gemogelt haben???

 

Den Abschlussabend ließen wir dann bei lokalen Köstlichkeiten und natürlich, wie sollte es auch anders sein, griechischem Wein ausklingen. Die Krönung zum Schluss war jedoch das zufällig entdeckte live Jazzkonzert in der Poleposition! Swing it!

 

Nun sitze ich wieder in Köln und es bleibt mir wohl nichts weiter zu sagen, als:

 

DANKE Lenni und Thommy für diese grandiose Woche!!! Es herzt euch euer Mäx!!! Moi efaristo!!! 

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Hauptsache g'sund ... der Bub

 Bevor es nach Albanien geht, peilen wir die letzte Station in Montenegro an – und haben das Gefühl, dass wir die Grenze irgendwie schon passiert haben?!Wir bekommen quasi Recht: Tatsächlich besteht Ulcinj zu 80% aus Albanern. So wohnen wir– klar – bei einer albanischen Familie, die uns sofort zum türkischen Kaffee auf der Terrasse mit Meerblick einlädt. Neben einem kleinen Strand gibt’s hier eine imposante Altstadt, in der man vorzüglich dinieren kann. Was man nicht kann: Mit Visa zahlen. Und jetzt? Kurzerhand schickt der Besitzer (auch Albaner) einfach seinen Neffen mit, der uns etwa 20 Minuten lang kreuz und quer durch die Altstadt hetzt und der dann ganz easy am Geldautomaten abkassiert. Unkompliziertes Völkchen, wir freuen uns auf mehr!

 

Und das bestätigt sich nur allzu sehr in Durres, wo wir unsere Freunde Anatol und Daniel und ihre scharfe Japanerin Susi wieder treffen. Dass das überhaupt hingehauen hat! Immerhin hat Thomas vorher folgende - für mich völlig unverständliche – SMS geschrieben: „ Hi daniel anatol Wir sind nach dürres ins hotel appolonia ende der autobahn links nicht portparallel zum strand an der sh4. Gebt susi die sporen.“ ??? Wie durch ein Wunder stehen die beiden kurze Zeit später tatsächlich an unserem Tisch. Aha, so was verstehen die, aber wir Frauen sind für sie immer wieder ein Rätsel?! Zusammen verbringen wir einen feuchtfröhlichen tollen Abend im lebendigen Städtchen! Danke Jungs! Was allerdings für immer ein Rätsel bleibt: wie das 2. Date zwischen Bruno und Susi gelaufen ist - aber ein russischer Gentleman schweigt und genießt eben!

 

Weiter: Berat ist wunderschön! Wenn nicht das schönste Städtchen Albaniens! Auch die Stadt der 1000 Fenster genannt. Dort treffen wir Johann und Nora, die einen heißen Tipp in Form einer einsamen Lagune parat haben, für die wir uns am Tag darauf verabreden. Termine Termine! Denn zuerst wollen wir noch nach Apollonia! Dort weilt ein altes Amphitheater in einer traumhaften Tempelanlage. Mindestens vier Bräute lassen sich hier in der Abendsonne fotografieren! Der Nachteil, die antike Stadt bei Sonnenuntergang zu genießen: Es ist gleich dunkel. Und wir haben keinen Schimmer, wo wir schlafen sollen.

 

Fast verzweifelt landen wir in der angebrochenen Dunkelheit in einem Restaurant in Darzeza, in dem wir nach Zimmern fragen. Trotz augenscheinlicher Familienfeier werden umgehend alle Hebel in Bewegung gesetzt. Drei Leute hängen bereits an der Strippe. Zwischenfragen wie „You need water?“ lassen sie sich von uns beantworten und telefonieren hastig weiter. Nach einigen Ausschusskriterien gibt’s anscheinend nur eine Lösung: Das Feriendomizil eines Freundes, direkt am Strand. Wir können unser Glück kaum fassen und folgen dem Besitzer „Neli“ durch die Dunkelheit, über sandige Pfade, die mit Schilf bewachsen sind. Endlich angekommen, traue ich meinen Augen nicht. Wir sind an einem Trailerpark angelangt: hier reiht sich ein Wohnwagen an den anderen. Während ich Thomas „perfect“, „nice“, „cool“ sagen höre, denke ich mir: „Never!“ Aber wo sollen wir hin? Außerdem möchte ich mitten im stockdusteren Wald nun wirklich nicht das Anwesen des stämmigen Caravan-Besitzers beleidigen. Die Nacht ist ruhig… sehr ruhig … um nicht zu sagen: zu ruhig – anders kann ich mir meinen beinahe Herzinfarkt nicht erklären, den ich bekomme, als eine Katze übers Dach spaziert… Jaja, immer diese Katzen auf dem heißen Blechdach! Der einsame Strand am nächsten Tag entschädigt jedoch alle Ängste. Abgesehen von den gewohnten Müllbergen, haben wir das blaue Meer wirklich komplett für uns.

 

Und es kommt noch besser: verrückterweise will uns unser Gastgeber zum Essen einladen. Dabei wären wir doch im Zugzwang. Kommt für ihn aber nicht in Frage! Telefonisch bestellt er schon einmal vor. „Nur ein ganz kleines bisschen“, sagt Thomas noch. Aber zu spät. Vor Ort wird Fisch (der hierzulande übrigens gerne auch mit dem hauseigenen Schrotgewehr geschossen wird. Daher auch die Schüsse am Morgen?!), Calamari, Tsatsiki, griechischer Salat, Fetakäse und und und aufgetischt. Jaa, man merkt, wir sind jetzt echt nah an Griechenland. Wie das Verhältnis denn so zum Nachbarland sei, fragen wir. „Wie der Gazastreifen“, so die Antwort! Nachdem der Kommunismus in Albanien gestürzt worden war, hatte die Mehrheit der Bevölkerung keine Arbeit und versuchte Geld in Griechenland zu machen. So auch Neli - zur Tarnung mit Kreuz um den Hals und dem Decknamen „Spiro“. Arbeit gab’s nur sporadisch und so hat er viele Nächte unter Brücken verbracht. Trotzdem würde er jederzeit Griechen genauso gastfreundschaftlich wie uns bei sich aufnehmen. Wenn er immer noch Groll gegen die Nachbarn hegen würde, könnte er die griechischen Urlauber auch einfach erschießen und in seinem Vorgarten vergraben, danach würde in Albanien kein Hahn krähen. Aber das macht er ja nicht. Good boy!!!

 

Inzwischen sitzt auch Cheffe mit am Tisch und sorgt für die Getränke: Rotwein, Bier und good old Rakija! Und das um 12 Uhr mittags! Zuvor hatte Thomas schon der feuchtfröhlichen Runde, bestehend aus Neli, 2 Arbeitern und dem Stadtpolizisten, im Strandcafé beigewohnt – auch dort wurde bereits ordentlich gebechert. Wir wollen lieber passen, aber ein „Nein“ wird nicht akzeptiert – das ist gegen den Respekt. „Respekt“ (zumindest den Männern gegenüber) ist in Albanien sehr sehr wichtig. Na dann „Surr!“ (Prost).

 

Was auch noch sehr sehr wichtig ist, erfahren wir durch diese Frage: „Und wie viel Kinder hast du, Neli?“ - „Eins“ antwortet er. Wir erinnern uns an gestern, da saßen mindestens zwei Töchter mit am Tisch. „Und zu wem gehörten die beiden Mädchen?“ – „Ja, das waren auch meine!“ – Und warum dann nur eins?“ – „Bei uns Albanern zählen halt eben nur die Jungs so wirklich. Als das zweite Kind auch eine Tochter wurde, habe ich sie ‚Bring mir Gold‘ getauft und siehe da, das dritte Kind war endlich ein Junge! Und der heißt jetzt ‚Argen – goldene Gene‘!“ Ahja… Neli ist nicht mehr zu bremsen. Denn wenn man einen Sohn hat, will man noch mehr Söhne haben. Wir können ihn übrigens jederzeit gerne wieder besuchen, vielleicht nächstes Jahr, wenn Thomas‘ Frau (ich! Ich sitze daneben!) ihm einen Sohn geschenkt hat. Tse! Den besuche ich erst wieder, wenn ich fünf Töchter habe, die allesamt „Behalt dein Gold“ heißen! Jawoll!

 

Gerade als wir loswollen, lädt uns der Nachbartisch, der erfahren hat, dass wir „Freunde aus Deutschland“ sind, auf die nächste Runde Rakija, Rotwein und Bier ein. Ausschlagen geht nicht: der Respekt! Während wir die Hälfte wegkippen, zählen wir bei Neli inzwischen 6 Bier, 3 Rotwein und um die 5 Rakija. Ob er so noch fahren will? Klar! „Don’t drink and drive“, fahre ich fort. In Albanien erwecke man bei der Polizei erst Verdacht, wenn man angehalten wird und völlig nüchtern ist, lacht er. Zu den Getränken wird Nachtisch serviert. Thomas solle mehr essen, der sei viel zu dünn. Hallo! Und ich? ;) Die Wassermelone hat Kerne, die will Neli nicht. Zu Hause entkernt seine Frau die Melonen für ihn. Ich entgegne, dass wenn Thomas sie nicht mögen würde, er sie selber rauspiddeln müsste. Dafür erntet er einen zutiefst mitleidigen Blick.

 

Wir wollen weiter, denn wir haben ja ein Date mit Johann und Nora am romantic Beach, auf das wir uns schon sehr freuen. Doch Neli möchte uns noch zum Kaffee in seinem Stadt-Café einladen. „Nein“ sagen geht nicht, richtig, wegen des Respekts. Als er uns für die nächste Nacht in sein Haus einladen möchte, müssen wir aber wirklich „Nein“ sagen. Zutiefst bestürzt lässt uns der Hyper-Gastgeber Neli ziehen. Seine Nummer drückt er uns noch in die Hand, falls wir doch wiederkommen oder falls was ist. Und wenn wir wieder zu Hause sind, sollen wir mal durchklingeln – für den… genau, Respekt!

 

Um zu dem besagten Strand Palase zu kommen, müssen wir den Llogara Pass überqueren. Wir haben schon von vielen gehört, dass der schön sein soll, aber was wir sehen, verschlägt uns die Sprache: Wir stehen oben auf der Spitze, links geht der Mond auf, rechts die Sonne in pink-lila unter. Mittendrin das Meer, von dem wir durch eine Riesenwolke getrennt sind. Wo sind wir? Im Himmel? Kaum ist der Sonnenuntergang vorbei, ist es dunkel. Ohweiha, Déjà-vu! Wie sollen wir denn jetzt einen einsamen Strand finden? Gott sei Dank finden uns Nora und Johann, was aber noch lange nicht heißt, dass sie die einsame Bucht auf Anhieb wieder finden. Ca. 2 Stunden später sind wir am Zielort unserer Träume. Dank Vollmond ist es recht hell und wir können schon erahnen, was uns am nächsten Tag erwartet. Trotzdem bleibt uns am Morgen die Spucke weg: menschenleer, türkises Meer, weißer Steinstrand und dazu ein Bergpanorama, das sich gewaschen hat! WOW! Nur ganz schweren Herzens können wir uns nach fröhlichen Badestunden im erfrischend kalten Meer von unserem lieben Romantic-Pärchen trennen, das tatsächlich noch weitere 4 Tage bleiben und sich ausschließlich vom selbst gefangenen Fisch ernähren möchte. R.e.s.p.e.c.t.!

 

Für uns drängt die Zeit leider! In weniger als einer Woche müssen wir in Athen sein, wo uns mein Bruderherz Max besuchen kommt. Doch bevor es nach Griechenland geht, will ich noch nach Saranda/Albanien (übrigens nur einen Steinwurf von Korfu entfernt!) in ein Hotel – in einem Bett schlafen und mich duschen!!! Thomas kann sich allerdings so gar nicht vom „Robinson Crusoe spielen“ trennen. Da hilft nur eins: Augenaufschlag und Schmollmund! Und schon düsen wir weiter!

 

Hach, ich bin so froh, dass ich ein Mä-ä-ä-dchen bin!!!!!!!!!

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Rendezvous mit Lauri & Black

 Jippie! Die Lauri kommt uss Kölle angedüst!

 

Keine Reise ohne Laura: Schon auf unserer Ostasientour haben wir sie in Vietnam und später in Thailand getroffen. Außerdem isse  familia! In München war sie nicht nur Stammgast in unserer Wohnung, sie hat sogar mal einen ganzen Monat bei uns gewohnt. Sogar das Brunobett haben wir uns bereits zu dritt auf dem Southside Festival 2009 geteilt. Spätestens das machte sie zu einem vollwertigen Familienmitglied - eschte Fründe eben!

 

In voller Vorfreude rasen wir also so schnell wie es nur geht quer durchs Westbalkanland, um Lauri pünktlich in Dubrovnik abzuholen (die Horrorfahrt bei 40°, wir erinnern uns!). Doch in Cavtat, kurz vor Dubrovnik, können wir abrupt entschleunigen, denn Lauras Flug wurde storniert und umgebucht. Heißt für uns: Leerlauf, eine erzwungene Pause, quasi Urlaub vom Urlaub – wir Armen! Euer Mitleid steigert sich jetzt wahrscheinlich ins Unermessliche, wenn ich erzähle, dass wir uns in eine Pension mit Meerblick einmieten mussten. Schrecklich ;)

 

Doch während ich mich den niederen Umständen ergebe und anfange zu relaxen, kommt Thomas einfach nicht zur Ruhe: Vorderreifen werden mit den Hinterreifen getauscht, Videoeinstellungen getestet, das Gelände um den Flughafen erst per pedes und dann per Allrad durchforstet – alles nur für einen Zweck: Lauris Ankunft zu filmen! Mit Erfolg: Ein bisschen wackelig kommt der Flieger an Tag x vor unserer Kamera eingetrudelt. Jetzt heißt es schnell umparken, denn schließlich erwartet uns Laura in der Empfangshalle – direkt am Parkplatz. Mit Sekt bewaffnet, begrüßt unsere Kleinfamilie sie fröhlich-winkend: Thomas, Bruno und ich!

 

Ab jetzt heißt es Trio-Roadtrip! Ab ins Gerümpel mit der Lauri und volle Kraft voraus. Doch kein Klagen von hinten – ganz im Gegenteil – unsere dritte Frau an Bord hat die Augen auf halb acht. Man merkt, ihr Urlaub ist hart erarbeitet! Wie sich herausstellt, wird ihr das immer passieren, sobald sie sich in die Koje schwingt. Klar, dass Lauris Ehrenplatz ab sofort Maxi-Cosi genannt wird! Papa fährt, Mama liest die neue Bunte und das Kind wird in den Schlaf gewiegelt – Familienurlaub eben.

 

Erster gemeinsamer Stopp: Dubrovnik. Laura muss wohl denken, sie schläft noch, denn was uns erwartet, hat was von einer groß angelegten Show, der mit einem Kuriositäten-Auftritt beginnt: eine komplett bärtige kleine Oma spricht uns aus dem Nichts an: „Kamera!?“ - sie will uns ein Zimmer vermieten. Kaum zeigt sie mir die Räumlichkeiten, fällt eine Schlange (!) aus der Gartenmauer. Ach was soll’s, der irgendwie dennoch süßen Omi zu Liebe, nehmen wir das Zimmer. Doch Oma hat noch ein Ass im Ärmel: Zum großen Finale zaubert sie tatsächlich noch einen bühnenreifen Aufpreis und einen herrgottsfrühen Check-Out aus ihrem Zylinder. Die perfekte Show – standing Ovations please!

 

Aber dass die Uhren in „Abzockbrovnik“ anders ticken, merken wir sowieso schnell. Tourimassen schieben sich durch enge (wunderschöne) kleine Gassen, für einen Rundgang auf der Stadtmauer werden stolze 10 Euro verlangt und die Restaurantpreise haben es natürlich auch in sich. Aber genug mit dem ganzen Gejammer auf hohem Niveau. Die Stadt ist ganz berechtigter Weise Tourimagnet. Zum Beispiel finden wir einen tollen Platz in der „Buza-Bar“ an den Klippen. The show must go on: und so kommt aus heiterem Himmel – im wahrsten Sinne des Wortes –eine Live-Flugshow angesaust, dreht Salti, lenkt auf unsere Bar zu, zieht an, lässt sich schraubenartig fallen. Uns stockt der Atem – ganze 10 Minuten lang, dann haut er wieder ab und lässt einen Haufen begeisterter Gesichter zurück. Wow! Und wie lässt man so einen filmreifen Tag enden? Mit einem waschechten Film natürlich! Im Open-Air-Kino zu „Kill the Boss“ lassen wir einen wundervollen Tag in Kroatiens heimlicher Hauptstadt ausklingen.

 

Am nächsten Tag erleben wir ein Déjà-vu: Mostar! Quasi umme Ecke. Und wie ja schon bekannt, so schön, dass wir es Laura nicht vorenthalten wollen.  Traurigerweise erkennt uns der Besitzer unseres Apartments nicht wieder – dafür aber unser Auto! Puh! Ein zweiter Blick auf die Stadt lohnt sich jetzt schon: Auffällig sauber ist es hier: „Das waren zwei Engländer mit mindestens 10 Hunden, die einfach so den Müll beseitigt haben“, erfahren wir von den immer noch verdutzten Anwohnern. Immer diese nervigen Touris! ;) Und so genießen wir einen herrlichen Shopping-Tag vor sauberer Kulisse, den wir bei Kerzenschein mit romantischem Blick auf die Brücke ausklingen lassen. Immer wieder toll!

 

Am nächsten Tag bewegen wir uns nur wenige Kilometer weiter: zu den Wasserfällen in Kravice! Wie meine liebe Kollegin Eva schon online feststellte: „Forget ‚The Beach‘! Echt paradiesisch!“ Wirklich, ein absoluter Traum mit begehbaren Wasserfällen, grünen Quellen und… Cevapcici! Was will man mehr? Meer! Und das gibt’s tatsächlich auch in Bosnien - ganze 20km! Man muss nur kurz Kroatien durchqueren, aber dann ist man da. Zum Beispiel in Neum - der gleiche Adriablick zum halben Preis – gewohnt mit Welcome-Slibowitz vom Hoteleigentümer. Und weil der Laden ihm gehört, klopft er gar nicht erst an und rennt uns mit Schnapsgläsern und dem guten Brand die Bude ein, während ich grad unter die Dusche hüpfen will. Aber seine Restaurant-Empfehlung mit der Eimergroßen leckersten Pasta Frutti di Mare der Welt macht alles wieder wett.

 

Nach dem kurzen Abstecher ins Lieblingsland Bosnien heißt es nun aber endlich: MONTENEGRO-TIME!

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Ein Blick in die Sterne: Skopjon 17.08. – 21.08.

 

      * Gesundheit/Fitness  

Mit der Vitalität könnte es ebenso hapern wie mit der Motivation

  

-          Hm… bei gefühlten 40 Grad trifft das vor allem auf mich zu. Tagsüber liege ich halb tot im heißen Hostelzimmer in Skopje/Mazedonien. Von Thomas keine Spur.. der ist Joggen, in der Mittagshitze! An der Motivation hapert’s also ganz sicher nicht. Darf es auch nicht. Denn in nur 5 Tagen wollen wir Mazedonien bereisen, um danach im Eilschritt durch Albanien und Montenegro nach Dubrovnik (südlichste Spitze von Kroatien) zu heizen. Dort holen wir unsere liebe kölsche Freundin Laura ab, die dann 2 Wochen mit uns reisen wird! Aber das ist Zukunftsmusik. Bis dahin heißt es: Voll motiviert Mazedonien erkunden.


Was gibt’s sonst, liebes Horoskop?

 

 

 

 

      *Beruf/Geld  

Zwar sind Sie zu Recht von Ihren geistigen Ergüssen überzeugt, doch Vorgesetzte sind weitaus schwieriger zufriedenzustellen, als Sie annehmen


-          Was sind Vorgesetzte, kann man das essen? ;) Späßgen! Aktuell niemand, der uns in geistige (Blog-)Ergüsse reinredet.

Easy!

Weiter!

 

      *Liebe/Partnerschaft 

Ihr Partner kann sich noch so viel Mühe geben; Sie finden wohl immer ein Haar in der (Liebes-)Suppe. "Lust"-Partner: Löwe, Waage; "Frust"-Partner: Stier, Skorpion (heißt das nicht Skopjon?!)

 

Tse! Wer glaubt schon an Horoskope??? In Skopje, der Hauptstadt von Mazedonien, lernen wir jemanden kennen, der zumindest an die Sterne glaubt. „It’s not my hobby, it’s passion!“ Voller Passion verkauft der etwa 50-jährige Radan auf dem Skopjer 'Marktplatz Mazedonien' einen Blick in die Sterne. Mit Hilfe eines Profi-Teleskops sehen wir den Mond und seine Kraterlandschaft, den Saturn in Miniaturform und sogar Jupiter und seine Monde (winzig, aber toll!). Neben dem Monster-Teleskop steht eine Sparbüchse, die wir begeistert füllen wollen. Doch von seinen „Münchner-Friends“ möchte er kein einzigen Denar, also kaufen wir ihm kurzerhand eine Dose Cola, denn Radan gibt zu „coke-addicted“ zu sein. Hoffentlich meint er damit Coca-Cola, alles andere würde das Tagesbudget sprengen ;) Wir haben wohl zum richtigen Coke gegriffen, denn Radan freut sich wie ein kleines Kind und umarmt uns zum Abschied.  

 

Obwohl wir die Sterne nicht wirklich deuten können, ahnen wir jetzt schon, dass Mazedonien einiges zu bieten hat:

Das glaubt auch der junge Hostelbesitzer. So weigert er sich, uns einen guten Restaurant- oder Ausgehtipp zu geben und behauptet überzeugt: „No matter where you go, everything is just perfect!“. So etwas kennen wir doch eigentlich nur von den Münchnern ;)

Schnell wird klar, die Erwartungen waren zu hoch. Wirklich schön ist eigentlich nur die Altstadt. Die erinnert 1:1 an Sarajewo. Wie die bosnische Hauptstadt ist sie ein Multikulti-Schmelztiegel, indem sich Moslems zum Tee und Fußballgucken (!) treffen und Ortodoxe & Katholiken (& wir) guten Wein in Seitengässchen-Lokalen vertilgen.

Die Neustadt dagegen ist eine große Baustelle. Mehr als ein Dutzend Statuen und „alte“ Gebäude werden hier aus dem Nichts gestampft. Laut vieler Einheimischer eine groß angelegte Geldwäscheaktion der derzeitigen Regierung: „Die sollten in Bildung investieren, nicht in eine 10 Mio. Dollar Alexander-der-Große-Statue!“ Seinem Namen macht Alex auf dem „Mazedonien“-Platz auch alle Ehre: stolze 23 m misst die erst im Juni 2011 errichtete Bronzestatue! Großes Denkmal = großer Ärger. Und zwar mit Griechenland. Die fühlen sich nämlich um einen IHRER Helden beraubt. Streit mit den Griechen sind die Mazedonier gewöhnt – dank ihrer Nachbarn dürfen sie nicht einfach „Macedonia“ heißen, sondern haben den praktischen offiziellen Namen „former Yugoslav Republic of Macedonia“. Das schnelle Versöhnungsangebot der Mazedonier also: die Statue heißt ab sofort einfach nicht mehr Alexander der Große, sondern „Der Soldat auf dem Pferd“. Wer will schon Streit mit den Griechen?! ;)

Mehr dazu in diesem Artikel: http://diepresse.com/home/kultur/kunst/670792/Denkmalstreit-um-Alexander-den-Grossen

 

Nach zwei Tagen freu ich mich, dass wir dem „ach so perfect“ Großstadt-Hitze-Dschungel entkommen und wir gen „Matka Lake“ steuern. Nur 40km entfernt von Skopje. Der dritte Mann im Bruno wird ab jetzt zur Gewohnheit und so begrüßen wir Kunststudentin Mieke an Bord. In trauter Dreisamkeit genießen wir die Schluchten Matkas, die der wunderschönen Landschaft des Yangtzes in China ähneln! Hach, warum so weit reisen, wenn das Gute so nah liegt? Diese Frage drängt sich uns von Reisetag zu Reisetag immer mehr auf. Alles könnte so ungetrübt schön sein, wenn da nicht diese Müllberge wären! Schmutzfinken! Kein Gespür für global warming / Umweltschutz / Bio & Co! Trotz des Mülls trauen sich Mieke und Thomas ins eiskalte Wasser. Erstaunte Gesichter. Erst auf den zweiten Blick fällt auf: Hier baden ausschließlich Männer… und Mieke! Das macht sie kurzerhand zum Star am Lake Matka: „Hey, we saw you swimming!“ / „The swimming girl“ usw.

 

Landschaft-Augenschmaus und tolle Gespräche - wir kommen einfach nicht weg. Viel zu spät machen wir uns auf den Weg zum berühmten Lake Ohrid, im Süden des Landes, und verfahren uns prompt. Aus dem Nichts bekommen wir ungefragt Hilfe von dem ersten Albaner, dem wir begegnen. Mitte 40 und völlig zahnlos erklärt er uns mit dem einzig deutschen Wort, das er kennt „rückwärts“, dass wir falsch sind und weist den richtigen Weg, indem er vorweg fährt! Mit einem High-Five Gruß und tausend albanischen Worten verabschiedet er sich von uns, als gehörten wir zur Familie! Na, da kann man sich ja schonmal auf Albanien freuen :)

 

Als wir in Ohrid ankommen, ist es spät und das verdammte Hostel nicht auffindbar. Wieder Hilfe aus dem Nichts: ein Parkplatzwart, etwa in unserem Alter, freut sich auf fließend Deutsch über das M-Kennzeichen. Als Asylbewerber hat er mit seiner Familie 7 Jahre in der Nähe von München (Pfaffenhofen) gewohnt. Antrag abgelehnt, weil kein Krieg in der Heimat. Urlaub macht er ausschließlich in Deutschland – zuletzt in Gummersbach und Köln, kein Witz! Aus alter Nachbarschaftshilfe heraus ruft er für uns im Hostel an und sorgt dafür, dass wir persönlich abgeholt werden. Er wünscht uns eine tolle Weiterreise und gibt – klar – noch einen wichtigen Rat mit auf den Weg: wenn wir nach Albanien fahren, sollen wir unsere Wertsachen gut verstauen. Typische Nachbarlands-Liebe, kennen wir ja schon ;)

 

Ohrid erweist sich als DAS Urlaubsdomizil für ganz Mazedonien: stimmungsvolle kleine Strände mit 90s-Pop inmitten von atemberaubender Landschaft: 2000er Berge ringsherum und glasklares Wasser in Lieblings-Wasserfarbe türkis! Hier könnten wir ewig bleiben, auch dank der netten türkischen Backpacker, die wir zum ersten Mal auf der Reise treffen und die uns alle unabhängig voneinander zu sich in die Türkei einladen. Einer warnt uns: „Come with empty stomachs, my mum will cook for you!“

 Gut, dann verzichten wir halt auf die so schmackhaft angekündigte Ohrid-Forelle. Und wie schlau das ist, erfahren wir im Lonely Planet: obwohl vom Aussterben bedroht, findet sich die Delikatesse nach wie vor auf allen Speisekarten. Vor allem für Dynamit-Fischer ein lukratives Geschäft. Uns wird ganz anders bei dem Gedanken, dass hier weder Umwelt- noch Artenschutz auf der Tagesordnung stehen :(

 

Ein bisschen weiter südlich, in St. Naum ist von Weltuntergang auch noch lange nichts zu spüren. Fast unberührte Natur, trotz unzähliger Urlauber. Plexiglasklares Wasser, saftig grüne Algen, heilige  Quellen, eine sehenswerte orthodoxe Kirche und als wäre das alles noch nicht schon schön genug: frei herumtollende farbenfrohe Pfauen (übrigens zieren die auch mazedonische Geldscheine!). Wir sind uns sicher: So oder so ähnlich sieht der Himmel aus. Der bislang schönste Sonnenuntergang der Reise mit Blick auf die andere Uferseite, Albanien, bestätigt das nur.

 

Dass wir uns am nächsten Tag 9 Stunden (!) bei echten 40° C (!) über albanische Schotter-Straßen quälen, wollen wir uns jetzt noch gar nicht vorstellen. Auch dass es bei mir zu einem Sonnenstich und zwei Tage Bettruhe im Hinterland von Montenegro führen wird, nicht. Oder dass wir einen LKW rammen – Gott sei Dank keine Beulen. Oder dass ein albanischer (Fake?)-Bulle versucht uns abzuziehen, dem wir nur indem wir auf dumm tun, entkommen, nicht.

 

Hätten wir besser mal die Sterne befragt? Ach was! Horoskopen entnimmt man doch eh immer nur das Gute,  schlechte Prognosen werden bekanntermaßen eh getrost ignoriert ;)

 

 

 

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Fast and furious - die 7 Lakes in den Rila Mountains

Und zwar diesmal zu dritt! Mit der lieben Vera aus Österreich! Ab in den Bruno – „the fast and the furious“ kann starten! Dabei trifft ersteres kein bisschen und zweiteres absolut zu. Im Schneckentempo kraxeln wir im Bruno über kaum überwindbare matschige Feldwege. „Scarface“, der zumindest rein vom Optischen her dort irgendwo in einer Höhle wohnt, hat uns eine „Abkürzung“ empfohlen: „Only possible with Lada Niva!“ Für Thomas steht fest: nur ein Weg führt nach Rom und alles bitten und betteln, den normalen Weg zu nehmen, hilft leider gar nichts. Mit geschwollener Brust (stolzer Papa!) kämpfen wir uns also die nächsten 4 Stunden über einen Fußgängerfeldweg über riesige Steine den Berg hinauf. Als uns eine Wandergruppe entgegen kommt, ist der Beifall groß. Nein, Spott hören wir nicht heraus, auch wenn sie sich das Lachen nicht verkneifen können, als Thomas nach dem Lift fragt, den wir suchen: „No lift here, ha ha, ho ho, he he!“ Ja, ja, wer den Schaden hat, braucht den Spott nicht zu suchen! Doch Thomas lacht nicht, ihm ist es ernst und es gibt kein zurück: der Berg muss erklommen werden. Vor allem Vera wird auf der ausgebauten Rückbank, sprich auf ihrem Improvisierten Schlafsacksitz ordentlich durchgeshakert! Ohweiha! Zum Glück gibt’s den Anschnallgurt noch! Und ich bin froh, dass ich mir vorher ne „Ibu“ reingepfiffen hab, nach dem kleinen Straßenumtrunk vom Vortag!!!

 

Aber wir kommen alle unbeschadet an – nur ob das wirklich eine „Abkürzung“ war, wagen wir zu bezweifeln! Lassen wir Thomas mal lieber in dem Glauben. Bruno ächzt vor Schmerzen, also lassen wir ihn verwundet zurück und nehmen lieber den Sessellift. Oben gibt’s zu unserem Glück eine Art Hotel. Wir buchen drei Betten im Dorm und landen mal wieder in einem halben Zimmer. Aufrecht stehen unmöglich! Die Bulgaren haben es wohl nicht so mit Zimmerhöhen?! Und wie viele Betten zählen wir? Genau: 7! Die 7 Zwerge an den 7 Lakes – und die sind multikulti: aus Bulgarien, Holland, Österreich und Deutschland. Doch bevor es in die Heia geht, essen wir noch in aller Ruhe zu Abend, sehen wie der Mond aufgeht! Und trinken dazu – kein Witz – Glühwein! Denn wir sind in 2000 m Höhe! Aber jetzt ist erst einmal Bettruhe im Landschulheim angesagt. Denn das kalte SCHNEEwittchen zwingt uns ins Bett. Wer hätte gedacht, dass wir auf unserer Reise noch mal frieren müssen?

 

Der Morgen beginnt spät mit einem ordentlichen Frühstück. Als wir um 12 Uhr losgehen, sind wir die einzigen, die hoch wandern, der Rest kommt uns entgegen und ist bereits auf seinem Rückweg. Ein bisschen verwundert begrüßen uns aber alle freundlich und erklären uns mal lieber, wo wir hier überhaupt sind. Vielleicht denken sie, dass wir aufgrund des späten Aufbrechens ein bisschen verplant sind? Immer wieder hören wir: „Did you know, that it’s 7 lakes?!“ – „Ach!“ denken wir ein bisschen hochnäsig und lernen dann doch tatsächlich noch etwas dazu: Ein komplett weiß gekleideter und geschminkter weißer Bruder von der – wer hätt’s ahnen können -  „White Brotherhood“, die sich selbst als übernatürliche Spiritualitätslehrer bezeichnen (http://en.wikipedia.org/wiki/Great_White_Brotherhood), nennt uns schließlich die Namen der sieben (!) verschiedenen Seen: 1. The Lower Lake, 2. The Fish Lake, 3. The Trefoil (Klee), 4. The Twin, 5. The Kidney (Niere), 6. The Eye und finally on top: 7. The Tear.

 

Ob es etwas mit den Formen zu tun hat? Seht selbst! Und staunt über die Gipfelstürmer! Oder anders: die Hauptdarsteller aus 2 fast 2 furious!

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Von A (n der Küste) bis B (ulgaria Transit)

 Denkste! Dabei war das tägliche Autofahren der Grund, weshalb wir so lange nicht geschrieben haben! Wir dachten echt, alles was zwischen A (Black Sea Coast) und B (Sofia) ist, wäre nicht zwingend interessant, aber da haben wir uns gehörig vertan. Tatsächlich waren wir in bisher keinem Land so lange, und haben nirgens so viele Städte besucht, wie hier! Ursprünglich hatten wir eine Vignette = eine Woche. Die mussten wir noch 2x neu kaufen UND haben sie sogar bis auf den letzten Tag ausgereizt ;)

 

Hier der Versuch, alles Erlebte in Kürze zusammenzufassen:


Veliko Tarnovo ist ziemlich genau in der Mitte Bulgariens, ok, wenn man pingelig ist, dann vielleicht ein bisschen nordöstlich. Wo auch immer, dieses Städtchen ist wunderschön an einem Hang gelegen. Was für eine Lage! Und was für ein Hostel. Der Slogan: „Come as a traveller, leave as friend“ Und das „Gut Freund werden“ wird uns echt leicht gemacht. Jeden Morgen gibt es free breakfast mit selbst gebackenem Brot, selbst gekochter Marmelade, frischer Kuhmilch und Tomaten aus Eigenanbau. Dazu läuft Omm-Musik und das Bücherregal quillt über vor Mediationslektüre. Nach zweitägigem Ashram-Aufenthalt verlassen wir beseelt unsere neuen Freunde.

  

Jetzt aber schnell nach Sofia. Einen kleinen Stopp in Tryavna einlegen. Zuckersüß! Idyllisch an einem Bach gelegen, lecker Snacks und jede Menge und tolles traditionelles Kunsthandwerk, wo man nur hinsieht. Aber unser eigentliches Ziel ist Kazanlak. Warum auch immer? Eigentlich das bisher uninteressanteste Örtchen. Aber Riesenfleischspieße (3), plus Pommes und gegrilltes Gemüse für mindestens 3 Personen und insgesamt nur 6 Euro machen alles wieder fett, äh wett.

 

Plovdiv ist die nächste Station. Es regnet. Trotzdem sind die alten Straßen belebt und alle winken uns freudig zu – immer wieder! Denn wir verfahren uns immer und immer wieder. Es führ t nur ein einziger Weg zum Hostel; und der ist verboten. Aber wenn man auf dumm tut, kann man schnell durch die offenstehende Schranke düsen. Naja, hätten wir es mal lieber gelassen, denn wir landen in einem kleinen muffigen Hostel im 2  ½ Stock (!). Aber weiter rumcruisen bei Regen wollen wir ja auch nicht. Und wir sind ja nicht zum Schlafen gekommen, sondern um das oft genannte Amphitheater und die Ur-Altstadt an zu sehen!

 

Endlich SOFIA! We love it! Tolles Hostel mit Staff, die sich von Anfang an wie Freunde anfühlen! Die uns mitnehmen auf die belebten stylischen Straßen, auf denen jeden Tag Straßenfest ist! Leckere Restaurants, coole „free walking tour“ und interessante Leute, mit denen wir stundenlang auf der Straße sitzen und Wein aus dem Liliputaner Kiosks trinken. Nur ganz ganz schwer können wir uns von diesem tollen Ort lösen, denn wir machen ja einen Transit und nicht wie unser neuer chilenischer Freund Rodrigo einen einmonatigen Sofia-Stopp, weil er sich so in die Stadt verliebt hat…

 

Aber wir schaffen es, wir fahren weiter. Wir sind durch so schöne kleine Städtchen gekommen, in denen man jeweils drei Wochen hätte verbringen können! Trotzdem haben wir das angeblich Beste in Bulgarien noch nicht gesehen - wir sollen auf jeeeeden Fall in die Rila Mpuntains, uns die die 7 Lakes und das Kloster ansehen. Wandern? Das klingt vor allem für Lena im ersten Moment schrecklich und gar nicht schön. Aber zum Glück kann ich sie überreden. Und sogar einen dritten bzw. eine dritte bekomme ich mit ins Boot: Vera aus Österreich. Ich habe wohl Überzeugungstalent ;) Und so verlängern wir unseren Bulgarientransit um noch einmal zwei Nächte…

 

… also das mit dem Zeitplan sollten wir zukünftig perfektionieren, oder besser noch: abschaffen!

 

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Eastcoast - yo!

Erst einmal ein fetter Diss an die Westcoast vorweg: Die Eastcoast rulz – yo ho!

 

Unsere Base: das namentlich allzu passende „Yo-Ho Hostel“ in Varna an der Black Sea Coast Bulgariens – fett r.e.s.p.e.c.t. für die tolle Herberge!

 

Mit an Bord: jede Menge Homies, denn zur Summertime jagt ein cooler Backpacker den nächsten. Die meisten machen die gleiche Tour wie wir – in 10 Tagen! Unter anderem feiern wir mit lustigen, trinkfesten Finnen aus Jyväskylä – jaaa Erinnerungen werden wach: Erasmus 2006 -  Holländer, Franzosen, Ozzies, Amis usw. Big Party-Crew Family, plus Haustierchen (Chamäleon und schleimig weißer im Aquarium lebender Waterdog  http://de.wikipedia.org/wiki/Axolotl )! Uns gefällt, dass wir „Hähnchenwecker und Grillenzirpen“ aus good old besinnlichen Donautagen gegen “ Hot Chicks und Disco-Vibes“ eingetauscht haben.

 

Ab sofort liegen wir tagsüber am Strand und ziehen allabendlich los – z. B. zum Jazz Festival, inklusive Afterparties mit Einheimischen, die mit Bass, Trommel und Trompete die Einkaufspassage rocken. Viele von ihnen kommen aus Sofia, aber da ist’s im Sommer angeblich mau, deswegen trampen sie an die Eastcoast und nehmen sogar Obdachlosigkeit in Kauf. Alles für einen guten Vibe ;)

 

Bei diesem einmaligen Varna-Beat vergessen wir, dass wir ursprünglich nur einen Tag bleiben wollten und schwelgen weitere vier (!) Nächte im Hostel-Flow. Mit unseren Bro‘s gehen wir nicht nur dancen, nein, wir sinnieren ab sofort auch über Gott und die Welt. Wir stellen die ganz großen Fragen „Warum sind wir hier?“ „Was ist der Sinn des Lebens?“. Von wegen Gangsta-Rap, unsereins ist zart besaitet und so verlassen wir nach fünf Tagen zwar ohne Antworten, aber schweren Herzens Vibe und Leute.

 

Dazu läuft im Radio „I’ll be missing you“ von Eastcoast-Softy  P. Diddy… Trotzdem, passender geht’s nicht, denn die gesamte Hostel-Crew steht auf dem Balkon und winkt und fotografiert zum Abschied. Hach, echte Bro‘s! Im Gegenzug versuchen wir uns an echten Eastcoast-Handverrenkungen. Peace yo, cool war‘s!

 

Aber natürlich hauen wir nicht ab, ohne 1 A Homie-Tipp in da Täsch: das Navi führt uns laut Straßenmusikanten zum „Craziest Beach of Bulgaria“. Und da sind wir auch schon, in Irakli. Der Strand, mit dem besten Ruf Bulgariens: Sex, Drugs & Rock’n Roll, Hippie-Feeling und Wildcampen. Doch alles was wir sehen ist eine stylische Strandbar?! Hallo? Auf dem Campingplatz sind die üblichen Verdächtigen: deutsche Wohnmobile. Ein herannahender Wächter deutet darauf hin, dass wir blechen müssen. Wtf???

 

Aber halb so wild. Natürlich finden wir wieder bulgarische Freunde und natürlich wird uns wieder ein Sack köstlicher Tomaten geschenkt. Darüber hinaus lernen wir „Motte“ kennen, einen Leipziger Ossi, der aufgrund eines schweren Arbeitsunfalls bereits seit vier  Jahren gezwungenermaßen on da road ist. Unsere Runde wird perfekt, als wir „Meint-Jan“, den Biker-Holli aus unserem Yo-Ho Hostel wiedertreffen, der mit seinem Fahrrad von Holland aus nach Indien „radelt“. Jaa, da werden wir Bruno-Coolios auf einmal ganz klein mit Hut a.k.a Gangsta-Cap ;)

 

Zusammen machen wir uns auf die Suche. Ist der Hippiebeach nur Legende oder ist er real? (Ich sag nur: 2pac lebt! Aber wenn, dann wohl eher an der Westcoast..) aber zurück zur „Schatzsuche“: Wir finden ihn tatsächlich, also den Hippiebeach, und stellen fest, dass er „Today the most boring Beach of Bulgaria“ ist. Aber echte Gangstas sind eben auch keine Hippies, denken wir patzig und gesellen uns zu den paar Zelten. Könnte auch sein, dass sie sich sie sich vor dem herannahenden Gewitter verstecken?! Wir kommen nach ein paar Bierchen Gott sei Dank noch im Trockenen ‚nach Hause‘ ins Dachzelt.

 

Doch am nächsten Morgen: Land unter. Wir erleben den bislang stärksten Regen. Wir springen ans Dachzeltfenster, zum Glück: das 1-Mann-Zelt von Meint-Jan steht noch gerade so. Er ist mächtig froh, als wir den Rettungsring auswerfen und uns gemeinsam in die stylische Strandbar retten. Ein Abschiedsfrühstück und dann heißt es für uns weiter die Eastcoast Richtung Süden entlang cruisen.

 

Ab nach Sozopol – eine romantische Hafenstadt. Kleine Gässchen, grüne „Fig (Feigen) Jam“ und Schmucklädchen… während ich mich am Charme der Stadt infiziere hat Thomas sich wohl an etwas ganz anderem infiziert: Schüttelfrost, Fieber und Übelkeit ketten ihn ans Bett. Wie wir über facebook erfahren: Meint-Jan hat die gleichen Symptome. Beide spekulieren auf Lebensmittelvergiftung. Aber was haben die beiden gegessen, was ich nicht hatte? Ich tippe aufs  Bier aus Plastikflaschen! Die beiden tippen aufs Fleisch an der Strandbar, von dem ich zwar auch gekostet, eventuelle Vergiftungen aber wohl mit „detoxicating“ Wein gelungen bekämpft habe. Gott sei Dank erholt Thomi sich schnell und so finden wir uns schon am nächsten Abend in einem putzigen Open-Air Kino wieder: „X-Men“ läuft  Geht’s bitte romantischer? 

 

Doch so wird uns einmal mehr bewusst: wir befinden uns an der Eastcoast, Alta! Zu viel Romantik versaut den guten Ruf. Aha! Dann eben ganz leise „I’ll be missing you“ – to da heart! Denn schon morgen geht’s weiter: ins Inland Bulgariens. 

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Großmutter, warum hast du einen so großen Kopf?


„Damit ich ihn besser schütteln, ähm damit nicken kann.“

 

Na was denn nun? Ist hier ein Zimmer frei oder nicht? Wir sind in Srebarna, im Norden von Bulgarien. Auf die Frage, ob in dem niedlichen Gasthaus noch ein Zimmer frei ist, reagiert die Gastmutter mit einem Kopfschütteln, sagt aber „Yes“. Ja was denn nun, denke ich und träller leise vor mich hin: „Ja, äh nein, ich mein jein!“. Wir deuten das Kopfschütteln einfach mal als ein JA und liegen damit goldrichtig.,. denn hier in Bulgarien läuft das mit dem weltweit anerkannten Kopfschütteln und –nicken genau anders herum. Das sorgt für Missverständnisse... aber auch für viele Lacher :)

 

Das ist heute schon das zweite Mal, dass wir uns das Schmunzeln nicht verkneifen können. Denn gleich nach der Grenze wartete folgendes Schild auf uns: „Schön willkommen in Bulgarien!“ Oh man, dieses Land hat einfach einen unschlagbar sympathischen Charme! Überhaupt wirkt ganz Bulgarien auf uns wie ein kleines unbeholfenes Kindchen, das nicht weiß, dass man zu „JA“ mit dem Kopf nickt und bei „NEIN“ den Kopf schüttelt. Ein Kind, das ohne Scheu mit Fremden in Kontakt tritt und einfach drauf losquasselt, egal ob die Fremden es verstehen oder nicht. Es nimmt einen einfach an die Hand und zeigt uns blind gewordenen Erwachsenen seine schöne Welt: „Guck mal wie hübsch hier alles ist! So bunt, so unberührt, hier guck… Schau dir die vielen farbenfrohen Blumen und die pure Romantik an! Wie im Märchen, oder?“

 

Klein Rotkäppchen zeigt uns ihre Welt, wie de wie de wie sie ihr gefällt. Der böse Wolf ist schon lange gezähmt und liegt in Form von schlummernden Straßenhunden beseelt auf dem warmen Pflaster und freut sich über Streicheleinheiten. Auch die Omis, die so gemütlich vor ihren Häusern sitzen, freudig winken und uns zahnlos anlächeln, will der böse Wolf nicht mehr fressen – zum Glück! Denn die Einheimischen halten uns fest und plaudern wie Wasserfälle auf uns ein – auf Bulgarisch wohlgemerkt. Und wir? Verstehen kein Wort! Was sie wohl erzählen? Einige holen Fotos, stellen offensichtlich Fragen, wir lächeln, sie lachen und umarmen uns, kneifen uns beherzt in die Backe und verteilen großzügig Bussis – so groß ist ihre Freude über fremde Besucher ihres Dörfchens. Das toppt alle Gastfreundschaft, die wir bisher erlebt haben!

 

Bei einer der zahnlosen Omis nächtigen wir in ihrem paradiesischen Reich – zu unserem Glück spricht sie ein wenig Englisch. Während sie uns herumzeigt, scheint es, als wären wir nonstop von der Hundehölle auf den Friedhof der Kuscheltiere geraten. Denn beim Blick vom Balkon entdecken wir eine Katze, die mausetot im Blumenbeet liegt. Ahhh! Doch damit nicht genug. Als nächstes begrüßt uns der Haushund. Er strahlt uns fröhlich an – mit bloß einem Auge. Oh ha… was ist denn mit dem passiert, wollen wir wissen. „His sister did it!“ und schon kommt die Übeltäterin um die Ecke gebraust - kern gesund. Ganz im Gegensatz zu Hund Nummer 3, Peggy. Sie kommt auf nur drei Beinen angehoppelt. War das auch die Schwester? „No, car accident!“ Puh! In der „Sister“ steckt zum Glück nicht der tot geglaubte böse Wolf!

 

Die bestimmt 20 Katzen haben allerdings alle keine Namen – bis auf die Schwarze, die heißt Barack Obama ;) Über die Babykatzen freuen wir uns besonders. Überhaupt verbringen wir bei Gastmutter Luba eine wundervolle Zeit. Sie verwöhnt uns wie eine echte Großmama – sie kocht deftige Leckereien, serviert selbst gemachte Limonade und backt leckere Schafskästeteilchen. Nur so viel können wir gar nicht essen! Also lehnen wir immer wieder dankend ab. Es scheint ihr das Herz zu brechen, also gehorchen wir Großmutter und essen und trinken brav alles auf. Was wir nicht wissen – Lubas „Zuwendung“ erscheint später auf der Endrechnung. Wir trauen unseren Augen nicht. Darüber hinaus hat sie sich „aus Versehen“ um 20 € verrechnet – tse! Sag mal Großmutter, warum hast du so große gierige Augen, denke ich mir. Aber bevor sie zum Wolf wird und die böse Hundeschwester auf uns jagt, bezahlen wir lieber. Für unsere Verhältnisse war die „45 € pro Tag all inclusive Pension“ trotz allem günstig und die wunderschöne Zeit im Garten der Kuscheltiere wollen wir auch auf keinen Fall missen.

 

So fahren wir dennoch mit gutem Gefühl weiter – nach Vetren, ein Dörfchen direkt an der Donau - mit bloß 5 € in der Tasche. Das Fatale: auch in der weiteren Umgebung lässt sich nirgends Geld auftreiben. Der nächste Geldautomat? Kilometer entfernt! Zu unserem großen Erstaunen brauchen wir auch nicht mehr. 3€ langen tatsächlich für eine üppige Fischplatte, Cola und Wasser. Und die Betreiber des Kiosks laden uns dazu ein, umsonst auf ihrem Gelände zu nächtigen - traumhafter Donau-Sonnenuntergang inklusive, Duschen und Toiletten exklusive. Ein Plumpsklo muss reichen.

Von den restlichen 2€ wollen wir unbedingt noch Brot fürs Frühstück kaufen und machen uns auf ins Dörfchen. Dort treffen wir erneut auf Rossi, der schon am Donau-Ufer ein freundliches Englisch-Hände-Füße-Gespräch mit uns angefangen hat. Er ist Feuerwehrmann aus dem Nachbarort und macht regelmäßig Kurzurlaub auf dem Impro-Campingplatz in Vetren. Es tut ihm aufrichtig Leid uns sagen zu müssen, dass es im Dörfchen keine Supermärkte gibt. Deswegen braucht hier wahrscheinlich auch keiner einen Geldautomat, verstehen wir. Doch er will uns unbedingt helfen, läuft hastig umher und spricht letztendlich eine Gruppe auf der Straße hockender Frauen an. Die schmalste von ihnen verschwindet prompt in ihrem Haus und kommt schwer beladen wieder: eine Stange Brot, zwei dicke Melonen und ein riesen Sack Tomaten aus Eigenanbau. Wir bekommen Gänsehaut vor Rührung und bedanken uns auf allen Sprachen, die wir kennen. Dafür werden wir wiederum gebusselt und umarmt.

 

Zurück hat Thomas schwer zu schleppen, aber was die schmale Omi schleppen kann, schafft er schon lange! Zurück am Wasser beobachten wir die vielen Fischer und lernen den 18-jährigen Martin kennen. Er spricht fließend Englisch, obwohl er noch nirgendwo anders, als in Bulgarien war. Das Verrückte daran: direkt auf der gegenüber liegenden Seite der Donau befindet sich Rumänien – keine 5 Minuten Bootsfahrt entfernt! Aber da will Martin nicht hin. Die Rumänen sind nicht so ganz sein Fall. Ahja, diese Nachbarschaftsliebe kennen wir ja schon ;) Nur hätte ich es von den vorbildlich gastfreundlichen Bulgaren irgendwie nicht erwartet. Aber was soll man sagen: Nur nett sein ist ja auch schon Rotkäppchen zum Verhängnis geworden…

 

Und wenn sie nicht gestorben sind, dann traveln sie noch heute… diesmal weiter ans Schwarze Meer. 

 

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Pa russki, pa russki

... nachdem wir Bukarest irgendwie schon verabschiedet hatten, fällt uns auf, dass es eigentlich auch gar nicht mehr so weit nach Moldavien ist und dass unsere liebe Freundin Nona ja auch da her kommt (bei ihr waren wir auch in Wien!). Grund genug hinzudüsen. Aber nicht mit dem treuen Bruno - das wär zu weit, anstrengend und teuer - obwohl es für ihn ja ein Heimspiel wär ;) Also zack zack für 30€ hin und zurück Bustickets besorgen. Wie immer warnen uns die Bewohner des vorigen Landes das jeweils nächste zu bereisen, aber auch die Insiderinformationen von Nona besagen, dass man zumindest russisch sprechen können muss, um hier als Touri zu überleben... wir versuchen es trotzdem. Schnell einen Rucksack gepackt und ab in den Nachtbus! Sonntagmorgen spuckt uns der auch schon am Marktplatz in der Hauptstadt "Chisinau" aus... wir sind in Russland. Fast. Alles erinnert an Sibirien: Um 6 Uhr in der Frühe ist die Stadt menschenleer - nur streunende Hunde auf unserer irrenden Suche nach einer Bleibe. Mission almost impossible! Der Lonely Planet kann helfen und empfiehlt ein altes Hotel aus kommunistischen Zeiten. Wir machen den Zeitsprung gerne mit. In der Rezeption empfangen uns drei finster dreinschauende Personen (wer hier grundlos lacht wird als dumm angesehen, besagt ein russisches Sprichwort ;-)) und der Rezeptionist beharrt darauf, seine Landessprache zu sprechen: 'Pa russki, pa russki!!!', auch auf Gesten oder Handzeichen lässt er sich partout nicht ein! Hatten die Warnenden dieses Mal recht? Denn hallo? Was werden wir schon wollen... in einem Hotel, völlig abgekämpft, übernächtigt und mit reichlich Gepäck beladen? Da braucht's eigentlich nicht mal Handzeichen, um das zu verstehen. Na, das kann ja heiter werden ;-) Aber wir kriegen letztlich, was wir wollen und das 13-stöckige Hotel entspricht unseren Vorstellungen: In jedem Stockwerk arbeiten und wohnen zwei Zimmermädchen, nachts werden die drei Rezeptionen von drei schlafenden Angestellten 'betrieben' und das Toilettenpapier könnte auch zum Parkettschleifen genutzt werden... Gut und günstig ist es also und in jedem Fall athentisch. We like!

 

Nach einem ausgiebigen Schläfchen präsentiert sich die Stadt dann aber in einem völlig neuen und tollen Licht: wir finden viele moderne Läden, Bars und Restaurants, essen sogar das beste Hühnchen der Reise und verbringen den Abend mit vielen jungen Leuten im Biergartenkiosk a la Aachner Weiher / englischer Garten. Nur in der Post kehrt kurz wieder Ernüchterung ein: denn hier wird uns jegliche Hilfe einfach und kompromisslos verweigert, nachdem Lena versucht mit Händen und Füßen zwei Briefmarken zu kaufen. Die Postbeamtin umgeht die ihr lästige Konversation und lässt uns einfach stehen. Unser Handzeichen-Hampelmann-Theater scheint ihr unangenehm.

 

Auf dem riesigen Gemüse- und Käutermarkt klappt es dann aber wieder hervorragend mit der nonverbalen Kommunikation und wir besorgen uns Proviant für die Reise zurück nach Bukarest - auch wenn die Einheimischen sich köstlich über unsere Wünsche amüsieren: "Una Tomata?" hahaha wir werden neuigierig und beobachten andere Einheimische. Und tatsächlich, hier wird säckeweise eingekauft. Ups! Wie sich auf der Bustour herausstellt, sollte es sich dennoch um wertvolle Nervennahrung handeln, denn der Busfahrer scheint an akuter Lebensmüdigkeit zu leiden... schnell zurück zum treu wartenden Bruno - denn wo könnte man einen aufregenden russisch-moldavischen Kurztrip besser ausklingen lassen, als im good old Lada Niva.

 

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101 Straßenhunde

Vorsichtig schlender ich durch die Straßen. Ich hab Hunger und den Rest der Bande verloren. Wo ich heute schlafe, weiß ich noch nicht. Mir kommen Kinder mit Rosensträußen entgegen. Die wollen sie bestimmt später wieder unter die Touris bringen. Als Zigeuner werden sie dann beschimpft und weggeschickt. Manchmal denke ich, die haben ein härteres Los gezogen als unsereins und streune weiter. Vorbei an alten Villen, wunderschönen Klostern aus dem 18. Jahrhundert und weniger ansehnlichen 70er Jahre Blocks. Aber das ist kein Vergleich zu dem, wo ich gerade herkomme. In den echten Slums bin ich zu Hause. Hier hat keiner sein eigenes Haus – hier steht Lügen und Betrügen an Tagesordnung, aber irgendwie muss man ja über die Runden kommen. Aber weiter jetzt: entlang an dem wohl größten Haus der Welt – den ehemaligen Palast von Diktator Nicolai Ceausescu, der so groß ist, dass im Keller sogar Auto-Rallyes stattfanden. Zuletzt muss ich mich noch durch die lange Opium Shisha Meile winden, um endlich am Ziel zu sein: die Street Lipscani und ihre Seitengässchen. Hier reiht sich ein stylisches Café ans nächste. Vom „Storage Room“, in dem Kellner im Blaumann bedienen, das „Freddo“, wo man unter einem riesigen Heinekenkronleuchter Cocktails schlürft oder das „Thomas antique“, in dem auf antiken Möbeln, zwischen Hirschgeweihen und schweren Vorhängen mit Rotwein und Bier angestoßen wird. Hier setze ich mich hin und warte: auf eine runtergefallene Hähnchenkeule, Streicheleinheiten oder meine „Susi“. Denn ich bin „Strolch“, einer von 100.000 streunenden Hunden in Bukarest. Uns wird man auch so schnell nicht los, denn wir sind längst zu viele. Und der Staat hat kein Interesse uns loszuwerden, vor allem nicht, so lange aus dem Ausland ordentlich für unsere weitere Existenz gespendet wird.

 

Hier muss die Idee zu Susi und Strolch entstanden sein: egal, wo man hinsieht – Strolche. Susis – privilegierte Hunde, die sich „Haustier“ schimpfen dürfen - dagegen gibt’s nur wenige. Zum Beispiel bei Mircea Gavril, dem Onkel und Namensvetter von unserem Kölner super Freund Lord Mircea Gavril. Nach unsrer ersten durchzechten Nacht in Bukarest sehen wir also nicht nur doppelt, wir hören anscheinend auch doppelt. Bei Mircea und seiner Frau Coca (the one and only, wie sich herausstellen wird) dürfen wir die nächsten vier Tage bleiben und uns rund um die Uhr mit lecker deftigen 5-warme-Mahlzeiten-am-Tag verwöhnen lassen. Man könnte meinen, man sei im Himmel, würde man nicht an der Eingangspforte von zwei zähnefletschenden, durch einen Straßenhund verstärkten, Wachhunden „begrüßt“ werden. Denkt man, man wäre dem Tod nur dank des dünnen Zauns knapp von der Schippe gesprungen, warten hinter dem Haus gleich noch mehr von denen: eine etwa 10-köpfige, lauthals bellende Bande lässt einen erneut auf den zweiten Geburtstag hoffen. Schnell wird klar, wir sind hier nicht im Himmel, sondern in der Hundehölle ;) Anführer ist „V.I.D(og).“, namens Thomas. Schon wieder scheinen wir 2x zu hören, aber der Familienhund heißt tatsächlich Thomas. Ja, ein Hund, der Thomas heißt?! Klein und nervig, wie verzogene Einzelkinder, die Angst haben, jemand würde ihnen den Platz streitig machen, nun mal sind. Ich liebe Hunde ja eigentlich über alles, aber bei Thomas gibt es einfach keinen Ausknopf. Er bellt IMMER, laut und schrill und wird von Mama Coca dafür mit Hühnchenkeulen vom Tisch belohnt. Aber wir wollen uns ja nicht in die Erziehung anderer einmischen. Dafür ist es hier auch viel zu schön – hier in der rumänischen Toskana. Außerdem gibt’s hier jede Menge „Bier für die Kinderen“ – ja, richtig gehört: Hier wird Holländisch gesprochen, denn dort hat Coca lange gewohnt. Außerdem Deutsch, Englisch und Rumänisch und „Bellisch“ – und das rund um die Uhr! Alle Hundi-Mordgelüste sind aber gestillt, als ein neues Bandenmitglied einzieht. Ein kleiner schwarzer zuckersüßer Hundewelpe, namens „Blacky“. Dabei sieht er viel mehr aus, wie eine kleine zuckersüße Lenny finden wir (hehe) – und prompt wird der kleine Racker umgetauft – in Lenny. Kann man schon von Namensvetternwirtschaft reden?

 

„Multomesk“, vielen Dank! Das finde ich „forte bun“, also sehr gut! Rumänisch lernen wir nämlich auch noch richtig schnell, vor allem, weil es so Italienisch angehaucht ist und wir uns ja eh wie in der Toskana fühlen. Wir hören von Mircea immer das Wort „Copy“ und erfahren, dass das „Kind“ heißt. Während Mircea also, der bis zu seinem 5. Lebensjahr in der Nähe von Timisoara gewohnt hat, weiter von seinen Kindheitserinnerungen erzählt, kriegen wir uns nicht mehr ein vor Lachen: wie logisch! Ein Kind, ist eine Kopie von einem selbst, also Copy, klar! Und Mirceas Onkel setzt noch einen drauf: machen heißt fuck. „Copy fuck“ also „Kinder machen“ – wir lieben diese Sprache! Auch als Mitchy krank wird gibt’s wenigstens einen kleinen Grund zum Schmunzeln. Er erklärt seinem Onkel, dass es wohl an der Klimaanlage liegt: „Klima kalt Klima kalt…“ – müsste es nicht „heiß Klima heiß Klima“ heißen? Oh nein, falsch gedacht, denn „kalt“ heißt auf Rumänisch „warm“! Schmunzeln darf man aber auch, weil man nur nach durchzechten Partynächten krank wird. In diesem Sinne Mircea: Danke für die lustige Zeit! Und ein feuchtfröhliches No-rock (Prost!) aus unserer aktuellen und deiner ehemaligen Wahlheimat, du Tanzbär!

 

Wir ehemaligen „Susis“ „strolchen“ derweil weiter und leben unser ganz eigenes Walt-Disney-Märchen!

 

Nachtrag der „Wannabe-Redaktion“: Es gibt leider gar nix mehr zu Schmunzeln. Lord Mitchie liegt nämlich mit einer Hirnhautentzündung die nächsten 2 Wochen im Krankenhaus in Köln! Forte bun Besserung Tanzbärchen! Und für den Rest: Dolle die Daumen drücken, dass wir uns nicht angesteckt haben! Denn wir unterliegen derzeit nicht einmal dem Schutz des mächtigen Brunos. Der wartet treu in Bukarest, während wir zwei ausgefuchsten Strolche mit Bus und Bahn auf Umwegen in Moldawien und der Ukraine sind…

 

… to be continued!

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Bis(s) nach Bukarest

Eine Reise durch Transsylvanien

 

Meine Nasenspitze kitzelt - der Wind, der durch das offene Autofenster hineinweht, weckt mich. Es dämmert. „Wo sind wir?“, frage ich Thomas. Doch bevor er antworten kann, reißt er das Steuer herum. Ein echter Wolf mit funkelnd gelben Augen hat uns zur Vollbremsung gezwungen! Eine Gänsehaut durchjagt meinen Körper, während der Wolf erhaben ins Dunkel zieht. Noch bevor ich darüber nachdenken kann, schrecke ich erneut hoch: durch das offene Fenster ragt ein Rosenkranz. Zögernd greife ich nach ihm und sehe die Gestalt einer alten Frau verschwinden. Nichts wie weg hier, denke ich! Doch inzwischen ist es stockfinster und die Tanknadel zeigt null. Ungläubig, es so ins nächste Dorf zu schaffen, beginnen wir hastig nach einer Bleibe zu suchen. Doch niemand öffnet. Plötzlich springt das knarrende Tor der Kirchenmauer auf. Vorsichtig treten wir ein, da raubt uns eine Schar kreischender Fledermäuse die Sicht. Mit wirbelnden Armen versuchen wir sie zu vertreiben, als jäh ein finsterer Mann vor uns erscheint. Er deutet an, ihm ins düstere Gemäuer zu folgen. An der Wand hängen güldene Spiegel - erschrocken starre ich hinein. Denn da wo ein Spiegelbild sein sollte, ist keines. Nur Thomas ist zu erkennen, das blasse Wesen aber zeigt keinerlei Konturen. Entsetzt stolpere ich über ein Kehrblech und schneide mich. Das herausrinnende Blut lässt der spitzzahnigen Kreatur die Gier in die Augen steigen. Doch sie wendet sich ab, wirft ruckartig den Umhang vors Gesicht und verschwindet in der Dunkelheit. Zurück bleibt eine schwarze Spinne, die die Wand hochschellt. Ungläubig rennt Thomas zur Tür hinaus. Wo ist der unheimliche Fremde? Die einzige Spur führt in den Keller, ins vermeintliche Nichts, denn es ist stockduster. Eilig entzünden wir ein Feuerzeug. Was wir sehen, lässt unser Blut gefrieren: Urplötzlich stehen wir inmitten einer Gruft, umringt von unzähligen Grabmälern. Doch es kommt noch schlimmer: alle schweren Steinsärge stehen speerangelweit offen, als sich ein gewaltiger Dracula-Schatten langsam über die gesamte Wand erstreckt.

 

 

Schweiß gebadet schrecke ich auf. Der Schatten an der Wand ist immer noch zu sehen, doch statt in einer Gruft, befinde ich mich in einem Doppelbett in unserer Pension. Thomas schnarcht zufrieden, an der Wand hängt ein Rosenkranz und im Dorf jaulen die Wachhunde um die Wette. Wir nächtigen in der sächsischen Wehrkirche in Axente Sever mitten in Transsylvanien. Ich ziehe die Kühltasche mit all unseren Fressalien an mich uns suche nervös nach den Knoblauchzehen. Hätte ich einen Holzpflock, ja, ich würde mich noch ein bisschen sicherer fühlen, von Tageslicht ganz zu schweigen.

 

Den Schatten im Visier beruhige ich mich, indem ich mich an unsere Einreise nach Rumänien erinnere: Bis zu vier Stunden Wartezeit an der Grenze haben wir uns von anderen Reisenden und dem Lonely Planet sagen lassen. Doch als wir an der Grenze eintrudeln, werden wir bloß gefragt: „Drugs, munition, alcohol?“ Da wir „frisch“ von einem Festival kommen, führen wir außer Jägermeister, Ramazotti, den zwei Flaschen Sliwowitz, einer 4 l Weinbox und der übrig gebliebenen Bierpalette nichts mit uns, nein. Aber diese unbedeutenden Einzelheiten verschweigen wir lieber dem stämmigen Grenzwächter. Zu unserem Erstaunen guckt er nur aufs Nummernschild und meint: „Aus Deutschland? Willkommen! Gute Reise!“ und klopft uns auf die Schulter. Nett, die Rumänen!!! Auch in die kleine Traumstadt TIMISOARA verlieben wir uns sofort. Schnuckelige bunte Häuschen und lebendige Cafés verleihen der Stadt einen tollen Charme. Ich würde ja ein bisschen weiter schwärmen, würden wir uns nicht unmittelbar darauf auf einem Campingplatz mit Kaltwasserversorgung, ohne Strom und in unserer miefenden Bettwäsche befinden. Rumänischer Kleinstadtcharme adé!

 

Die Fahrt nach Transsylvanien (SIGHISOARA) ist beschwerlich: heiß und holprig. Und jaa für diese Straßen muss man auch noch blechen! Immerhin 7 für einen Monat. Wenn ich im Nachhinein darüber nachdenke ist es wohl eher der Eintrittspreis für eine wilde Geisterbahnfahrt: am Straßenrand reiht sich ein Kreuz ans nächste, sowie tot gefahrene Tiere. Der Grund macht sich schnell bemerkbar. Trotz Verbotsschilder wird IMMER und ÜBERALL überholt. An durchgezogener Linie, LKWs PKWs, in der Kurve, vier Autos auf einmal, nebeneinander und im schlimmsten Fall übereinander... Mittendrin todesmutige Kutschen- oder Fahrradfahrer. Ein echter Höllenritt! Die Nacht in der besagten Wehrkirche lässt uns trotz ihres Gruselfaktors also echt zur Ruhe kommen. Und vom Kirchturm aus, den wir abends noch hinaufkraxeln, hat man eine atemberaubende Aussicht. Storche fliegen durch die unendliche Weite des Landes. Es hätte eine so schön selige und christliche Nacht werden können, hätte ich mir nicht noch kurz vor dem Schlafengehen Draculas Eckdaten verinnerlicht:

 

Vlad III. Drăculea lebte 14311476 und trug den niedlichen Beinamen „Sohn des Drachen“, was seinerzeit ein Synonym für „Teufel“ war. Heute würde sich wohl sofort das Jugendamt einschalten und den Eltern, die ihr Baby „Ausgeburt der Hölle“ nennen, das Kind sofort entreißen. So nicht in Draculas Fall – dem Unschuldslamm wurde die Grausamkeit von Mami & Papi schonungslos in die Wiege gelegt. So ließ der kleine teuflische Racker später seine Feinde für einen langen und qualvollen Tod bei lebendigem Leib auf Holzpfähle aufspießen – daher sein Kosename „Vlad der Pfähler“.

 

Einst der blutrünstigste Massenmörder der Welt und heute der Kassenschlager Transsylvaniens: in T-Shirt-, Tassen-, und Hampelmannform. Sogar als Vorlage von großen Liebesromanen, siehe die „Twilight“-Triologie, dient er heute! Wenn Vladdi das wüsste, er würde sich in seiner Gruft umdrehen! Oder wie unser Hostelkompane es treffend formuliert: „This ugly motherfucker was supposed tob e a bad ass! See what happened to his legend!“


Wir stimmen zu und lachen gemeinsam über Vlad’s Homies Bella&Edward, Graf Duckula, Rüdiger und Buffy – als ein pechschwarzes Gewitter über uns aufzieht. Ein Temperatursturz von etwa 15° bricht über uns hinein und schüttet mit aller Gewalt Regengüsse, Hagel und Blitze aus. Das Gewitter ist genauso schnell weg, wie es gekommen ist und als sich der Nebel verzieht erschrecken wir nicht schlecht, als der Bobtail des Nachbarn völlig durchnässt und hechelnd vor uns sitzt. Wie ein begossener Pudel sieht er aus, scherzen wir noch. Wie er heißt, wollen wir wissen. „Lord!“… Ein „Pudel“ namens Lord? Lord Vlad Dracula vielleicht? Voller Ehrfurcht verbeugen wir uns vor dem Lord, denn spätestens seit Goethes Faust wissen wir ja: auch in einem harmlosen Pudel kann der Teufel stecken.

 

 

Nachtrag: 

Nichts wie weg aus BRASOV und dem Schloss „Bran“ verschwinden und bis(s) nach Bukarest durchheizen, wo wir unsern guten Freund Lord Mircea Gavril XIII. und seinen gleichnamigen Onkel treffen!

 

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Neu auf DVD: der HANGOVER 4-Teiler

 

Hangover I

Nass geschwitzt, die Bierdose noch in der Hand, leuchtende Hörner auf dem Kopf, MTV-Werbe-Kondome und folgende Melodie im Kopf: „Klapp klapp Klapperstrauß….“ – was die Nacht zuvor geschehen ist? In diesem verkaterten Zustand ein absolutes Rätsel. Erst einmal die Morgen-Toilette aufsuchen, um klaren Kopf zu bekommen. Ein Schuss nach hinten, denn der Tag misst jetzt bereits 40° und gefühlte 50° im Schatten, die Dixieklos in praller Sonne bringen die Kacke und unsere Gemüter nur noch mehr zum Dampfen. Was, wenn ich in Ohnmacht falle und rückwärts ins Klo plumpse? Ob mir jemand helfen würde? Ich muss diesen Gedanken verabschieden und den Abend rekapitulieren. Was war geschehen? Und wie sind wir an diesen prächtigen Stellplatz in der herrlichen Sonne gekommen? Der erste Hinweis: Ein Zettel am Scheibenwischer: 25 € Caravan-Camping! Ahh, wir erinnern uns, denn es war gar nicht so leicht, an diesen Schein zu kommen: Nach 3 Monaten und 5054 km Fahrt erreichen wir am Vorabend mit unserem bewährten Brunobett in voller Vorfreude das „Exit Festival Camping Gelände“ und was müssen wir erfahren? Unser Bruno ist laut Vorschrift KEIN Campingauto! Bitte was? Erkennt ihr euren eigenen Bruder nicht? Ist er nicht sauber genug (wir erinnern und an Nebojsha und seine Waschaktion)? Doch nach einer knappen halben Stunde betteln und Live-Demonstration dürfen wir das EXIT dann aber doch ENTERN. Unseren Kölner (!) Nachbarn ist es da weitaus schlechter ergangen: Sie musste geschlagene vier Stunden demonstrieren! Aber ejal, wo mir sin ist Kölle! So kam es wohl auch zum ersten Kölsch – I wish – Bier… freudscher Versprecher ;) Und weil „Kölsch the only language you can drink“ ist, scharren sich gleich noch mehr tolle Nachbarn aus Australien, Neuseeland und Holland, um uns. Ein Grund noch tiefer ins Glas zu gucken – und den Tag hier, zumindest was das Erinnerungsvermögen angeht, zu beenden. Mist! Dabei ist das Line-Up, wie wir uns heute Morgen noch einmal vergewissern, der Wahnsinn: Jamiroquai, Portishead, M.I.A., Santigold, Nick Cave, Arcade Fire, Editors, Groove Armada, Underworld, Paul Kalkbrenner (Die serbische Band „Eva Braun“ meiden wir!) Aber wie kommt’s bei der tollen Aufstellung, dass wir stattdessen nur „Klapp klapp Klapperstrauß“ im Kopf haben? Mir fällt es als erste wieder ein: Die wilde ozzy-kölsch Meute hat wohl länger durchgehalten und morgens um 7 Uhr Helge Schneider angeschmissen (Der ganze typisch Helge Schneider wirre Techno-Song bei unseren Links!). Ein Wunder, dass wir überhaupt wieder eingeschlafen sind. Laut Veranstaltungsplan soll man das aber auch gar nicht...schlafen… Konzerte starten hier um 20 Uhr (nicht dumm bei der Hitze), der letzte DJ legt ab 7 Uhr morgens auf! Ohweiha, das kann ja was werden…

 

Hangover II

Wir haben ein De-Ja-Vú! Denn schon wieder ist es bullenheiß und schon wieder hapert’s an der Gedächtnisfront. Aber warum sind hier alle rot gebrannt? Die hupende Bimmelbahn gibt den ersten Hinweis: einige Camper kommen Luft schnappend aus den immerhin schattigen Zelten gekrochen und laufen mit Handtüchern gen Bahn. Wo die wohl hinwollen? Thomas und ich schwingen uns auf unsere altbekannten Pony-Klapp-Klapp-Klapperstrauß-Klapp-Räder und verfolgen die motorisierten Alkoholleichen. Und siehe da… sie führen zu einem jetzt schon voll besiedelten Beach – direkt an der Donau. Juchu Abkühlung! Ob wir uns da gestern auch schon drüber gefreut haben? Man weiß es nicht… Der schattige Strand ist ausgestattet mit sexy Baywatch Boys, zwei verschiedenen Bühnen und Fressbuden. Eine Schande, dass wir uns an dieses Summer Wonderland nicht erinnern können. Wir schwingen uns von den Rädern in die Hängematte und dösen zur chilligen Raggae-Musik. Doch ganz nach dem Motto „schlafen verboten“ sollen hier wohl keine Kater unterstützt und stattdessen die Partytiger in uns am Laufen gehalten werden, denn aus den Lautsprechern dröhnt: „Sorry to wake you people! But the music must be loud!“. Statt Raggae läuft jetzt super lauter Hardcore Techno. Das schafft man nur mit einem Konter-Bier!

 

Hangover III

Ohweiha, was mir dank eiserner Abstinenz – abgesehen von dem Strand-Konter-Bier, das sich mit der Hitze… sagen wir „nicht soo gut“ vertragen hat - gelungen ist, hat der Rest der Crew nicht gelschafft… und so kann ich heute Morgen lachend dabei zusehen, wie die Partytiger ihren Kater aus den Pumakäfigen schleppen und sich spärlich bekleidet in ein schattiges Plätzchen plumpsen lassen. Ich lass die Kater weiter schnurren und erinnere mich an das atemberaubende Gelände: Eine alte Burg, die Petrovaradiner Festung, die mit bis zu 20 Stages bestückt ist, von denen uns Bands begeistern, DJs die Menge zum Toben bringen (und ich meine Toben!) und Fedde le Grand-Zirkusakrobaten die Bühne wie eine Manege nutzen! Darüber hinaus gibt’s eine 3D-, sowie eine Kopfhörer-Silent-Disco!!! Sofort wird klar, warum es 2007 zum besten Festival Europas gekürt wurde! Das liegt wohl auch an seiner schönen Bedeutung: „Exit“ steht für „Exit the war“, „Exit Milosevic“, „Exit hate, make peace“… Oder um Wikipedia zu zitieren: „Die Initiatoren waren eine Gruppe von Studenten der Universität von Novi Sad, die der Jugend in Serbien eine Alternative und eine kulturelle Wiederbelebung nach dem Zerfall Jugoslawiens bieten wollten, eine Art „Ausgang“(exit)“. Was für einen schöneren Anlass kann es also geben, es ordentlich krachen zu lassen? 200.000 Gäste bestätigen das nur! Sie strömen von den Campingplätzen, aus der Stadt oder mit Schuttlebussen aus Belgrad hierher, um gemeinsam abzugehen. Doch auch die Novi Sader, die das Gelände nicht besuchen können, profitieren von den vielen Touris. Auf dem Hinweg machen knapp bekleidete Mädels auf ihre Rakija-Shots aufmerksam. Was auf dem Hinweg nicht verkauft wird, wird anscheinend selber getrunken, denn auf dem Rückweg sehen wir die gleichen Mädels todesbesoffen am Straßenrand liegen, die Schminke verschmiert und mit leeren Tablett - hihi. Außerdem lernen wir zwei weitere männliche Einheimische kennen und fragen: „Ah, you’re from here? You also work at the Exit Festival?“ - „Yeah, we do!“ - “What are you working?” - “Selling!” - „What?“ - „Ecstasy and Speed, want some?“ Klar, das ist ja auch sowas wie Arbeit, stammeln wir und wollen uns schnell verdrücken. Unser holländischer Freund Dirk aber scheint freundlich sein zu wollen, anders können wir uns jedenfalls nicht erklären, warum er fragt: “Aber sollen wir den anderen vielleicht etwas mitbringen?” Schließlich schaffen wir es doch, Dirk zu packen und Richtung Donaubeach zu zerren, wo um Punkt 04:20 Uhr die Sonne aufgeht und die ganze Stadt in ein lila-rotes Licht getaucht wird. Kitsch pur, aber genau das Richtige nach einer durchgetanzten Nacht. Wir scheinen nicht als einzige vom Kitsch überwältigt, denn überall liegen knutschende Pärchen. Ahh.. deswegen die vielen Werbekondome.. alternativ auch oft gesehen: aufblasen und durch die tosende Konzertmenge schicken! Diese Paare hier waren hoffentlich schlau genug, sie nicht aufzublasen… aber so genau wollen wir das gar nicht wissen und hauen uns in unseren Kojen.

 

Hangover IV

Und genau diese Leute finden wir heute Morgen am Strand wieder. „Sunkissed“ sehen sie aus! Knallrot gebraten und von ihren schadenfreudigen Kumpels ordentlich verunstaltet: mit Edding bemalt, die Fingernägel lackiert oder für – besonders kreativ – Langzeitschäden mit Hilfe eines Schniedel-Sonnencremekunstwerks auf dem Rücken für einen Sonnenbrand der etwas anderen Art gesorgt. Heute müssen wir nichts rekonstruieren. Der Vorabend schwebt uns noch völlig klar vor Augen: Wir haben den Hollis und Ozzys folgendes Lied beigebracht: „Nein man, ich will noch nicht gehen! Lass uns noch ein bisschen tanzen! Komm schon Alter ist doch noch nicht zu spät!“ Ein albernes Techno-Lied, das alles über die vergangenen vier Tage aussagt: Wir wollen bleiben, mit unseren super netten neuen Festival-Freunden tanzen, bitte bitte, ist doch noch nicht zu spät, vier Tage können doch nicht wie im Flug vorbei gerauscht sein, oder? Doch wir geben uns zufrieden und stellen glücklich fest, dass unser Novi Hunger voll und ganz gestillt ist und wir Novi Satt gegessen jetzt schweren Herzens weiterreisen müssen …

 

P.S.: Ok, wir kommen nicht weit. Im bezaubernd schönen Stadtzentrum lassen wir uns in einem Apartment „Bela Lada“ nieder und lassen die letzten Tage noch einmal richtig Revue passieren – wäre doch zu schade drum :) Und klar partypeople, unser Date steht: Karneval gibt’s ne fette Reunion! 

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Balkan Checklist

 

Jetzt sind wir schon ein ganzes Weilchen im Balkan unterwegs, Zeit für eine Checkliste finden wir. Hier die Klischees:

  1. Modern oder Kleinstadtcharme?
  2. Gastfreundschaft wird GROß geschrieben
  3. Vegetarier – was ist das? Kann man das essen?
  4. Haste mal ne Mark? / Kriminalität
  5. Schlechte Straßenverhältnisse
  6. Lada Niva an jeder Straßenecke

 

1. Modern oder Kleinstadtcharme?

Altstadt statt Stadt – das gilt auf jeden Fall für Sarajevo. Alladin in town! Öllampen beleuchten die steinigen Gässchen, alles ist romantisch verwinkelt. Die Innenstadt von Sarajevo ist keine moderne Großstadt, wie man das von Hauptstädten ja irgendwie erwartet. Sie ist little Istanbul! Besonders das muslimische Viertel „Basčarsija“. Hier wird – klar – kein Schweinefleisch gegessen und in den meisten Lokalen gibt’s keinen Alk (Sauerei!), dafür wird en masse pechschwarzer Kaffee serviert, der Ungeübte locker bis zum Morgengrauen wachhält. Dazu gibt’s soft Sweets, die einen zuckersüßen Vorgeschmack auf die Türkei bieten. Sarajevo ist so klein, dass es einem lebenden Museum gleicht, und das dennoch von einer Moschee, über orthodoxe, christliche Kirchen und die Ecke, die durch das Attentat auf Franz Ferdinand den ersten Weltkrieg auslöste, alles zu bieten hat! Wie „Großstadt untypisch“ diese Stadt ist, zeigt sich auch daran: das goldene M sucht man hier vergebens! Doch die baldige Mc Donald’s Eröffnung wird bereits auf 1001 Plakat groß angekündigt ;) Witzig daran: Hier kann man mit dem Wort „Fast Food“ anscheinend noch richtig Werbung machen… bei uns wurde der arme Ronald ja mittlerweile in den wohlverdienten Ruhestand geschickt und das böse Wort „Fast Food“ durch „Aloe Vera“, „Fitness“ und „Bio“ ersetzt?!?!

Auf Belgrad trifft das Klischee „unberührte Kleinstadt“ ja mal so gar nicht zu. Belgrad kann echt locker als Großstadtmetropole mithalten und wird schon als „new New York“ gehandelt! Hyper moderne Restaurants/Shops/Nightlife. Der mega positive Großstadt-Eindruck geht allerdings komplett flöten, als wir Tickets fürs Exit Festival kaufen wollen. Fälschlicher Weise stellen wir uns am Ticketsale in der Innenstadt an – wie konnten wir sie da nur vermuten? Dort erfahren wir, dass „Converse“ und die „Erste Bank“ stattdessen die Tickets verkaufen. Aber auch nicht in den Filialen in der Innenstadt, sondern außerhalb und den Studenten-Rabatt gibt’s nur in der Shoppingmall auf der anderen Flussseite. Hätt man auch selber drauf kommen können .. nicht… aber die super hilfsbereiten Belgrader führen einen liebenswert durch den Großstadtdschungel. Und siehe da, sechs Stunden später haben wir „schon“ die Karten!

 

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2. Gastfreundschaft wird GROß geschrieben

Und wie! Ein wunderschönes Klischee, das sich immer wieder bestätigt. Egal, wo wir hinkommen, uns wird Turkish Coffee oder Sliwowitz angeboten. Und wir nehmen dankend an ;) Darüber hinaus werden wir immer wieder reich beschenkt. Kurz vor Belgrad nächtigen wir bei dem 50-jährigen Nebojsha und seiner Tante. Prompt lädt er uns zu Kaffee und Sliwowitz ein und erklärt uns anhand einer Karte in gutem Englisch alles über Serbiens Geschichte. Seine Tante kommentiert fleißig – auf Serbisch. Wir nicken freundlich, dabei schimpft sie vielleicht gerade auf die Scheiß-Nato-Deutschen, die Belgrad des „lieben Frieden willens“ bombardierten. Langsam sickert durch, dass wir Deutschen deswegen nicht den allerbesten Ruf in Serbien haben – das war in Bosnien ja ganz anders.. da hat man uns genau deswegen so gemocht. Trotzdem fühlen wir uns wohl bei Nebojsha, denn er zumindest ist bekennender Deutschland-Fan: Adidas Sportanzug, alter Mercedes und deutscher Schäferhund. Und auch seine Tante ist uns zum Glück wohl gesonnen. Das beweist sie, indem sie kurz in ihrem Garten verschwindet und mit reichlich Bio-Food zurückkehrt: Gurken, Zwiebeln, Marillen und frisch gepresster Beerensaft – alles aus dem Eigenanbau, alles für uns. Wie sind gerührt! Dabei müssten WIR eigentlich SIE beschenken, denn wir bekommen mit, wie der Postbote die monatliche Rente in bar überbringt. Neugierig fragen wir nach der Höhe. „30 Euro!“ Unfassbar! Zum Abschied wäscht unser Gastvater noch den Bruno („So ungewaschen können wir uns mit dem nicht in der großen Stadt sehen lassen, findet er in ungewohnt deutscher Manier) und gibt uns seine Nummer - egal wo wir sind (ob Mazedonien, Montenegro oder im Kosovo – an Albanien sollen wir uns lieber irgendwie vorbeischlängeln, nur Verbrecher dort, meint er ;)), wir sollen nicht „shy“ sein und ihn anrufen - JEDERZEIT! Sein Angebot besiegelt er mit einer Flasche selbst gebrannten Sliwowitz – what else? Von so viel Gastfreundschaft überwältigt sitzen wir noch ein ganzes Weilchen am von uns prachtvoll gedeckten Frühstückstisch, der unserer Meinung nach alles zu bieten hat: aufgeschnittene Tomaten, zwei Sorten Käse, Spiegelei, Honig und Marmelade. Doch Nebojshas Tante scheint sich an irgendetwas zu stören. Bestürzt fällt ihr auf „Die haben das Fleisch vergessen!“

 

3. Vegetarier – was ist das? Kann man das essen?

Vegetarische Gerichte gibt es in Sarajevo schlichtweg nicht. Dagegen wimmelt’s nur so von Cevapcici-Variationen. Und weil es so lecker ist, gibt’s die meisten Läden gleich 2 oder 3-mal und die heißen origineller Weise „Hodzic 3“ oder „Zeljo 1“. Sogar die Briefmarken werden vom N° 1 Nationalgericht geziert! Die altbekannte „weak vegetable, rich meat“ – Balkanthese wird also einmal mehr bestätigt. Und unser bosnischer Vermieter setzt noch einen oben drauf. Als wir ihn fragen, ob er bereits von dem erst kürzlich eröffneten Fusionfood-Restaurant gehört hätte, meint er nur: „Yes but I beg you not do go there – they only sell really strange food – bad stomach, you know? But I know a nice place for you – best cevapcici in town! Zeljo 2!“ Haha.. In der Pizzeria nebenan gibt’s zwar kein Cevapcici on top – dafür aber nur eine Sorte mit rohem Schinken. Margarita führen sie leider nicht. Ist klar, wer mag auch schon Pizza Margarita und Vegetarier überhaupt? Strange diese Leute!

 

4. Haste mal ne (konvertible) Mark? / Kriminalität

Strange finden wir hier dagegen die vielen Bettler – meistens trauriger Weise in Form von kleinen Kindern. Als wir in Sarajevo einfahren, erfahren wir wirklich zum ersten Mal die so oft erwähnte Balkan-Kriminalität. Auf einer vierspurigen Straße kommt ein kleiner süßer, etwa 7-jähriger Junge auf uns zu gerannt und reißt ganz unverblümt die Autotür auf. Hastig versucht er alles zu greifen, was er kriegen kann. Aber da Thomas selbst das Thermometer diebstahlsicher verkabelt hat, geht der Kleine leer aus. Für die, die es nicht wissen: Bruno verfügt über ein Felgenschloss, ein Dachzeltschloss, ein Lenkradschloss UND eine eigens eingebaute Alarmanlage, die zu den unmöglichsten Zeiten anspringt. Zu den bettelnden Kindern kommen unzählige streunende Hunde und Katzen, die teilweise ganz schön abgekämpft aussehen, aber Menschen weder scheuen, noch wegbeißen. Manchmal liegen sie auch einfach ganz ungeniert im Weg an einer belebten grünen Ampelphase – wenn man so darüber nachdenkt, liegen die Hundis eigentlich immer im Weg und strahlen einen so gar nicht schuldbewusst freundlich schwanzwedelnd an. Zum Knuddeln (wenn man keine Flöhe scheut).

 

5. Schlechte Straßenverhältnisse

Ok, in Sarajevo wird viel gebettelt.. aber vielleicht ist das in Belgrad ja ganz anders. Aber da müssen wir ja erst einmal hinkommen. Von Sarajevo nach Belgrad. Zur Erinnerungen: Das eine ist die Hauptstadt von Bosnien, das andere die Hauptstadt von Serbien… Das kann man leicht vergessen, wenn man die einzige Verbindung zwischen den beiden Hauptstädten am eigenen Leib erfährt. Man, bin ich froh, dass wir nicht mit meinem ex-tiefer-gelegten-4er- Golf unterwegs sind. Gut, vielleicht sind wir an einer Ecke auch falsch abgebogen, aber wer hätte ahnen können, dass sich dieser Schlenker gleich zu einer Geisterfahrt über Stock und Stein durch verlassene Städtchen entpuppt. An einer Gabelung liegen auf einmal nur noch zwei Wanderwege vor uns. Zu unserem Glück erscheinen wie Geister, die wir riefen, drei ältere Herren, die uns freundlich den Weg in die richtige Richtung „Visegrad“ weisen: „Visegrad - 16 km da lang. Gut mit viele Tunnel!“. Ei ei ei und die sind nix für Klaustrophobiker! Holprige Straßen durch einfach durchbohrte Felslöcher (mit viel Phantasie auch als Tunnel zu erkennen). Selbst wenn ich laut schreien wollte, wir sind hier so fernab vom Schuss, hier würde mich keiner hören… so hoffe ich im Stillen, dass uns in diesem Gruselkabinett keine Geisterfahrer überraschen.

 

6. Lada Niva an jeder Straßenecke

Dank Bruno meistern wir die gruselige Fahrt aber mit Bravour. Kein Wunder, dass die Karre hier der Volkswagen des Balkans ist! Ein seit Jahrzehnten unverändertes Auto hat sich hier eben – was soll man sagen – als gut bewährt. Oder noch besser: Die Osteuropäer wissen eben, worauf sie bauen können ;)

 

Aber Schluss jetzt mit den vielen Klischees…

 

Ok, einen hab‘ ich noch: trashiger Balkanpop is alive?! Aber sowas von! Egal ob im modernen Cafe, in der Disse, bei Zara.. aus allen Lautsprechern drönen die 80s! Passend dazu gibt’s an jeder Ecke salziges Popcorn zu kaufen. Jetzt habt ihr eine ungefähre Vorstellung, wie es im Balkan aussieht: Zu schallender 80s Musik düsen Landei und Großstadtgöre im Lada über unpräparierte Straßen und verteilen großzügig Popcorn an bettelnde Straßenhunde ;) Denkt ihr das jetzt wirklich? Typisch Deutsch dieses Schubladendenken!!!

 

PS: neue Foddos online!

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Bosnien <3 – egovina

 

Visitors heartly welcome!

Im Lonely Planet steht: „Imagine a backpacker’s wishlist: old stuff, groovy nightclubs, rafting, canoying, and climbing for thrill-junkies and a country that shakes their hand warmly! Visitors find a country with such a vitality that’s infectious!” Was? Bosnien & Herzegowina? Wirklich?

Wow, diese Messlatte ist echt hoch – und trotzdem leicht zu übersehen. Resultat: Beule. Aber dazu später mehr ;)

Wir sind aufgeregt wie kleine Kinder, als wir in Bosnien & Herzegowina einfahren. Die erste Lonely Planet (LP)-Prognose ist schnell bestätigt: Thrill-Junkies kommen inmitten von saftig grünen Bergen und türkisfarbenen Flüssen voll auf ihre Kosten. Mitten in dieser wunderschönen Landschaft: unverputzte, aber blumenverzierten Neubauten, aber auch von Schüssen durchlöcherte Häuser und halb bewohnte Kriegsruinen. Komischerweise ist der erste Schock schnell verdaut, denn- Vorhersage Nummer zwei - uns winken amüsierte Menschen (vielleicht liegt’s an der Kombi gewohntes Auto, ungewohntes Nummernschild).

Bosnien, auch ein Paradies für Nostalgiker! Wir speisen wie Könige zu – hört, hört - DM-Preisen! Und das über blau-grünem Wasser. Heute kann uns der „Teuro“ gestohlen bleiben – hoffentlich morgen auch noch, denn da kommt Bruno in die Werkstatt. In eine Lada-Werkstatt, wie sich herausstellt. Der Meister kann einfach nicht glauben, dass wir Lada Niva fahren, obwohl wir aus dem BMW-Land kommen. Er zeigt uns das neue Niva-Modell (neue Stoßdämpfer, Temperaturanzeige und Rückspiegel), der in seinem Hinterhof steht: „Guckt ihr! Neuer Lada.. alte Probleme!“. Es ist klar, was jetzt kommt. Wir kriegen wieder etwas geschenkt – diesmal selbst gebrannten Schnaps (Sliwowitz…). Während Thomas also den guten Tropfen kostet, ich meiner Haarfarbe alle Ehre mache und mir die Fingernägel in der Werkstatt lackiere, wird Bruno wieder auf Vordermann gebracht – für schlappe 30€, inklusive Ersatzteil und Wegbeschreibung zu den sechs weiteren bosnischen Lada-Werkstätten („Man weiß ja nie“).

Wir fahren weiter gen Mostar… aber das ist zweitrangig, denn der Weg ist das Ziel. Wir wollen mehr von der grandiosen Landschaft! Den nötigen Sprit bekommen wir an der Tankstelle. Thomas will wissen: „Can we pay with credit card?“ Der etwa gleichaltrige Tankwart antwortet im Krefelder Slang: „Man Jung, sprich doch Deutsch, damit der Rest der Welt dich auch versteht!“. Wir können nicht mehr vor Lachen. Als er Köln als die schönste Stadt Deutschlands betitelt, werden wir Freunde :)

Kurz danach sind wir in Kljuc am Ziel unserer Träume. Eine kleine Bar an einem wunderschönen Fluss. Wir fragen, ob wir eine Nacht auf dem Parkplatz bleiben können. „Kein Problem, kostet allerdings nichts!“, antwortet der Barbesitzer mal wieder in perfektem Deutsch. Nicht soo schlimm, finden wir ;) Der Platz ist eigentlich eine Rafting Anlage. Der freundliche Platzwart weist uns ein… und während die Jungs Männertalk halten, lenke ich den Wagen kurzerhand fröhlich gackernd an den Strommast. Messlatte übersehen! Bäm! Nervös versuche ich von der Stelle zu kommen, nix geht mehr. Ich schlage mir die frisch lackierten Hände vors Gesicht. Das war’s! Doch Bruno kommt mit nem blauen Augen an der Stoßstange und ich mit dem lauten Gelächter der Männerrunde davon…

Von wegen! Denn kurz darauf will uns der Bürgermeister von Kljuc persönlich sprechen! Oh nein! Der ist sicher sauer, weil ich seinen Strommast belästigt habe! Wieder falsch. Ich hab wohl vergessen, dass ich in einem Land voller „vitality“ bin. Der Bürgermeister stellt sich uns – im Freizeitlook! – mit seinem Vornamen „Osmann“ vor. Er freut sich so sehr, dass wir in seinem kleinen Königreich sind, dass er uns das große Königreich, den Wohnsitz des letzten bosnischen Königs, zeigen will. Um 09:00 Uhr früh des kommenden Tages sollen wir da sein, dann werden uns seine Mitarbeiter eine persönliche Sight-Seeing-Tour geben. Und damit nicht genug. Das nächste Mal sollen wir unsere vier besten Freunde einpacken und uns von ihm zu einer Raftingtour einladen lassen. Zum Abschied lässt er noch ein Foto von sich, Thomas und mir vor unserem Auto machen. Wir sind geflasht und schlafen zu einem Glühwürmchen-Disko-Blitzlich-Konzert ein. Haben wir etwa alles nur geträumt?

Die Sightseeing Tour ist viel zu früh am Morgen und trotzdem kommen wir aus dem Staunen nicht mehr heraus: die Burg ist voll restauriert und die Mitarbeiter lustig, auch wenn sie kein Wort Englisch oder Deutsch sprechen. Sie zeigen uns eine atemberaubende Landschaft und den angeblichen Fußabdruck des Königs Stepjan Tomasovic – eine Felsmulde, die auf einen Bigfoot (in einem Land vor unsere Zeit) schließen lässt.

Auf schnellen Sohlen eilen auch wir wieder den Berg herunter. Zeit, endlich zu frühstücken. Zum Brunch gesellt sich unser Platzwart zu uns. Zum ersten Mal bekommen wir Schauriges zu hören. Bisher sind alle Bosnier, mit denen wir gesprochen haben, einst geflohen und in Deutschland, England, Amerika & Co untergekommen. Izet nicht. Er hat als 13-Jähriger seine Stadt verteidigt und mit ansehen müssen, wie seine Eltern und seine Schwester von Serben erschossen wurden. Dazu weint der Baum über uns, er verliert Wasser – das alles ist so surreal wie die Lebensgeschichte von Izet. Trotzdem sei er ein fröhlicher Mensch, ist froh, dass das alles Vergangenheit ist, hegt keinen Groll und ist dankbar für sein schönes Leben und seinen tollen Job: „Herz stabil!“, sagt er. Er ist stolz, dass so viele Urlauber nach Kljuc kommen, es so schön finden und er darüber reden kann.

Wir umarmen uns herzlich zum Abschied und fahren weiter durch noch schönere Gefilde nach Mostar, was so viel wie Brücke heißt - aha, wir kommen dem „old stuff“ immer näher. Und der hat’s in sich. Die ganze Stadt ist mit Kieselsteinen gepflastert, Bars und Restaurants befinden sich in Steinhöhlen (weitere Prognose: groovy nightclubs!). Magie schwebt in der Luft – obwohl ich zunächst nicht sicher bin, ob’s nicht doch am Kreislauf liegt. Denn draußen ist es noch heißer, als in der Brunosauna. Meine Sinne scheinen völlig benebelt, als wir von der bestimmt 20 m hohen Brücke Leute springen sehen. Wir fragen einen, der es wissen muss, denn er hat die Brücke auf seinen Oberarm tätowiert. Früher, sagt er, war das Bezwingen der Brücke eine romantische Mutprobe. Erstens war man der Held unter den Kumpels und zweitens hat unten ein Kuss der Angebeteten gewartet. Das war wohl zu Markzeiten! Heute regiert auch hier der Teuro – Bares statt Romantik! Die Romantik holen wir uns aber an anderer Stelle zurück: In den zuckersüßen Restaurants am Hang über dem Fluss. Hier essen wir köstliche Cevapcicis mit bestem Blick auf „Stari Most“ (alte Brücke) und lauschen dem Gesang des Muezzin.

Und uns wird klar, was passiert ist: auch die letzte Prognose trifft zu – infectious – wir sind sowas von infiziert!

Und das obwohl wir bisher nicht einmal in der Hauptstadt Sarajewo waren ;)

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“Lada Niva? Comme ci comme ca!”

Jetzt schreiben wir gleich 2x mal, wer weiß, wann wir wieder Internet haben...

 

Ok ok wir geben’s zu, der Lada ist hier kein Exot mehr. Im Gegenteil! Hier weiß man, was man an solch einem Prachtexemplar hat. So wurden wir in einem unserer Domizils mit großen Augen gefragt: „Woher kommen?“ Wir: „Deutschland!“ Er – zusehends überrascht: „Ladaaaa Nivaaaa?“ Wir eingeschüchtert: „Ja!?“, woraufhin unser Gastvater bedauernd die Achseln zuckt und nur noch diese Worte für uns übrig hat: „Lada Niva… comme ci comme ca!“

 

Wie Recht er bekommen sollte…

Die Krker Brücke ist gesperrt, der einzige Weg, der aufs Festland führt. Und so müssen wir „schweren Herzens“ noch eine Nacht auf der Insel Land und Leute erkunden. Der nächste Autocamp: Njivice. Panik kurz nach Ankunft: Unser Bruno verliert Öl an der Achse. Zum Glück sind unsere österreichischen Nachbarn Automechaniker. Wir fragen nach, ihre Prognose: „Neue Achsmanschette! Ja, das sind halt die normalen Alterserscheinungen bei so einem Auto.“ Ob wir ihm erzählen sollen, dass unser Bruno ein Neuwagen ist? Gerade mal zwei Jahre alt? Frisch aus Russland importiert? Vielleichtkriegen wir ja wieder Brot etc. geschenkt? Ok, wir probieren’s… Alle lachen… Schnell unauffällig mitlachen, aber was ist jetzt mit den Geschenken?

 

Wie sich herausstellt ist geben SEELIGER denn nehmen. Denn gleich am nächsten Tag klopft der göttliche Freundeskreis an unsere Himmels-Dachzelt-Pforten (Anm. Freundeskreis: durch Händereichen und Meditieren wird positive Kraft erzeugt, die in gemeinsame Freizeitgestaltung mit einfließt). Sie haben sich aus ihrem Wagen ausgesperrt. Klar, wer einen Lada Niva hat, ist ADAC plus Mitglied. Ein Anruf und die hierzulande weißen Engel sind binnen einer Stunde da und öffnen die Kofferraumtür einfach mit einem „Ersatzschlüssel“. Die einen freut’s, unsereins ist beunruhigt…

Trotzdem, unsere neuen Freunde veranlassen uns zu bleiben. Das Coole, alle deutschen Himmelsrichtungen sind vertreten, vor allem eine bringt uns zum Schmunzeln. Ratespiel: knallenge türkisfarbene Speedo Badehose rudert auf pinker Luftmatratze gen FKK Strand, um schließlich alle Hüllen fallen zu lassen (wenigstens geht so das schmucke Höschen flöten). Das Lösungswort mit Chiffrenummer und frankierten Rückumschlag bitte an Kontakt senden ;)

1000x danke Jungs für die besinnlichen, lustigen und ereignisreichen Tage! Zum Glück konnten wir immer behaupten: „Keine Sorge! Wir haben einen Rettungsassistenten an Bord“: Füße von Widerhaken befreien und Schnittwunden kleiner Mädchen verarzten, für Thomas kein Problem! Yes he can!

 

Genug Leben gerettet und auf ins Landesinnere – zu den Plitvicer Seen. Ein Traum in Türkis (ähnlich wie der Speedo-Eierkneifer, nur ein bisschen schöner) Aber seht selbst!

 

Während ihr fleißig die Fotos anschaut, sind wir mitm Lada über alle Berge - in Bosnien eine Werkstatt ansteuern. Damit aus dem „comme ci comme ca“ kein „rien ne vas plus“ wird ;)

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Und wenn sie nicht an Geldmangel gestorben sind, dann leben sie noch heute… WIE IM MEERCHEN

O-M-G haben wir lange nicht mehr geschrieben. Das liegt wohl am magischen „Meerchen“ (oder Geldmangel ;)) Und ganz wirklich am mangelnden Internet… Aber von vorne:

 

Kaum weg aus Ljubljana, begegnen wir dem „Human Fish“ in Postojna (in den Bergen Sloweniens). Warum der „Human Fish“ heißt? Das wüssten wir auch mal gern, denn dieser kleine schnuckelige Nacktsalamander (!) hat keine Augen (was Menschen glaube ich haben?!), wohnt seit 5 Mio Jahren in einer Höhle (vielleicht wurde der Vergleich also noch zur Zeit der Höhlenmenschen gezogen?!) und kann fünf Jahre ohne Nahrung auskommen (spätestens da mischt auch Thomas sich ein: „Das könnten wir nie!“). Name widerlegt und nix wie weg vom „Monster Fish“!

 

Und weiter zur slowenischen Küste, die stolze 15 km misst ;) Warum die so kurz ist? Oben und unten befinden sich Italien und Kroatien! Bella Italia – Trieste – also quasi auf dem Weg! Bella regna Italia wie sich herausstellt. Und so genießen wir „la deutsche Vita“ im plötzlich strömenden Regen und Blitzgewitter. ABER: wir sind da gewesen und die Pizza war leeeecker – e basta!

 

Schnell zurück nach Slowenien, ab nach Piran und hoffen, dass das Wetter dort besser ist. Nö! Also einigen wir uns auf eine Appartmentübernachtung. Doch statt des erhofften Meerblicks ist das einzige Fenster liebevoll mit so viel Efeu verschnörkelt, dass sich ein Meer dahinter nur erahnen lässt. Schade! Dafür wohnen wir ab sofort bei der entzückenden Omi von den „Golden Girls“. Aus riesigen Brillengläsern schielt sie uns an und fragt, ob sie Wein und Plätzchen servieren darf (im Preis inkl.!). Na klade! Obendrauf gibt’s noch ne selbst gemachte Marmelade (mit Selbstporträt-Etikett) und nebenbei erzählt sie uns von den Pokalen ihrer Enkel – zumindest glauben wir das, denn Albina spricht „nur halb gut deutsch“ - wie sie selber sagt - stattdessen ist nur jedes etwa 15. Wort Deutsch - denken wir. Trotzdem verstehen wir uns mit Händen und Füßen und fühlen uns schon fast wie zu Hause bei Mama – vor allem weil sie unsere Wäsche wäscht (umsonst!) ;)

 

Trotzdem, wir müssen weiter, denn wir haben – man höre und staune – gebucht. Denn Thomas wird 30! Juchei! Für diesen Anlass haben wir keine Kosten und Mühen gescheut und die Reisekasse ordentlich bimmeln lassen. Es geht nach Valun auf Cres, eine Insel in Kroatien und kostet stolze 50 Euro die Nacht. Heißt für uns: Bloß alles einhamstern, was das kostenfreie Frühstücksbuffet zu bieten hat: Marmelade, Nutella, Pastete und Obst, denn schlechtere Zeiten könnten und werden folgen. Das Zimmer ist jeden Cent wert – mit einem Balkon, der fast übers Meer hängt, Kühlschrank zum Sekt kalt stellen und einem unglaublich leckeren Restaurant, das vorzügliche Frutti die Mare auftischt (Anm: tagsüber angeln die Kellner, abends servieren sie – kein Witz!). Die Geschenke teilt Thomas sich in abends, morgens und am nächsten Abend ein (Nerv! ;)), dafür ist die Freude umso größer, als endlich das FREUNDEBUCH dran ist! Folgendes soll ich euch vom Geburtstagserwachsenen ausrichten: „Ein dickes H-E-G-D-L an alle Kindergartenfreunde!“

 

Auf zwei sündhaft teure Tage müssen günstigere folgen. Der Beginn einer neuen Ära: die Nullrunden. Heißt 0 (!) Euro für 2 Tage. Klar, dass das nur illegal geht… verbündete Rentner sind schnell gefunden! Mittlerweile sind wir in Cres und diskutieren mit einem österreichischen und schweizerischen älteren Pärchen über den Parkplatz mit Meerblick, der als improvisiertes Schlafgemach herhalten soll. Den Ösis wird die Sache zu heiß, sie hauen kurz vor Sonnenuntergang ab. Die Schweizer besiegeln unsere Mutprobe (immerhin sind wir Neulinge im Wildcampen!) mit: „Wenn ihr bleibt, bleiben wir auch!“. Gesagt getan. Belohnt werden wir mit der Hälfte ihres Brotes. Anscheinend haben wir einmal mehr Mitleid erregt (s. Picknick Ljubljana). Doch klar, es kommt, was kommen musste: Mitten in der Nacht werden wir um 01:45 Uhr wach. Die Schweizer werden von drei Polizisten ermahnt, schleunigst das Weite zu suchen. Mein Herz pocht bis zum Hals, andererseits: UNS persönlich hat ja keiner weggeschickt. Sind der Polizei wohl nicht aufgefallen – oder war es doch mal wieder Mitleid?! ;)

Als wir einer Einheimischen und ihren Buddhakindern (die meisten Kinder scheinen wohl die „low vegetable, rich meat" Geschichte nicht so gut zu verdauen…) davon erzählen, nimmt sie uns die letzten Skrupel: „Hier Dorf, kenne jede Polizei, ihr sicher!“ Allet klärchen, wir bleiben - alles im Sinne der zweiten Runde Null! Heißt: ein zweites Mal Reste-Essen mit Meerblick bei Sonnenuntergang und heimlich duschen - im Yachtclub.

Die Mädchentoiletten sind offen, Thomas muss sich über die Clubkarte des Vorgängers einschleusen. Und diese Chance nutzt er: Schnell die ganze Hand voller Lotion aus dem Seifenspender.. ach doch noch mal aufs Klo… und die Taschen mit Toilettenpapier vollstopfen (statt des vergessenen Handtuchs!) Nichtsahnend warte ich draußen, bis sich die Zauberkugel öffnet: Heraus kommt ein gerupftes Hähnchen - duftend, aber voller Klopapierfetzchen. Unauffällig! Schnell auf die Edelräder schwingen (Yachtbesitzer cruisen auf namenhaften Mountainbikes durch die Anlage!) und noch unauffälliger abhauen.

 

Nächste Station: Krk (ein lieblicher kroatischer Inselname jagt den nächsten ;)). Auf der Fähre gleich noch ne nette und inforeiche, kroatische „oben ohne Männerclique“ getroffen, die uns immer wieder hupend und winkend begegnen. Hach, wie schee… Mit 20 Euro Fährenüberfahrt ist eine weitere Nullrunde aber echt nicht zu machen. Die Nacht wollen wir trotzdem wieder einsparen (denn: gegen all meine Erwartungen kosten auch Campingplätze mindestens 20 Euro die Nacht!!!). Das Lustige: egal wo wir hinfahren, überall hupen uns andere Autos an, die uns zuvor irgendwo „gesehen“ haben. Dieses Mal: die Ösis, die alten Schisser! Doch sie machen‘s wieder gut, indem sie uns ein romantisches Plätzchen Erde verraten (inkl. "Campen verboten" Schild). Gleich um die Ecke in Vrbnik (Name!): einsame Bucht, Vino & lecker Fisch. Dort habe angeblich keiner etwas gegen das Wildcampen, wir sollten nur den Kellner fragen. Mittlerweile gab‘s dort aber anscheinend Schichtwechsel. Denn dieser Kellner meint: „Campen verboten!“. Als wir die zweite Weinkaraffe deshalb abbestellten wollen, ändert er seine Meinung: „Eine Nacht sicher ok.“

 

Puh, auch diese Nacht: geschafft! Experiment erfolgreich. Doch ab jetzt heißt es wieder genießen… diese Nullrunden... einfach zuuu aufregend!

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30 !!! - uns fehlt nur vom Balkon, die Aussicht op d'r Dom !!!

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L - JUBEL -JANA

Ein Hoch auf Ljubljana, ne  Mischung aus Maastricht und Venedig!

 

Lebendig und modern (siehe Celia Hostel http://www.souhostel.com/hostel - ehemalige Gefängniszellen!!!) und genau in dieser lieblichen Hood, geht‘s auch nachts partymäßig total ab... Allerdings nicht nur für uns Menschen ;) Beispiel: dass Gefängnisinsassen und Mäuse „best friends“ sind, wissen wir ja spätestens seit "The Green Mile" und so kam es, dass die Mäuschen da so mitfeiern wollten, dass Thomas versehentlich auf eine gestept ist, die hat nur böse gequiekt, es aber nicht zum Anlass genommen, die Party zu verlassen;) Ljubljana = ein Multikulti Völkchen!

 

"Hier geht immer was" haben wir uns dort sagen lassen. Aber hallo! Galerien, Art Cinemas, stylische Cafes, Schaukeln, die von den Bäumen hängen... da kommt man gar nicht hinterher. Will man auch gar nicht. Es lieber ruhig angehen lassen, am schönsten Plätzchen ever: an der "Ljubljanica", dem romantischen Fluss, der sich durch die Altstadt zieht. Mit Campingkocher, Antipasti (aka Reste-Essen) und ner Pulle Rotwein haben wir es uns mit den vielen Einheimischen am Ufer gemütlich gemacht - ganz zur Freude der Fluss-Cruiser.. denn auf einmal hält ein Boot mit ca. 20 hungrigen Leuten neben uns.. doch als sie die „Anti-Reste-Pasti“ gesehen haben, haben sie wohl eher Mitleid bekommen und uns prompt ne Flasche Cava und geräucherten russischen Käse geschenkt.. nach Bussis, Winken und Abschiedsfotos gings dann für die wilde Meute weiter. Wir lieben die Slowenen!

 

In unserem Liebestaumel haben wir dann auch gleich mal die „Schlösserbrücke“ beschmückt. Die Kölner werden es von der Hohenzollernbrücke kennen, aber ums kurz zu machen: Ein Vorhängeschloss an die Brücke clippen, Schlüssel in den Fluss werfen und „forever love“ schwören. So habe ich es zumindest auch einem etwa 16-Jährigen erklärt, der wissen wollte, was es mit den Schlössern auf sich hat. Der verstand sofort und erwiderte: „So: forever fucked up?!“

 

Und wenn man denkt, der ganze Ljubljana-Aufenthalt ist nicht mehr zu toppen, kommen auch noch Peter & Johanna aus München um die Ecke!!! Ljubljana ist nur knapp 4 Stunden von München entfernt! War drauf und dran, mich mit in die Karre zu hocken und kurz mal „dahoam“ hallo zu sagen ;) Danke euch beiden fürs tolle Wochenende!!! Zum Heimwehkriegen!

 

Jetzt geht’s aber weiter an die kroatische Küste – jippie! 

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Vom Ljubljana Streetstyle Blogger entdeckt haha

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Zagreb - WIR SIND DIE COOLSTEN WENN WIR CRUISEN

 

jo jo jo!

 

Da sag noch mal einer Klappräder seien etwas für Omis & Opis! Von wegen! Hier (in Kroatien und Slowenien) der letzte chic und für uns Modeopfer ein 1a Grund, sich auch so ein "Pony" anzuschaffen!

Nix wie hin auf den riiiesigen Sonntags-Flohmarkt von Zagreb... in Berlin würde man sich um so manch eingestaubte Antiquität dort boxen! Da gibts alles zu Spottpreisen! Genauso wie Bier und Riesenhamburger für insgesamt 2€ (fatal!). Die Ostblöcker mögens ja sowieso auch irgendwie nur fettig (und nein, Palatschinken gefüllt mit Spinat & Ziegenkäse ist nicht gesund!!! ;)). Im Lonely Planet steht zb ganz Osteuropa sei "weak in Vegetables & strong in MEAT" - und nix Bio hier! T-Rex hätte seine wahre Freude am Balkan - wo kommt'n der eigentlich her ;) ?

Jedenfalls sind wir jetzt stolze Besitzer von WENDY (my Pony: tuerkis/pink) und BLUE BEAUTY (blau! Wer hätt's gedacht?!). Das wurde erstmal mit selbst hergestellten Wodka vom "staff" des Hostels feuchtföhlich begossen. So dolle, dass der Hostelmitarbeiter seine Gäste nicht mehr empfangen konnte und  stattdessenkomplett verriegelt im Keller so fest eingeratzt ist, dass Thomas kurzerhand durchs Fenster einbrechen und die Backpacker empfangen musste... Alternativjob?

Auch erwähnenswert: das "Museum of broken relationships". Nennen wir sie mal "Opfer" aus der ganzen Welt haben dem Museum einen Gegenstand gespendet, der sie mit dem Ex verbindet (bis dass der Tod sie scheidet?!). Was sich da tummelte - ohweiha - vom Dildo, über Strapse, zerbrochene Scheibe, Stofftier, Musikvideo, Hochzeitskleid und und und, jeweils mit einer exklusiven Schlussmachstory versehen - zum Lachen und Heulen - ein MUSS, wenn man in Zagreb ist!

Mal wieder eine toll Stadt - ganz vor allem wegen der super netten & unaufgefordert hilfsbereiten Bewohner (schwääärm!)

 

 

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Ballerton

Sir Henry on tour
Sir Henry on tour

Hey hey! Freunde der guten Laune!

 

Wir waren am Ballerton! Hehe Wir waren zwar noch außerhalb der Saison, aber wenn da die Hölle los ist, wird der BALATON zum BALLERMANN!!! Hach, dann genießt man doch lieber die Ruhe auf dem Campingplatz mit Seeblick in Siofok… die jäh unterbrochen wurde von Sir Henry, Josephine (2 Möpse) und Lulu! Und Thomas gleich erstmal den Klassiker – versehentlich – rausgehauen: „Solche Möpse habe ich noch nie gestreichelt!“ ;) Hatten jedenfalls bei Frauchen und Herrchen Elke & Harald einen tollen Abend und waren ganz traurig, als sie am nächsten Tag abreisten und wir ganz allein Wetter, Wasser und Sonnenuntergang erleben mussten! Also sind wir auch gleich weiter, nach Kezsthely, im Westen vom Plattensee.. auch noch menschenleer.. was man von der Tierwelt nicht gerade sagen kann! Umgeben von Froschquaken, Kuckuck Kuckuck, Frettchen, Igeln und… Kakerlaken :( dachte, das würd noch n bisschen dauern, bis wir die treffen! So ne Kacke(lake!)

 

Die Weiterfahrt macht auf jeden Fall unserer Route - „ein wirrer Zickzack durch den Ostblock“ - alle Ehre ;) Sind nämlich gestern nach Zagreb gedüst (cool hier! Sehr freundlich alle und witzige Hostelbewohner, inklusive selbst hergestellter Vodka und Schädel heute!), fahren die Tage weiter nach Ljubljana und dann geht’s wieder runter, zurück nach Kroatien und ab an die Küste. Olé… ach ne, das ist Spanien oder? Also doch lieber zum Ballermann?!?! ;)

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never ending Budapest

Badewanne
Badewanne

Budapest hat uns! Wir kommen einfach nicht weg ;)

Der zentrale Campingplatz HALLER ist der HAMMER - klein, aber fein, sauber und vor allem: leise - was an den etwas betagteren Camping-Mates liegen könnte ;) (Omis und Opis und der Thermomix aus D-land, France & Holland)

Ansonsten ist die Stadt wie ein großes Festival. Am besten das Sightseeing gleich am ersten Tag abhaken (obwohl Buda echt unglaublich schön ist!!!) und dann ab ins Getümmel:
der ERZSEBET TER gleicht abends einem riesigen Festival! Überall Leute, Musik und Alk ausm ABC Supermarkt (ein bisschen wie am Aachener Weiher ;)) / im SZECHENYI Heilbad (genauso wie Rudas und Gellert Bad) hängen jung und alt ab / und der Gang in die 2-stöckige Bar SZIMPLA gleicht einem Besuch im Art Museum (ich glaub, da haben wir bisher die meisten Bilder gemacht! Und Beate: leider wird das MUMUS grad rennoviert... aber in der Bar LOKAL nebenan haben wir trotzdem ein lecker Bier gezischt, merci! oder: "EGEZSEGEDRE" - jaaa, das heißt "Prost"! Bis man das ausgesprochen hat, ist dasBier schon weg-ge-ext! ;))

Überhaupt sind hier jeden Tag gleich mehrere Festivals: Museumsfestival, Mastgänsefestival (kein Scherz!!! mit den Stars von X-Faktor live on stage!), Designermarktfestival... "Das ganze Leben ist ein Spiel" Tolle Lebensphilosophie!

Hier bleiben wir noch bis Dienstag und verabschieden uns dann schwerenherzens gen BALATON - the Party must go on!

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Budapest

Piestany - Budapest: eigentlich nur 222 km laut google.maps Leider hat die Fahrt aufgrund einiger Verfahrer und Verkehr über 7 Stunden gedauert... das war anders geplant :-) Im Dunkeln und völlig fertig sind wir dann ins erstbeste Hostel eingecheckt. Gestern sind wir noch einmal umgezogen und wohnen jetzt im "Haller Camping im Herzen Budapests".

 

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Piestany

In Piestany, 'einem bedeutenden Kurort' der Slowakei war leider noch der Hund begraben... der Campingplatz war erst seit dieser Woche geöffnet, und wir waren die einzigen Gäste, das hat uns zwar einen 'Discount' von 70 Cent gebracht, leider mussten wir dafür aber auch in der Küche duschen. Hier gab es einen Duschkopf mit den Auswahlmöglichkeiten Kalt oder Eiskalt :-)

Die Besitzer und die anderen Piestanyaner waren seehr freundlich, wir wurden öfter angesprochen, schade, dass wir keinen verstanden haben.

Das Heilwasser, was uns von der Campingplatzfrau empfohlen wurde (smelly, but gooood for stomach) haben wir leider (oder besser zum Glück?) nicht gefunden. Lena dafür ein vierblättriges Kleeblatt :-)

 

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Eishockeywahnsinn in Bratislava

Nur eine Stunde vom Neusiedler See und schon sind wir in Bratislava. Wieder einmal im Hostel untergekommen, denn bei so einer Gewitterfront im Dachzelt fühlt man sich nicht wirklich wohl...

wir waren jetzt zwei Naechte hier und haben viel erlebt> Besonders schoen ists, dass an diesem Wochehende die Eishockey WM zuende ging und wir das Finale am Austragungsort sehen konnten...leider sind die Einheimischen nicht so entusiastisch wie wir damals waehernd des Sommermaerchens. In unserem Freudentaumel fuer Finnland wurde uns sogar von den Einheimischen gratuliert...

Dieses Wochenende war uebrigens auch noch das Slovakian Food Festival auf der Burg... wir hatten also alle Haende voll zu tun.

Jetzt fahren wir nach Piestiany, denn dort kommt mein Schwager Thomas her... wenn man schon mal Zeit hat und in der Naehe ist, sollte man sich so etwas ja nicht entgehen lassen :-)

 

 

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Neusiedler See / das Dachzelt wird eingeweiht ... und getauft

Heute Nacht war es soweit: wir haben zum ersten Mal nicht im Hostel oder bei lieben Freunden übernachtet, sondern im (von mir besonders) geliebten Dachzelt. Schade, dass es gerade heute dann zum ersten Mal seit zwei Wochen regenen musste...mit #Sturm# aber was soll man an einem Freitag, dem 13. sonst erwarten :-)

 

Der Neusiedler See hat sich dann aber doch von der besten Seite gezeigt: Mittelmeerfeeling direkt in Österreich und dazu jede Menge coole Kite-Surfer! Hier bleiben wir noch eine Nacht.

Danke Sarah fuer den erstklassigen Tipp!!!

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Wien

Wir sind in Wien bei Nona und Ronny auf der Couch untergekommen... und das schon seit Donnerstag. Die Zeit vergeht hier wie im Flug, daher müssen wir noch ein bisschen bleiben, bis es dann nach Bratislava weiter geht.

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Bärchen's WinterWonderLand


Zu früh gefreut!  Statt im Süden sind wir im WINTER WONDERLAND gelandet! Was als „Pocket-size Prague“ angepriesen wird, ist in Wirklichkeit wie im Eurodisney! Zuckersüß und künstlich - oder magic, wie die Einheimischen sagen! Aber bibberkalt. Also lieber mal ein Doppelzimmer gebucht, wegen Körperwärme und so... das Hostel 99 in den historischen Stadtmauern hat das wohl zu genau genommen und uns gleich mal das "Kamasutra" Zimmer gegeben - haha... Vielleicht sind ja Kameras installiert. Muss ich gleich mal schaun ;) Ansonsten hat man heut zum ersten Mal versucht, uns über den Tisch zu ziehen: Ein Croissaint für umgerechnet 6€! Myteriöser Geldwechsel-Deal im dunklen Gässchen... Aber wird sind ja Füchse! Mittlerweile riechen wir auch übrigens so!!! Wird also höchste  Zeit, dass wir nach Wien zu Nona (und ihrer Waschmaschine) kommen! Ansonsten haben wir heute zum ersten Mal intern gegessen: JEMÜSE! Denn, Lonely Planet Zitat: "The Czech kitchen is weak of vegetables!" Und das stimmt! Hab schon ganz vergessen, wie ne Paprika aussieht! T-Rex hat heut Pause! A guadn! Und ab nach Wien - baba!

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Wellness sei Dank

"Es schneit, Thomi!"
Kein Scherz! Es ist wirklich schweeeeine kalt.. Das Gute: Keinen einzigen Grund, das lange vorab gebuchte 4-Sterne-Golf(?!) Hotel zu verlassen, TV zu glotzen und sich im Spa verwöhnen zu lassen, wie das Globetrotter halt auch so machen!!!??? Z. b. Schoko-Teil-Massage vom Grabscher bis in die Poporitze ;) Während Thomas von zarten Frauenhänden heiße Steine auferlegt bekommt!!! Fensterplätze gabs dann schon ab Tag 2 und Müslis gibts für Kellner heimlich bar auf die Hand ;) Unvergesslich, aber toll! Vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass wir es jetzt sicher ganz lang nicht mehr so gut haben werden! Was macht man da? Schnell das halbe Frühstück in die Hosentaschen stopfen und Abfahrt! Ab nach "Cesky Krumlov" - hey, ab in den Süden.. der Sonne hinterher, hey yo was gehtn!!!

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Marienbad - Groupon sei dank :-)

Gestern sind wir über Stock und Stein (der Lada hat sich schon bewährt) hier nach Marienbad gedüst... so nah waren wir der Heimat schon lange nicht mehr und doch kreigt man hier schon nichts mehr von zu Hause mit... wir mussten aber noch einen Gutschein einlösen, den wir in der wilden Grouponzeit noch gekauft haben: "drei Tage Wellness im schönen Marienbad" oder so ähnlich heißt der... so sind wir also jetzt hier im ****Hotel und lassen uns ein paar Kuren verabreichen... das entspricht zwar nicht dem typischen globetrotten, aber was soll man machen ;-)

Morgen werden wir dann den 'Rückweg' antreten und uns in Richtung Cesky Krumlov aufmachen.

VG und schönene Wochenstart,

Thomas

 

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Plzeň

Eigentlich lohnt sich der Eintrag kaum, da wir morgen schon wieder weiter wollen, aber hier kommt er trotzdem, da wir ein wenig Zeit haben :-)

Wir sind in der Stadt des Bieres angekommen, in Pilsen. Umsorgt werden wir von einer herzallerliebsten Pilsenerin, die sich um ihre Gäste wie um Kinder kümmert :-) Eben wollte sie uns sogar einen Schirm mit zum Joggen geben...

Morgen werden wir uns noch das Urquellmuseum vor der Abreise ansehen, leider hat es heute schon geschlossen, sonst hätte das noch feucht fröhlich enden können...

 

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Praha

Praha... wir entfernen uns langsam aber sicher vom kapitalistischen Zentrum Europas... Starbucks und McDonalds sind hiern trotzdem groß.

Wir sind mittlerweile aus Deutschland raus und kommen der Welt ein bisschen näher :-) Zumindest fühlt es sich mittlerweile schon nach echtem Reisen an, obgleich wir gerade mal 150km gefahren sind. Da geht sicher noch was..

Heute haben wir erstmal den Lada an einen vermeintlich sicheren Platz gestellt und jetzt haben wir es uns in unserem neuen Hostel gemütlich gemacht.. wir leisten uns einen Doubleroom im "cheapest hostel of Prague" . Zitat Lena: wenn du im Bett liegst, weist du warum, steinhart...

So dann werden wir uns mal der Nachtruhe widmen und morgen machen wir die Karlsbrücke unsicher.

LG Thomas

 

etwas gelernt:

danke heißt-> deko-jou

 

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Dresden

Dresdenä
Dresdenä

Um dem Stress aus dem Weg zu gehen, haben wir uns hier in Dresden gleich darauf geeinigt, sofort zwei Nächte zu bleiben :-) Dass ist echter Luxusstress. Gestern haben wir meine alte Kolegin Silke von Roche getroffen und ein Eischen gegessen, heute haben  wir die obligatorische Sightseeingtour gemacht. Cool hier :-)

Heute Abend haben wir den einzigen Tisch im Kiosk gemietet, dazu guten Döner in Isanbulvorraussicht :-)

Morgen gehts dann nach Prag, so wie es ausschut.

VG und FROSTERN!

Thomas 

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Weimar

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17.04.2011 - Abfahrt

servus Köln
servus Köln



wIR HABen es geschafft! Am Sonntag um 15:30 sind wir dann endlich losgekommen... Eigentlich wollten wir ja schon am Samstag das Dachzelt bei Steffi und Ronny holen und dann losdüsen, aber dann ist uns doch die Abschiedsfeierlichkeit im Büro dazwischen gekommen :-)

 

Bistro No 2 ist eindeutig schuld.. Sonntag dann halt... aber wer ein Jahr hat, sollte nicht wegen einem Tag heulen :)

Wir sind jedenfalls nach FFM gefahren um Lenas alten Kumple Calli zu treffen, hier durften wir auch unsere erste Nacht der Reise verbringen :-)

 

Heute sind wir in Kölle und besuchen noch einmal die lieben Verwandten...wir schreiben dann mal besser, wenns echt los geht :-)

 

 

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Sack und Pack - Umzug
Sack und Pack - Umzug

31.03.2011 - der näschte Schritt ist getan: unsere Wohnung ist untervermietet an Stani und Olimpia! Wir sind auf jeden Fall schon einmal vogelfrei.

Mein Job muss allerdings noch bis zum 15.April warten, solange dürfen wir bei Max bleiben! Danke.

Morgen abend geht dann die Abschiedsparty in der Giulia-Bar!


Januar - März 2011 Vorbereitungen zur Reise: internationaler Führerschein, Reisepass, Impfpass... alles was man so braucht muss gerade erledigt werden. Auto verkaufen, Wohnung vermieten pipapo

Startschuss
Startschuss